Mitarbeitende als Mittel zum Zweck: Wertschätzung Fehlanzeige
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das Gehalt wird pünktlich gezahlt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Eine durch das Management des Unternehmens verursachte Krise hat zur Folge gehabt, dass zahlreiche MitarbeiterInnen das Unternehmen verlassen haben. Die verbleibende Belegschaft war gezwungen, für längere Zeit in den Genuss von Kurzarbeit und den damit einhergehenden finanziellen Restriktionen zu kommen. Die Arbeitsbelastung und Verantwortlichkeiten der verbleibenden KollegInnen haben sich entsprechend erhöht. Anstehende Inflationsausgleichszahlungen und Anpassungen der Gehaltsbänder wurden bis heute ausgesetzt, ebenso wie anstehende Beförderungen. Der Vorstand hat sich bis heute personell nicht wesentlich verändert. Dennoch werden nun wieder Investitionen in andere Unternehmen getätigt. Früher war ein Grundsatz der Führungsebene, dass die MitarbeiterInnen das wertvollste Asset des Unternehmens seien. Ich habe den Eindruck, dass sich dies geändert hat.
Verbesserungsvorschläge
Mehr Fokus auf die Mitarbeitenden. Kommunizierte Arbeitserfahrungen, Sorgen und Anliegen sind ernst zu nehmen und es ist vermehrt auf die Mitarbeitenden zu hören. Bei auftretenden Problemen werden die Mitarbeitenden häufig sich selbst überlassen und sollen eigenständig Lösungen erarbeiten und präsentieren. Eine kooperative Problemlösung mit den Vorgesetzten ist selten.
Arbeitsatmosphäre
Es gibt viel nette KollegInnen, aber Abteilungen arbeiten eher gegeneinander
Kommunikation
Bei der Kommunikation ist die politische Ausrichtung der Aussagen wichtiger als Inhalte. Das steht der Lösung von Themen im Weg.
Kollegenzusammenhalt
Innerhalb der Abteilungen ok, in Einzelfällen auch abteilungsübergreifend.
Work-Life-Balance
Aktuell viele überlastete KollegInnen
Vorgesetztenverhalten
Vorgesetzte kommen ihrer Aufgabe, sich um das Team zu kümmern, kaum nach, da sie selbst mit vielen, teils fachfremden Aufgaben stark ausgelastet sind. Die Wertschätzung der MitarbeiterInnen ist, vorsichtig ausgedrückt, ausbaufähig.
Interessante Aufgaben
eher selten
Arbeitsbedingungen
Es gibt zwar ein modernes, neues Gebäude mit modernen, stilvollen Großraumbüros und zahlreichen Schallschutzbereichen („Telefonzellen“), worauf das Unternehmen auch sehr stolz ist, aber das allein schafft keine guten Arbeitsbedingungen. Der menschliche Faktor fehlt. Interessanterweise wurde vor dem Einzug in das neue Gebäude eine umfangreiche MitarbeiterInnenbefragung durchgeführt, um die Gestaltung der neuen Räume zu ermitteln. Niemand wünschte sich Großraumbüros, im Gegenteil: Es bestand der Wunsch nach Büros, die auf die jeweiligen Bereichs- bzw. Abteilungsgrößen abgestimmt sind.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Den gesetzlichen Anforderungen wird entsprochen
Gehalt/Sozialleistungen
Die Kaufkraft der gezahlten Gehälter hat im Laufe der Jahre kontinuierlich abgenommen, was zu erheblichen finanziellen Einbußen für die Angestellten geführt hat. Zudem hinken die gezahlten Gehälter den marktüblichen Vergütungen hinterher.
Image
Das Image der Firma ist tatsächlich im Vergleich zu einigen anderen Arbeitgebern noch recht positiv.
Karriere/Weiterbildung
Schwierig: Schulungen stehen zur Verfügung, jedoch sind Karrieresprünge eher selten. Es wird versucht, die maximale Leistung aus jedem Mitarbeitenden durch stetig steigende Aufgaben und Verantwortlichkeiten herauszukitzeln, ohne dass sich dies im Gehaltsband widerspiegelt.