Enttäuschende Erfahrung: Dutzende Überstunden und fehlende Wertschätzung
Arbeitsatmosphäre
Diese unterschied sich natürlich von Abteilung zu Abteilung. Intern sowie extern war/ist aber insbesondere ein Bereich für seine überdurchschnittlich hohe Personalfluktruation bekannt.
In meiner Abteilung war die tägliche Arbeit durch extremes Mikromanagement geprägt, d. h. jede Arbeit musste mindestens von der nächsthöheren Ebene freigegeben werden. Eigene Ideen oder Verbesserungsvorschläge waren nicht gerne gesehen. Dies war einer der Gründe, warum sich die meisten der Personen, die mit mir angefangen haben, rasch wieder verabschiedet haben.
Kommunikation
Die Informationsweitergabe erfolgte in der Regel Top-Down aus dem Chefbüro. Ergänzend hinzu kam noch ein aktiver Flurfunk.
Kollegenzusammenhalt
Die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen war größtenteils konstruktiv und wertschätzend. Der Kontakt beschränkte sich jedoch auf den beruflichen Kontext. "After Work"-Treffen gab es meines Wissens nach kaum. Die Firmenevents waren allerdings sehr schön und gaben Gelegenheit die Kollegen auch einmal abseits der Arbeit kennenzulernen.
Work-Life-Balance
Eine "Work-Life-Balance" gab es hier überhaupt nicht. Dutzende unbezahlte und nicht abbaubare Überstunden waren die Regel. Auch Arbeit am Wochenende sowie teilweise während des Urlaubs wurden eingefordert. "Es ist Teil deiner Jobbeschreibung 24/7 erreichbar zu sein" war ein Satz, der in diesem Zusammenhang gefallen ist. Mein Privatleben hat definitiv stark darunter gelitten. Als Arbeitgeberverband sollte man eigentlich um die Regularien aus dem Arbeitsschutzgesetz wissen und das Gesetz auch befolgen.
(In anderen Abteilungen war die Situation allerdings anscheinend entspannter.)
Gestempelt wurde nicht, es galt eine sogenannte "Vertrauensarbeitszeit". Hinzu kam ein verpflichtendes Personalentwicklungsprogramm, das regelmäßig auch an Samstagen abgehalten wurde. Diese obligatorischen Anwesenheiten am Wochenende wurden nicht ausgeglichen.
Vorgesetztenverhalten
Die Vorgesetzten "regierten" mit Druck und wenig Vertrauen in die Fähigkeiten des Mitarbeiters.
Interessante Aufgaben
Die Themen waren abwechslungsreich und am Puls der Zeit. Von den internen Mitgliedsunternehmen sowie von externen Stelle wurde regelmäßig die Expertise der Verbände abgerufen.
Gleichberechtigung
Das Verhältnis zum Vorgesetzten ist entscheidend. Hat man einen guten Draht, ist vieles möglich. Sonst muss man zurückstehen und teilweise auch im Urlaub des bevorzugten Kollegen einspringen.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsplätze waren meines Empfindens nach in Ordnung und boten alles, was für eine Erfüllung der Pflichten notwendig war. Die Umbauarbeiten waren in manchen Gebäudeteilen jedoch relativ laut.
Auf manchen Positionen ist Home Office möglich und mobile Arbeitsgeräte werden gestellt.
Ein klarer Pluspunkt ist die Kantine, die gutes Essen zu einem angemessenen Preis anbietet.
Gehalt/Sozialleistungen
Grundsätzlich in Ordnung, durch die zahlreichen Überstunden jedoch zu wenig.
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Die meisten Bewertungen auf kununu sprechen ja schon eine deutliche Sprache, wie viele Mitarbeiter über die Organisation denken. Nach außen wird aber der Schein gewahrt.