Große Unterschiede zwischen den Abteilungen: von angestaubt und ängstlich bis hin zu innovativ und mutig
Gut am Arbeitgeber finde ich
Vor einigen Jahren wurden mutige Entscheidungen getroffen und Investitionen getätigt. Die Arbeitsbedingungen variieren von Abteilung zu Abteilung, in vielen Bereichen sind sie aber besser als bei vergleichbaren Verlagen: guter Zusammenhalt im Kollegium, Homeoffice, übertarifliche Bezahlung mit Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Diensthandy auch zum privaten Gebrauch, E-Ladesäule, Tankstelle, relativ sicherer Kitaplatz.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Zuletzt scheute man sich vor Investitionen, insbesondere beim Personal. In Verbindung mit zusätzlichen Aufgaben, die im digitalen Wandel selbstverständlich anfallen und angegangen werden müssen, steigt dadurch die Belastung. Die Folge: man verliert Leistungsträger und Leistungsträgerinnen. Solche überdurchschnittlich leistungsstarke und motivierte Mitarbeitenden werden nicht ausreichend gefördert. Wo andere Verlage solche Personen in Verantwortung bringen, wird bei den BNN erwartet, dass sie sich hintenanstellen und Geduld haben. Dass der Arbeitsmarkt längst zu einem Arbeitgebermarkt geworden ist, wurde noch nicht verinnerlicht.
Verbesserungsvorschläge
Mehr Mut, mehr Investitionen, mehr Transparenz.
Kommunikation
Große Unterschiede zwischen den Abteilungen, oft wird mangelnde Transparenz bemängelt.
Kollegenzusammenhalt
Innerhalb des direkten Umfelds gut. Leider fehlt aber oft das Verständnis für und der Respekt vor der Leistung anderer Teams und Abteilungen.
Work-Life-Balance
2 Tage Homeoffice pro Woche, 35-Stunden-Woche und (zumindest in manchen Abteilungen) Aufschreiben und Abbauen von Überstunden möglich.
Vorgesetztenverhalten
Auch hier: abhängig von der jeweiligen Abteilung. Mal viel Kommunikation, Unterstützung, Förderung, regelmäßige MA-Gespräche. Mal viele Forderungen und Druck auf manche MA, während andere, weit weniger leistende MA ohne Konsequenzen mitgeschleppt werden.
Ein weiterer Kritikpunkt: Es wird gefordert, seine eigene Leistungen immer wieder zu betonen und in den Vordergrund zu stellen. Das führt zu unnötigem Zeitverlust. Ich würde erwarten, dass Vorgesetzte gute Leistungen auch erkennen, wenn die MA nicht ständig darauf hinweisen, wie toll sie selbst sind.
Interessante Aufgaben
Wenn man es selbst möchte: abwechslungsreich, relativ selbstbestimmt, Raum für eigene Ideen. Aber natürlich auch getrieben von weniger spannenden tagesaktuellen Themen und Problemen, auf die man keinen Einfluss hat.
Arbeitsbedingungen
Diensthandy- und Laptop, Homeoffice, gute Kommunikationstools wie Zoom und Slack. Zu wenige Räume für Besprechungen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hohes Sozialbewusstsein gegenüber verdienten Kolleginnen und Kollegen, wenig ausgeprägtes Umweltbewusstsein.
Gehalt/Sozialleistungen
Übertarifliches Gehalt, Presseversorgungswerk, Urlaubs- und Weihnachtsgeld.
Image
Weit weniger angestaubt als vor 10 Jahren, durch Professionalisierung im Web und insbesondere auf Social Media werden auch jüngere Zielgruppen erreicht. Dadurch lesen wahrscheinlich mehr Menschen die BNN als je zuvor - auch wenn bisher natürlich viel zu wenige davon bezahlen.
Karriere/Weiterbildung
Seminare und Besuche von Kongressen und Konferenzen werden meist genehmigt. Schwierig ist oft nur, die Zeit dafür zu finden.