Lehrbuch-Negativbeispiel
Gut am Arbeitgeber finde ich
...sein und ihr Desinteresse an den Arbeitnehmenden - dadurch konnte man relativ frei handeln, ohne größeres Gefühl der Kontrolle
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
...den unsozialen, nicht-nachvollziehbar harschen, verantwortungslosen, unkonstruktiven, unaufrichtigen Umgang mit Arbeitnehmenden, potenziellen Partner:innen, Lehrer:innen und Schüler:innen. Ferner die mangelnde Führungs- und Fachkompetenz sowie die fehlende Selbstreflexion und selbstkritische Einschätzung, die den Eindruck der reinen Selbstdarstellung als "Machthabende:r" und nicht als Leitung eines Unternehmens verschärfte.
Verbesserungsvorschläge
Kern der Misswirtschaft und des angstgeprägten Arbeitsklimas sind die Vorgesetzten. Die müsste man ersetzen durch Menschen mit wahrhaftem Interesse an der Führung einer Fachschule und an der Bereicherung der Gesellschaft durch gut ausgebildete Menschen, mit Sinn für Gemeinschaft, Empathie und langwährender Zusammenarbeit.
Arbeitsatmosphäre
Trotz netter Arbeitskoleg:innen habe ich keine gute Arbeitsatmosphäre erlebt. Ungeachtet meines sehr guten Master-Abschlusses fühlte ich mich nahezu dauerhaft herabwürdigend behandelt, Beispiele darf ich hier leider nicht nennen, da die Geschäftsführung sonst mir und/oder kununu durch ihre Anwälti:innen mit Löschung der Bewertung droht oder einschüchternde Anwaltschreiben sendet. Das Geld, das die Geschäftsführung in die Zensur von Kritik steckt, sollte lieber in das Gehalt der Mitarbeitenden und in eine Verbesserung des Arbeitsumfeldes (z.B. in Form von Richtlinien gegen Mobbing, Übergriffigkeit und Diskriminierung aller Art und zum Aufbau einer Atmosphäre des konstruktiven, respektvollen Miteinanders) fließen. Ich habe mich häufig in der Verantwortung gefühlt, Dinge falsch gemacht zu haben, was im Nachhinein (nach mehreren Jahren der Erfahrungen mit guten, respektvollen Arbeitgebenden) einer Verzerrung meiner Selbstwahrnehmung zuzuschreiben ist, ausgelöst vermutlich durch den starken Stress in diesem Unternehmen.
Kommunikation
Zwar gibt es regelmäßige Abstimmungen, verpasste Anrufe wurden meistens nachgeholt, die Kommunikation durch die Vorgesetzten selbst (ob beim Jour fixe oder bei spontanen Telefonaten) war meinem Empfinden nach von Herablassung, Zynismus und Abwertung geprägt. Als Vorwand für diesen entsetzlichen Umgang diente oft "lockerer Humor" - wobei der Führungsebene die Grenzen zwischen Mitlachen und Verlachen bekannt sein sollten; diese Grenzen wurden nach meiner Einschätzung absichtlich übertreten, um die Verunsicherung der Arbeitnehmenden über ihre eigenen Fähigkeiten und Rechte zu verstärken.
Kollegenzusammenhalt
Ich wurde trotz geäußertem Wunsch danach in kein Team oder gemeinschaftlichen Arbeitsaktivitäten eingebunden. Zwar kommt man mit den Kolleg:innen ab und an oberflächlich in Kontakt, gemeinsame Arbeitsstrukturen waren bezüglich meiner Position aber nicht gegeben und wohl auch nicht vorgesehen.
Work-Life-Balance
Selten wurde verlangt, von den vertraglich geregelten Arbeitszeiten abzuweichen (nur bei dringenden, unflexiblen Terminen z.B.), alles in allem aber ist der Arbeitsrhythmus gleichmäßig. Über Familienfreundlichkeit oder die Urlaubsplanung kann ich keine Aussagen machen.
Vorgesetztenverhalten
Das Verhalten der Geschäftsführung kann ich nur als traumatisch beschreiben. Die überaus unangenehmen, stark selbstbezogenen handelnden Geschäftsführenden machten - in meinem persönlichen Erleben - unangenehmes und unprofessionelles Verhalten zum beinahe täglichen Ereignis, häufig habe ich mich dadurch nach der Arbeit psychisch stark belastet gefühlt. Die geplanten Projekte, für deren Konzeption und Entwicklung ich eingestellt wurde, waren hochgesteckt aber nicht unrealistisch. Allerdings erschloss sich mir der Zweck dieses Unterfangens nicht recht, da die Geschäftsführung keinerlei echtes Interesse an den Inhalten des Projekts zeigte. Ich nehme an, man witterte dort ein vorzeigbares, lukratives und rentables Geschäftsmodell und versuchte, dies so kostengünstig wie möglich umzusetzen - ungeachtete der zutiefst humanistischen Idee, die dem Thema zugrunde lag und die man mit diesem Vorgehen ad absurdum führte.
Interessante Aufgaben
Die Arbeitsaufgaben hätten interessant werden können, für eine Einschätzung dessen war mein Beschäftigungszeitraum von 4 Monaten insgesamt jedoch zu gering.
Gleichberechtigung
Über mein Fortkommen in oder Ausscheiden aus dem Unternehmen hatte ich keinerlei Information und auch keinen Einfluss darauf, ich war persönlich absolut unvorbereitet und schockiert, als man mir plötzlich die Kündigung vorlegte. Mir war und ist nicht bekannt, dass es eine öffentlich einsehbare Unternehmensrichtlinie gibt (z.B. über die Homepage), die Anstrengungen formuliert, um Gleichberechtigung im Unternehmen anzustreben. Dafür gibt es sehr große Anstrengungen, unliebsame Kritik zu zensieren, wie es hier auf kununu mit meiner Bewertung geschieht.
Umgang mit älteren Kollegen
Ich habe den Eindruck bekommen, dass länger angestellte Kolleg:innen (längste Anstellung: 8 Jahre) dem selben verunsichernden und unmenschlichen Umgang der Vorgesetzten ausgesetzt waren, wie ich ihn glaube erlebt zu haben. Die Fluktuation bei den Mitarbeitenden ist grundsätzlich sehr hoch.
Arbeitsbedingungen
Ich erhielt gleich zu Beginn einen Arbeits-Laptop und ein Smartphone, Mail-Adresse und -signatur waren bereits eingerichtet, auch eine eigene Telefondurchwahl. Ich saß allein in einem geräumigen Büro, obowhl ich lieber im Team gearbeitet hätte und dies auch äußerte. Kopiergeräte stehen für jeden zugänglich auf dem Flur jedes Geschosses, Kommunikation und Informationsweitergabe wurden über MS-Teams abgewickelt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Strom, Wasser und Papier besitzen keinerlei Stellenwert, sie sind Mittel zum Zweck - der im Übrigen nicht aus dem Erhalt der Arbeitnehmenden, geschweige denn dem Erreichen sozialpädagogischer Ziele wie der guten, nachhaltigen Ausbildung der Fachschüler:innen besteht, sondern aus Bereicherung und Selbstdarstellung der Vorgesetzten.
Gehalt/Sozialleistungen
Für Berufseinsteigende in Ordnung. Mir wurde allerdings keine Alternativen zu einer 50%-Stelle angeboten, obwohl ich von Beginn an gerne mehr gearbeitet hätte.
Image
Internetauftritt ist okay. Einige Unternehmen und Einrichtungen haben von den Schülerinnen und Schülern einen guten Eindruck (z.B. als Praktikant:innen), ebenso viele aber auch einen negativen
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung und Aussicht auf eine Vollzeitstelle sowie Geschäftsreisen ins Ausland wurden groß angekündigt. Stattdessen folgte nach 4 Monaten meine Freistellung aufgrund von "Corona" (die Pandemie währte zu diesem Zeitpunkt bereits 10 Monate). Kein erkennbares Mitarbeiter:innen-Management, daher wohl auch kein Interesse an Karrierewegen.