Eigentlich ein ganz normaler EH-Betrieb, wenn man keine Illusionen mehr hat
Die Ausbilder
Die Ausbilder, von dem was ich gesehen habe, machen wirklich was sie können und sind größtenteils mit 'Herz' dabei, soweit man bei seinem Money-Grind eben mit Herzen dabei sein kann. Man muss halt verstehen, dass es ein Unternehmen wie jedes andere auch ist, dessen oberstes Ziel eben nicht wirklich die Zufriedenheit und der Spaß der Mitarbeiter ist, sondern die Steigerung oder zumindest der Erhalt der Umsätze. Und klar geht da mal wie überall sonst auch alles Drunter und Drüber und manchmal sind alle gestresst und das merkt man dann auch, aber umgekehrt ist es eben auch genauso. Ich habe den Umgang bis auf eine oder zwei Ausnahmen respektvoll wahrgenommen, auch obwohl mir bewusst war, dass ich nicht unbedingt die persönliche Sympathie der Personen auf meiner Seite hatte. Wenn man ein wichtiges Anliegen hatte, wurde sich auch darum gekümmert.
Spaßfaktor
Kommt darauf an, wie viele Personen das jeweilige Abteilungsteam hat, wie die Personen sich verstehen bzw. miteinander arbeiten und auch, wie oft im Team Personen durch andere ausgetauscht werden. Wie viel Spaß man hat, im Baumarkt schwer zu heben, nervige und immer wiederkehrende Kundenanfragen und Reklamationen zu bearbeiten, gleichzeitig noch Mails zu schreiben an der Abteilungsinfo und Anrufe anzunehmen und irgendwie wenig echte Wertschätzung für seine Arbeit zu bekommen, muss jeder selber wissen. Am Anfang meiner Zeit der Ausbildung hatte ich tatsächlich viel Spaß, wir waren ein gutes Team und waren genug Personen, alles zu stämmen, was anfiel. Das hat sich im Verlauf teilweise durch unvorhersehbare Veränderungen ergeben und teilweise auch, weil für die Mitarbeiter ungünstige Entscheidungen getroffen wurden. Ist aber denke ich leider überall so.
Aufgaben/Tätigkeiten
Aufgaben sind überschaubar in ihrer Komplexität, wenn man ein halbwegs funktionierendes Gehirn hat, bekommt man das schon hin. Die Arbeit ist eher monoton, wenn man einmal sein System hat, kann man das eigentlich besoffen oder im Schlaf machen, was für mich auch ein Grund war, den Arbeitgeber zu wechseln. Wer aber die Routine mag, für den ist es vielleicht ok.
Es gibt meistens funktionierende Hilfsmittel und auf Arbeitssicherheit wird auch geachtet, sodass man sich, wenn man es nicht voll drauf anlegt, auch nicht den Rücken kaputt macht.
Variation
Die wenige Variation die man hat, ist zu Beginn der Abteilungsdurchlauf, was auch gut ist, jedoch wird der ziemlich schnell durchlaufen (ca. 2-3 Wochen und nur für bestimmte Bereiche, nicht für jede Abteilung). Ansonsten gibt es hier und da mal ein Seminar, dafür wird meistens zur Zentrale nach Mannheim gefahren, was mit der deutschen Bahn sehr anstrengend und nervend sein kann, dann werden die Reisekosten dafür mega umständlich erstattet und die 40-50 Euro für das Taxi werden dann manchmal erst Monate später zurück überwiesen. Die Seminare sind ok, ich persönlich fand es unangenehm, dass man auf eklig höfliche Weise zur Initiative gezwungen wurde, was sich bei Rollenspielen vor der gesamten Gruppe auch manchmal fast demütigend angefühlt hat und wenig Mehrwert für mich hatte.
Respekt
Mit einem gefälschten Lächeln wird so fast alles gesagt.
Karrierechancen
Wenn man nicht irgendwann selber die Geschäftsleitung übernehmen möchte oder in eine andere Stadt ziehen möchte, sehen die Chancen nicht so gut aus. Abteilungsleiterposten werden langsam abgebaut und nicht wieder besetzt, alles wird auf ein paar wenige zuständige Personen umgewälzt, die dann die anderen 'dirigieren'. Wenn man eine angenehme Position erlangen möchte, muss man mit den Chefs wirklich gut zurechtkommen, wenn die dich nicht mögen, hast du verloren und kommst von deinem Image nie wieder los.
Arbeitsatmosphäre
Kommt auf die Abteilung an.
Ausbildungsvergütung
Ist wirklich in Ordnung, könnte aber immer mehr sein um motivierter zu sein ;)
Arbeitszeiten
Frühestens um halb 7 dort sein, wenn man Frühdienst hat, spätestens um kurz nach 8 abends raus, wenn man Spätschicht hat. Ist denke ich in Ordnung, da gibt es gerade im Lebensmitteleinzelhandel krassere Öffnungszeiten, so mit bis 22 Uhr zum Beispiel.