Neuerdings kürzt der BR Urlaub, wenn man Überstunden abbaut !!!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Der Kollegenzusammenhalt, die technische Ausstattung, Vergütung dennoch auf einem guten Niveau, sofern man alle Sozialleistungen mit hinzurechnet.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Entscheidungen der Geschäftsleitung werden von Jahr zu Jahr immer weniger nachvollziehbar. Alles wird der Sparpolitik untergeordnet, sodass teilweise sehr merkwürdige Entscheidungen getroffen werden, die weder der Mitarbeiterbindung zuträglich sind noch wirklich einen Spareffekt erzielen. Diese Maßnahmen sind oftmals reiner Populismus und nur in der Theorie mit einem Spareffekt ausgestattet, in der Realität führen viele diverse Sparmaßnahmen im Endeffekt zu Mehrarbeit und mehr Bürokratie, was am Ende sogar deutlich mehr Kosten verursacht und mehr Unmut mit sich bringt.
Verbesserungsvorschläge
Entscheidungen ggü. den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besser begründen und transparenter machen. MA verstärkt in Entscheidungen mit einbeziehen. Eine Möglichkeit schaffen, Kritik auch beispielsweise anonym anbringen zu können. Außerdem sollte auf Seiten der Geschäftsleitung nochmals darüber nachgedacht werden, ob wirklich alles das, was systematisch vielleicht abbildbar ist, auch abgebildet und umgesetzt werden muss. Der bürokratische Aufwand, um jede noch so kleine Wunschvorstellung der Geschäftsleitung in Systeme zu bekommen, macht die Arbeit unnötig komplex. Eine Entbürokratisierung und ein gewisser Pragmatismus würde hier der Geschäftsleitung sehr gut tun. Entscheidungsprozesse dauern leider auch sehr lang.
Arbeitsatmosphäre
Das ist ein sehr individueller Punkt, der nicht allgemeingültig beantwortet werden kann. BR-weit kann ich hier nur drei Sterne vergeben. Für meinen Bereich wären es 5 Sterne, in anderen Bereichen teilweise nur ein Stern.
Kommunikation
Leider ist nicht überall Transparenz drin, wo Transparenz drauf steht. Wenn man nach der eigenen Meinung zu Entscheidungsprozessen gefragt wird, was an sich schon sehr selten passiert, dann wäre es schön, wenn diese Meinung dann auch im Ansatz Gehör findet. Allerdings scheint es mir so, als ob derartige Fragen nur obligatorisch sind und letztlich dann doch gemacht wird, was die Geschäftsleitung sich bereits im Vorfeld dazu überlegt hat. Die Einbindung der Belegschaft in Entscheidungsprozesse ist gelinde gesagt ungut. Oftmals wird man einfach vor vollendete Tatsachen gestellt. Bei einigen Entscheidungen wird unterschwellig auch im Unterton mitgegeben, dass im Zweifel die Mitarbeiter gegen diese auch gern gerichtlich vorgehen könnten. Ende der Diskussion.
Kollegenzusammenhalt
In meinem Bereich sehr gut.
Work-Life-Balance
Im Großen und Ganzen gut. Aber der willkürliche Umgang mit der Homeofficeregelung im Haus, trotz bestehender Regelungen, schränkt die Vereinbarkeit von Familie und Beruf dann doch wieder ein Stück weit (unnötiger Weise) ein.
Update: 09.08.2024
Die Situation diesbezüglich ist in letzter Zeit deutlich besser geworden, auch nachdem der Personalrat hier nochmals deutlich gemacht hat, die Regelungen sinnvoll einzusetzen und wohlwollend zu prüfen. Bis zu 4 Tage pro Woche Homeoffice sind möglich. Bei mir sind 4 Tage pro Woche jetzt Standard.
Außerdem sind die Gleitzeitregelungen im Haus, sofern man nicht nach Dienstplänen arbeitet, sehr gut; wenn auch an einigen Stellen nicht mehr ganz zeitgemäß und in einigen Teilen auch leider etwas konservativ und restriktiv. Dennoch bestehen hier viele Freiheiten, die zudem auch weitestgehend auf Antrag deutlich über den Standard hinaus erweitert werden können.
Urlaube können in der Regel sehr kurzfristig über einen Workflow beantragt werden. Mittlerweile sogar unbezahlte Urlaubstage bis zu 5 Tage pro Jahr ohne Begründung.
Update 01.12.2024.
Neuerdings kürzt der BR Urlaub, wenn man Überstunden abbaut !!!
Vorgesetztenverhalten
Das kommt ganz stark auf die jeweiligen Vorgesetzten an. Da gibt es wirklich die ganze Spannbreite. Zum Glück befinde ich mich am äußersten Rand der guten Seite ;-). Daher hier 5 Sterne. Allerdings muss ich zwei Sterne abziehen, wenn man die Geschäftsleitung zu den Vorgesetzten zählt. Denn dort werden in letzter Zeit Entscheidungen getroffen, die man nicht mehr nachvollziehen kann.
Interessante Aufgaben
Der BR hat als Medienunternehmen in dieser Richtung sehr viel zu bieten. Berufszweige gibt es beim BR sicher deutlich mehr, als in vielen anderen Unternehmen. Die Aufgaben können auch interessant sein. Das ist natürlich sehr von der jeweiligen Aufgabe abhängig. Wenn man selbst die Möglichkeit der Mitgestaltung an der eigenen Tätigkeit hat (was wiederum auf das Aufgabengebiet und die Führungskraft ankommt), dann kann man sich sehr stark einbringen und sein Aufgabengebiet mit Freude gestalten.
Gleichberechtigung
Dem Gendern und der Frauenquote wird zu viel untergeordnet. Gleichberechtigung sieht anders aus.
Umgang mit älteren Kollegen
Da ich mich mittlerweile zu dieser Kategorie zähle, muss ich feststellen, dass eine Förderung eher nicht stattfindet.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen sind sehr gut. Auf gute Ausstattung und Arbeitsschutz etc. wird sehr großer Wert gelegt. Überall Tische, an welchen man auch im Stehen arbeiten kann. Homeoffice-Arbeitsplatz wird auch ausgestattet. Hardware wird regelmäßig auf den neuesten Stand gebracht.
Ein Stern Abzug für kaltes Wasser in den meisten Räumlichkeiten am Standort Funkhaus. Die Heizung im Neubau Freimann existiert praktisch nicht. Das Konzept sieht vor, dass zum Heizen quasi die Abwärme der Menschen und der Technik genutzt wird. Da der Bau aber noch nicht ansatzweise in voller Belegung genutzt wird, müssen die Mitarbeiter dort frieren.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Sehr gut. Im Neubau Freimann wird sehr viel getan, um auf Umwelt- und Klimaschutz zu achten. Jetzt auch mit der neuen Solaranlage auf dem Dach.
Gehalt/Sozialleistungen
Zuerst das Gute:
Das Gehalt ist im Sockel wirklich gut. Je geringer die Gehaltsgruppe, je höher ist das Gehalt im Vergleich zu anderen Unternehmen. Untere Gehaltsgruppen werden also beim BR sehr gut entlohnt.
Hin und wieder darf man sich manchmal die Frage stellen, wie die eine oder andere Aufgabe an Gehaltsgruppen gekommen ist, die deutlich im zweistelligen Gruppenbereich liegen (bei 1 bis 18).
Die sonstigen Sozialleistungen, die einige Mitarbeiter leider nicht immer auf dem Schirm haben, sind auch nicht zu verachten. Hier sei zum Beispiel der Zuschuss zum Krankengeld genannt oder eine Rente. Wobei die Rentenleistungen tariflich immer wieder deutlich nach unten korrigiert werden.
Das nicht so Gute:
Tarifanpassungen finden sehr häufig deutlich unter der Inflationsrate statt, wodurch der Reallohn immer weiter sinkt. Tarifabschlüsse dauern sehr lange, sind mühsam und es gibt in der Regel nach einem Abschluss Leermonate (ggf. mit Einmalzahlungen, die aber nicht immer den Ausfall eines sauberen Tarifabschlusses decken).
Update 01.12.2024:
Die letzte Tarifanpassung lag meines Erachtens deutlich unter der Inflation. Somit sinken die Reallöhne.
Image
Kommt drauf an, wen man fragt. Wird von Jahr zu Jahr schlechter.
Karriere/Weiterbildung
Entwicklungsprogramme sind vorhanden. Der Einsatz dieser Programme bzw. überhaupt die Chance zur Entwicklung ist aber nicht in allen Bereichen gleichermaßen gegeben. Meine eigene Karriere allerdings musste ich regelrecht erkämpfen und hat mich viele Monate Streit und Ärger gekostet. Mir wurde im Lauf der Jahre immer mehr Verantwortung übertragen. Die Gehaltsgruppen hingegen wurden hier nicht mit der Verantwortung angehoben, sondern diese im gleichen Level zur gestiegenen Verantwortung anzuheben war ein sehr langer Kampf. Das ist bis heute etwas, was sozusagen „Narben“ hinterlassen hat.