Leider hat die einst vorbildliche Bayer-Kultur stark gelitten, und langjährige Mitarbeiter werden nicht wertgeschätzt
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Internationalität, die hohen Prozess- und Qualitätsstandards, die hohe Kompetenz der Mitarbeiter sowie die vielfältigen Innovationsmöglichkeiten zählen zu den größten Stärken des Unternehmens.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Kommunikation des CEOs und anderer Führungskräfte, die die gesamte Vergangenheit von Bayer als Problem darstellen und damit die Lebensleistung von Tausenden von Mitarbeitern in Frage stellen, ist äußerst problematisch. Es gibt keinerlei Beweise dafür, dass das aktuelle Experiment die Probleme des Konzerns lösen könnte. Die Rechtsfälle in den USA und die Schwierigkeiten in der Pipeline werden nicht dadurch behoben, dass man das mittlere Management entlässt – im Gegenteil, dadurch verliert das Unternehmen viele seiner Top-Leistungsträger. Gleichzeitig bleiben problematische Top-Führungskräfte weiterhin an Bord, und Stellenbesetzungen erfolgen nach wie vor über Seilschaften. Personalentscheidungen werden von oben nach unten getroffen und sind völlig intransparent.
Verbesserungsvorschläge
Klare Kommunikation, mehr Transparenz und Ehrlichkeit sind notwendig. Anstatt die Situation schönzureden, sollten klare Tatsachen genannt werden. Die flachen DSO-Marketingversuche sollten eingestellt werden. Es handelt sich um ein Sparprogramm – benennt es auch so. Würdigt die Leistung der Mitarbeiter und geht respektvoll mit ihnen um.
Arbeitsatmosphäre
Leider befindet sich das Unternehmen in vielen Bereichen auf einem absoluten Tiefpunkt.
Kommunikation
Sehr schlecht: intransparent, verspätet, unklar und beschönigt. Es mangelt an klaren Aussagen und Transparenz.
Kollegenzusammenhalt
Sehr gut, aber in vielen Bereichen herrscht mittlerweile nur noch ein Gegeneinander, was vermutlich dem neuen Arbeitsmodell zuzuschreiben ist. Es ist ein Kampf um die verblieben Stellen.
Work-Life-Balance
Seit langem ist die Situation extrem angespannt, bedingt durch die massive Arbeitsverdichtung infolge der zahlreichen Abbauprogramme.
Vorgesetztenverhalten
Oft schlecht, da die mangelhafte Führung von der obersten Ebene ausgeht. Dadurch fehlen auch weiter unten Transparenz und Klarheit. Die Standardantwort lautet häufig: "Wir wissen es nicht...".
Interessante Aufgaben
Oft gibt es sehr interessante Projekte und Aufgaben.
Gleichberechtigung
Das wird sehr gut berücksichtigt. Allerdings ist der Karriereweg für Männer stark eingeschränkt, da es wichtig und richtig ist, die Quoten zunächst zu erfüllen.
Umgang mit älteren Kollegen
Leider ist die Situation im Rahmen der aktuellen Abbauprogramme sehr schlecht. Die Lebensleistung der Mitarbeiter wird nicht gewürdigt und sogar als Problem dargestellt. In Townhalls wird sie oft als überflüssig bezeichnet, ohne zu verstehen, warum diese Positionen überhaupt relevant sind. Entscheidungen werden auf Ebenen getroffen, die weit von der realen Arbeitswelt entfernt sind.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsumgebung ist gemischt, von ansprechenden Räumlichkeiten bis hin zu Großraumbüros ist alles vertreten.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Leider spielt Nachhaltigkeit heute kaum noch eine Rolle. Vor wenigen Jahren war es noch ein zentrales Thema, doch jetzt dreht sich alles um DSO, das als Allheilmittel dargestellt wird, obwohl es keines der großen Konzernprobleme löst.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehälter liegen im oberen Mittelfeld: keine Spitzengehälter, aber über dem Durchschnitt. Ab dem unteren Management-Level sind über 100.000 € üblich.
Image
Leider hat sich die Situation seit der Monsanto-Übernahme deutlich verschlechtert. Mit dem aktuellen Programm steht das Arbeitsimage noch stärker unter Druck, da kaum noch Karriereoptionen geboten werden.
Karriere/Weiterbildung
Leider ist dieser Karriereweg weitgehend versperrt. Das neue Modell DSO sieht Führungs- oder Leitungspositionen nur noch in sehr begrenztem Umfang vor, sodass eine klassische Entwicklung kaum möglich ist. Die Alternative besteht darin, in verschiedenen Projekten zu arbeiten und so Wissen und Erfahrung aufzubauen. Für Weiterbildung fehlt in den meisten Bereichen das Geld.