Fairer Arbeitgeber mit straffen Hierarchien und haarigen Vorstellungsgesprächen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Familie und Beruf kann hier sehr gut miteinander vereint werden.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Vorstellungsgespräche im BAMF - wie im öffentlichen Dienst allgemein - sind wirklich unangenehm. Es ist fast unmöglichen, einzuschätzen, ob das Gespräch gut oder schlecht läuft, weil keinerlei Reaktion kommt.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist stark abhängig davon, in welcher Abteilung man arbeitet und wie die Vorgesetzten ticken. Ich könnte mir nicht vorstellen, in der Personalabteilung zu arbeiten. Zum Glück war die Arbeitsatmosphäre in der IT Abteilung in weiten Teilen ganz anders. Kein Micromanagement und Kommunikation auf Augenhöhe.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt im BAMF ist auf der Arbeitsebene sehr gut. Respekt- und vertrauensvoller Umgang in der Kollegenschaft ist der Standard.
Hin und wieder trifft man jedoch leider auf Kolleginnen und Kollegen (vor allem Kollegen) die sich nicht an Vereinbarungen - ich erledige das und du das - halten und es entsteht das Gefühl, von ihnen hängen gelassen zu werden.
Work-Life-Balance
Persönliche Angelegenheiten - Kinderbetreuung, Arzttermine etc. - wurden in meinem Referat in der IT Abteilung immer toleriert. Urlaub wurde mir kein einziges Mal nicht freigegeben.
Arbeitszeiten werden erfasst und es wird darauf geachtet, dass man nicht zu viele Überstunden ansammelt. Sollten es doch mal zu viele sein, können diese auch tageweise abgefeiert werden.
Vorgesetztenverhalten
Das Vorgesetztenverhalten im BAMF ist stark von der in den jeweiligen Abteilungen herrschenden Kultur abhängig. In der IT Abteilung ist das Vorgesetztenverhalten in den meisten Fällen sehr fair. Vorgesetzte vertrauen in die Kompetenzen und stellen Entscheidungen nicht in Frage der Angestellten. Allerdings ist das BAMF insgesamt eine sehr hierarchisch organisierte Organisation und davon machen sich auch die Vorgesetzten in der IT Abteilung nicht ganz frei.
Ich habe zwar nicht in der Personalabteilung gearbeitet, aber aufgrund der Erfahrungen die ich in der Zusammenarbeit gemacht habe würde meine Beurteilung dort deutlich schlechter ausfallen. Die Hierarchie behindert Arbeitsabläufe dort massiv und Vorgesetzte vertrauen nicht den Expertinnen und Experten, sondern sind der Überzeugung, es besser zu wissen.
Gleichberechtigung
In meinem Referat wurde viel dafür getan, damit Frauen dieselben Chancen wie Männer haben. Insgesamt zeigt die Statistik jedoch, dass Frauen gemessen an ihrem Anteil in der Belegschaft, weniger stark in höheren Dienst vertreten sind.
Arbeitsbedingungen
Grundsätzlich sind die Arbeitsbedingungen im BAMF gut. Mittlerweile bekommt man in Nürnberg auch unproblematisch einen Stehschreibtisch. Die Arbeitsbedingungen unterscheiden sich jedoch auch innerhalb Nürnbergs je nach Liegenschaft/ Standort.
Es gibt einige Büros, die für 4 - 6 Personen ausgelegt sind. Für diese sollte man sich Kopfhörer mit Noice Cancelling besorgen.
Wenn es im Sommer sehr heiß ist und man das Fenster öffnet, hört man den Verkehr der Frankenstraße und wahrscheinlich ist auch die Abgasbelastung sind gering.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Zwar gibt es ein Leitbild, dieses findet im Arbeitsalltag jedoch keinerlei Erwähnung.
Für Umweltmanagement gibt es ein Team in einem der Referate. Diese versucht in einigen Außenstellen und Liegenschaften mit Pilotversuchen eine für das BAMF passende Strategie zu entwickeln.
Insbesondere die Speißenauswahl im Kasino (der Kantine) ist jedoch aus Umweltschutzperspektive dürftig. Es gibt täglich nur ein vegetarisches Gericht. Vegane Gerichte sind eher die Seltenheit.
Gehalt/Sozialleistungen
Im BAMF wird man nach den geltenden Regelungen der TVöD bezahlt. Das lässt keinen Raum für individuelle Vereinbarungen, führt aber dazu, dass für alle faire Arbeitsbedingungen herrschen.
Sportliche Aktivitäten werden gefördert.
Image
Das Image des BAMF hat sich in den vergangenen Jahren deutlich gebessert. Die Mitarbeitenden sind größtenteils
Karriere/Weiterbildung
Personalentwicklung findet im BAMF nur sehr eingeschränkt statt. Zum einen liegt das daran, dass das Schulungsangebot nicht besonders gut ist - nichts geht über eine Vermittlung von Grundlagen hinaus. Und zum anderen gibt es sehr geringe Aufstiegschancen. Wenn sich doch Aufstiegschancen bieten, gehen diese meist damit einher, dass man den Bereich wechseln muss.
In der Zeit, die ich dort gearbeitet habe, hatte ich kein einziges Personalentwicklungsgespräch.