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Bauerfeind 
AG
Bewertung

Vom einstigen Familienunternehmen und "Leuchtturm" der Region ist nicht mehr viel übrig

3,2
Nicht empfohlen
Hat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Produktion bei Bauerfeind AG in Zeulenroda-Triebes gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Der Lohn kam stets pünktlich und die Arbeitsbedingungen haben sich in den vergangenen 3-4 Jahren etwas verbessert.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

In meiner Wahrnehmung viel zu viele politischen Spielchen und Machtkämpfe; zu viele Theoretiker und Wasserköpfe an diversen Stellen, schlechte FK zu lange im Unternehmen belassen/ etabliert - hier muss durchgegriffen werden.

Verbesserungsvorschläge

Die meisten Mitarbeiter sind trotz der teils widrigen Umstände sehr loyal und stellen den mit Abstand größten Wert fürs Unternehmen dar => das muss wertgeschätzt und gefördert werden.
Offene, vertrauensvolle Diskussions- und Feedbackkultur (nicht nur Top-down sondern auch bottom-up) etablieren.
Wieder Gemeinschaftssinn im gesamtem Unternehmen schaffen - dieser endet aktuell viel zu oft am Ein-/Ausgang des Turms.
Firmenleitbild schaffen mit dem sich auch alle identifizieren können.
Mehr Varianz im Kreis der Führungskräfte erlauben (auch den stillen eine Stimme geben).

Arbeitsatmosphäre

Stark abhängig vom Vorgesetzten- und Team, wobei die Teams mehrheitlich sehr gut harmonieren und aufeinander achten. Viele Vorgesetzte haben den Anschluss an aktuelle, fördernde, unterstützende Mitarbeiterführung verschlafen; Empowerment an vielen Stellen ein Fremdwort. Führungskräfte ziehen (vermeintlich unbeobachtet) über Mitarbeiter her. Zum Glück nicht alle - aber leider an teils neuralgischen Unternehmensbereichen.
Top-Management entfernt sich zunehmend von der Basis; Mitarbeiter kommen vermehrt von "außerhalb" was die Identifikation mit den einst repräsentierten Werten des Familienunternehmens erschwert.
Unterschiede in Wertschätzung der verschiedene Unternehmensbereiche was eher das "die Anderen"- als das "Wir zusammen"-Gefühl stärkt.
Personalabteilung für richtige, nachhaltige Personalentwicklung und Recruiting zu gering besetzt.

Kommunikation

Schwankt - Ein- und Austritte wurden nur sporadisch kommuniziert.
Unternehmensintern Dissonanzen zwischen Verwaltung - Entwicklung - Produktion; zu oft weiß die rechte Hand nicht, was die linke tut, bzw. zu spät.

Kollegenzusammenhalt

Zumeist sehr gut - vor allem bei den heimischen AN und denen, die schon lange im Unternehmen sind bzw. sich mit diesem identifizieren.
Oftmals haben sie den Aufbau mit begleitet und bringen die entsprechende Expertise sowie Historie mit, Fehler nicht erneut zu machen => sehr wertvoll.

Work-Life-Balance

Mehrheitlich in Ordnung dank Gleitzeit; ab und an Einsätze am Wochenende auch für "Nicht-Produktionsmitarbeiter". Für Konfektionierende, Maschinenbedienende und -reparierende und 3-Schichten und Wochenenddienste, die je nach Situation abgeglitten werden konnten oder ausgezahlt wurden.
Stress vor allem während der Haupt-Bestellzeiten, aber in Summe nicht anders, als in anderen Unternehmen aktuell.
Private Termine wie zB Arztbesuche konnten in Absprache mit dem/der Vorgesetzen wahrgenommen werden.

Vorgesetztenverhalten

Glücksspiel - im Produktionsumfeld leider zu viele "unfähige" Führungskräfte (sofern man sie als FK bezeichnen mag) die damit die Stimmung im Team unnötig vergiften und den AN zusätzlichen Frust bescheren.
Engagierte und "beliebte" Führungskräfte werden auf höheren Managementebene als "zu weich" empfunden bzw. nicht hinreichend respektiert - reiben sich zumeist an (für die Produktion) unsinnigen Managemententscheidungen oder unklaren Kommunikation auf.

Interessante Aufgaben

Je nach Abteilung und Einsatzort - früher oder später hat man aber alles gesehen und Inhalte wiederholen sich. Merkt man auch an der aufgeblähten Produktpalette die für die Kunden nahezu undurchdringbar ist und keine wirklichen Innovationen hervorbringt. Produktentwicklung im Strumpfbereich wird zu sehr an der kurzen Leine geführt; Orthopädie gefühlt! mit deutlich mehr Freiheiten und interessanteren Themen.

Gleichberechtigung

Wenige Frauen in Führungspositionen; neue Vorständin Bereich Technik nur ein Strohfeuer. Generell sehr patriarchisch geprägtes Management, sehr hierarchisch und "altbacken"/ konservativ.

Umgang mit älteren Kollegen

Auf Arbeitsebene erwartet man von älteren AN die gleiche Leistung wie von AN in den Zwanzigern, was an vielen Stellen im Unternehmen nicht praktikabel ist. Hierzu fehlt einfach ein System, dass ältere MA kurz vor der Rente entlastet (Langzeitarbeitskonto, verkürzte Schichten, mehr Pausen oder die Möglichkeit auf weniger anstrengende Arbeitsplätze versetzt zu werden).
Generell bekommen aber auch Personen 55+ noch Chancen sich zu beweisen.
Allerdings fehlt auch an dieser Stelle eine nachhaltige Strategie die baldigen Renteneintritte zu kompensieren und Wissen langjähriger Mitarbeiter zu konservieren und im Unternehmen zu halten.

Arbeitsbedingungen

Büroarbeitsplätze sind in Ordnung, vor allem seit Corona und der Möglichkeit auch daheim zu arbeiten - vorher waren vor allem die Großraumbüros teils sehr laut.
Produktion seit jeher mit hohem Kostendruck, dadurch mehr Stress/ Druck von "oben" als in so manch anderer Abteilung, in denen zB regelmäßige Kaffeerunden möglich sind.
Im Sommer sind die Produktionshallen zu warm/ schwül - da müsste etwas getan werden.
Für einige MA in Gera längere Wege als in ZR da Produktion auf mehrere Gebäude verteilt ist - alles andere als ideal.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Kann man sicherlich noch steigern; eine PV-Anlage am Turm reicht nicht aus, um nachhaltig zu sein. Wiederverwendbare oder minimalistischere Verpackungen sind ein Hebel - oder Personalverkäufe... warum werden die aus dem Lager ausgelagert inkl. Verpackung und Bedienanleitung? Warum gibt man den MA die Strümpfe oder Bandagen nicht direkt wenn sie von der Maschine fallen?
Materialien wiederverwenden (Reste von Garnen)?
Abwärme der Rechenzentren zur Beheizung nutzen?
Die Logistik zwischen Gera und Zeulenroda...

Gehalt/Sozialleistungen

Gemessen am Selbstverständnis der Firma an einigen Stellen viel zu gering. Je nach Position und Aufgaben für die Region ZR-Triebes noch in Ordnung; darüber hinaus gibt es aber auch Unternehmen die mehr zahlen.
Kostenloses Wasser wird häufig beworben... sollte aber eigentlich selbstverständlich sein. Kantine mit gestütztem Essen ist gut, Jobrad, Massagen, Vergünstigungen beim Produktkauf, Gesundheitsbonus (20€/ Monat) und Tankkarte (20€/ Monat). In Summe in Ordnung, aber auch nichts womit man sich von anderen Unternehmen abhebt.

Image

Ja, die viele der Produkte sind richtig gut, aber wissen die Mitbewerber auch, wie gute Qualität funktioniert. Bauerfeind ist nicht der Nabel der Welt und das sollte dem einen oder anderen auch endlich mal bewusst werden ( mal den Elfenbeinturm häufiger verlassen). Schluss mit Selbstbeweihräucherung und Ausruhen auf der Vergangenheit; Aufbruch zu neuen, innovativen Produkten und Dienstleistungen... die Konkurrenz schläft nicht!
Verbrannte Erde in der Stadt/ näheren Umgebung aufgrund vergangener (und teils auch aktuellen) Verfehlungen.

Karriere/Weiterbildung

Auf Initiative der Mitarbeiter/ bzw. als Vereinbarung im Jahresgespräch war es möglich Schulungen zu besuchen. Ärgerlich war, dass zu oft mit zweierlei Maß gemessen wurde, was z.B. TechTalks/ Messebesuche/ o.ä. anbelangte. Es war nicht jedem gestattet sich zu vernetzen, neue Eindrücke zu gewinnen und über den Tellerrand zu blicken. Schade!

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