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GmbH
Bewertung

Unternehmen, das sich modern gibt, in allen wichtigen Punkten aber unglaublich rückständig ist

1,9
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr für dieses Unternehmen gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Die Arbeit an sich kann eigentlich eine sehr schöne sein.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Viele der oben genannten Punkte. Vielleicht beschreibt das die Situation ganz gut: Gerade viele von den jungen und vielversprechenden Journalisten haben in den vergangenen Jahren das Weite gesucht, weil sie in diesem Haus einfach keine Zukunft sehen. Die nötige Wertschätzung fehlt komplett.

Verbesserungsvorschläge

Weniger überheblich agieren. Ja, der ganzen Branche geht es aktuell nicht gut aber innovative Ideen und Optimismus vonseiten der Mitarbeiter wird es auch in Zukunft kaum geben, wenn nur wenige Personen der Führungsebene alle Entscheidungen treffen und den Angestellten aufdrücken.

Arbeitsatmosphäre

Das schlechteste Betriebsklima, das ich bisher erlebt habe. Lob nur an ausgewählte Angestellte, hinter dem Rücken mancher wird schlecht über sie gesprochen - selbst von Seiten der Chefredaktion, was gar nicht geht und eine toxische Atmosphäre schafft. Der Druck von oben ist enorm, wird immer größer und sorgt dafür, dass auch der Umgang der Mitarbeiter miteinander sich rapide verschlechtert, was billigend in Kauf genommen wird. Es herrscht überhaupt kein Gemeinschaftsgefühl. Kritik von Angestellten wird nicht ernst genommen.

Kommunikation

Tägliche Meetings, die aber eher Zeitfresser sind als Informationsquellen. Vieles erfährt man nur über den "Flurfunk" oder erstmal nur ausgewählte Kollegen. Die Kommunikation ist extrem einseitig, da Entscheidungen innerhalb der Chefredaktion getroffen werden (die komplett raus aus dem Tagesgeschehen ist) und die Mitarbeiter einfach vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Kritik und Rückmeldungen werden meist abgewunken, auch wenn sie absolut sinnvoll sind und von breiten Teilen der Redaktion gleich wahrgenommen werden.
Hauptkommunikationsweg: Chats, "weil modern". Da schreibt man lieber 10 Minuten lang hin und her, als einmal das Telefon in die Hand zu nehmen. Ist aber auch so gewünscht.

Kollegenzusammenhalt

(siehe auch oben bei Atmosphäre)
Zusammenhalt ist auf den ersten Blick in Ordnung, wenn man tiefer schaut bis auf ein paar Ausnahmen aber leider kaum da, beeinflusst von der Führungsebene. Angestellte werden praktisch dazu erzogen, andere hintenrum anzuschwärzen. Einzelne Außenredaktionen konnten sich teilweise einen guten Zusammenhalt bis heute bewahren.

Work-Life-Balance

Wenn man sich die Anzahl an Burnout-Fällen in den letzten zwei Jahren im Unternehmen anschaut, sagt das eigentlich schon alles. Der Druck, der aufgebaut wird, ist enorm. Den Abschwung in der Branche und schlechte Entscheidungen vonseiten der Führungsebene sollen Angestellte mit immer mehr und schnellerer Arbeit ausgleichen. Überstunden sind selbstverständlich, werden aber weder aufgeschrieben noch vergütet.
Viele Mitarbeiter haben ein Verantwortungsgefühl der Sache gegenüber und nehmen die Umstände deswegen in Kauf, das wird einfach ausgenutzt.

Vorgesetztenverhalten

Von Seiten der Chefredaktion unterirdisch. Der Umgang mit Angestellten ist oft nicht nur respektlos, sondern auch unverschämt (teilweise cholerisch). Das wurde immer und immer wieder von Angestellten und selbst vom Betriebsrat angebracht, dennoch keine Veränderung. Eine Schulung für den Umgang mit Angestellten wäre hier bitter nötig!

Interessante Aufgaben

Je nachdem, ob man als Editor oder Autor arbeitet. Als Autor sind die Aufgabenfelder sehr abwechslungsreich und oftmals auch sehr interessant. Durch den Druck, immer schneller mehr Geschichten zu generieren, verlieren die einzelnen allerdings leider an Qualität oder genügen dem eigenen Anspruch nicht mehr. Auch die Themenauswahl wird mittlerweile leider immer mehr eingeschränkt. Fokus liegt stark auf Themen, die Klicks generieren und immer oberflächlicher werden.
Als Editor baut man unter Zeitdruck täglich etliche Seiten und hat keinerlei kreativen Spielraum.

Gleichberechtigung

Es gibt ein paar Kollegen, die sich sehr für die Gleichberechtigung einsetzen.
Leider herrscht in den Redaktionen dennoch oftmals noch eine Atmosphäre, wie es sie vor Jahrzehnten in Redaktionen gab. Vielleicht nicht mehr so offensichtlich aber dennoch spürbar. Frauen werden schneller als hysterisch abgetan, fachlich sehr kompetente Kolleginnen, wenn sie in Teilzeit arbeiten, auf unbeliebte Positionen gesetzt
Bei der Bezahlung gibt es dank Haustarif aber keine Unterschiede

Umgang mit älteren Kollegen

Langdienende Kollegen werden geschätzt, wenn sie die Veränderungen der Chefredaktion mitgehen. Ihre Ansichten werden aber schnell als "veraltet" und "unmodern" abgetan, wenn ihre Meinung eine andere ist.

Gehalt/Sozialleistungen

Die Gehälter werden pünktlich gezahlt. Einzelne Sozialleistungen sowie Weihnachtsgeld gibt es. Eine Inflationsausgleichsprämie wurde allerdings nicht bezahlt. Das Unternehmen tut immer gerne so, als ob es überdurchschnittliche Gehälter ausbezahlen würde, was bei den jüngeren Kollegen definitiv nicht mehr der Fall ist.

Image

Das Image leidet leider stark. Die Leser sind mit der Entwicklung unzufrieden und auch einige Mitarbeiter. Wie oben erwähnt, wird das aber ignoriert.

Karriere/Weiterbildung

Es werden regelmäßig Schulungen angeboten. Aufstiegschancen gibt es allerdings nur für wenige/ausgewählte Kollegen. Viele junge Kollegen waren mal extrem ambitioniert, sind nun aber nur noch gefrustet.


Arbeitsbedingungen

Umwelt-/Sozialbewusstsein

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Arbeitgeber-Kommentar

Lars GeipelStellvertretender Chefredakteur

Sehr geehrte ehemalige Mitarbeiterin, sehr geehrter ehemaliger Mitarbeiter!

Wir danken Ihnen für Ihr ausführliches Feedback und bedauern, dass Ihre Erfahrungen mit den Badischen Neuesten Nachrichten nicht Ihren berechtigt hohen Erwartungen entsprochen haben. Es ist uns wichtig, ein modernes und zukunftsorientiertes Medienhaus zu sein, und wir nehmen Ihre Kritikpunkte ernst, da sie uns dabei helfen, Verbesserungspotenziale zu identifizieren.

Der Verlag hat in den vergangenen Jahren die Herausforderung mit Nachdruck angenommen, sich den veränderten Marktgegebenheiten, die angesichts des radikalen Wandels des Mediennutzungsverhaltens durch disruptive Technologien entstanden sind, zu stellen. Das ist ein Weg, der lang ist und Veränderungsbereitschaft braucht, aber eben auch sehr spannend und innovativ. Um diesen Weg erfolgreich zu meistern, ist es natürlich wichtig, die erforderlichen Rahmenbedingungen zu schaffen.

Wir verstehen, dass die Arbeit in einer sich rasant wandelnden Branche wie dem Journalismus herausfordernd sein kann. Wir bemühen uns stets um eine faire und wertschätzende Arbeitsumgebung, und es ist bedauerlich zu hören, dass Sie dies anders wahrgenommen haben. Der von Ihnen angesprochene Abgang talentierter junger Journalisten und die Kritik am Betriebsklima sind für uns Anlass, unsere Unternehmenskultur und Führungsstile zu überprüfen. Wir nehmen Ihre Anmerkungen bezüglich der Arbeitsatmosphäre und des Vorgesetztenverhaltens zum Anlass, die verantwortlichen Kolleginnen und Kollegen entsprechend zu sensibilisieren, um den respektvollen Umgang im Miteinander zu stärken.

Die Work-Life-Balance und die Gesundheit unserer Mitarbeiter sind uns wichtig, und wir sind bestrebt, die Arbeitsbelastung kontinuierlich zu überwachen und bei Bedarf anzupassen. Um aber klar zu sagen: Wir bezahlen im Branchenvergleich mit Weihnachts- und Urlaubsgeld und Presseversorgung sogar übertariflich, was bei einem regionalen Tageszeitungsverlag in Deutschland nicht der Regelfall ist. Zudem haben wir eine bezuschusste Kantine und gleichen Überstunden aus.

Abschließend möchten wir betonen, dass uns die Entwicklung unserer Mitarbeiter am Herzen liegt, und wir werden Ihre Anregungen bezüglich Karrierechancen und Weiterbildungsmöglichkeiten berücksichtigen. Wir sind stolz auf unsere Angebote an Schulungen und möchten sicherstellen, dass sie allen Mitarbeitern zugutekommen. Ihre Rückmeldung ist für uns von unschätzbarem Wert und wir sind fest entschlossen, die angesprochenen Themen anzugehen, um die Erfahrungen unserer Mitarbeiter zu verbessern.

Wir ermutigen Sie, das Gespräch mit der Personalabteilung oder der Chefredaktion zu suchen, um Ihre Bedenken im Detail zu besprechen und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Gern können Sie sich an die E-Mail-Adresse pers@bnn.de oder an mich persönlich lgeipel@bnn.de wenden - selbstverständlich auch anonym.

Mit freundlichen Grüßen!
Ihre Personalabteilung und Ihre Chefredaktion!

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