Chancen für Wandel, aber kein Engagement – Mitarbeiter werden bis zur Kündigung verschlissen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ich schätze die neue Geschäftsführung sehr. Der Geschäftsführer ist seit einigen Monaten im Amt und zeigt einen starken Willen, Dinge zu verändern. Er bemüht sich stets, auf die Mitarbeiter und ihre Anliegen einzugehen. Allerdings stößt er auch an seine Grenzen, da nicht alle Mitarbeiter Veränderungen wollen; einige bevorzugen den alten Kurs der letzten 25 Jahre. Zudem steht er unter dem Druck von Vorgesetzten, die strikt auf die Zahlen achten. Trotz dieser Herausforderungen merkt man, dass er in kurzer Zeit viel bewegt hat. Natürlich kann nicht alles sofort geändert werden, aber seine Bemühungen sind deutlich spürbar.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Dazu ist alles in den jeweiligen Punkten gesagt.
Verbesserungsvorschläge
Der Arbeitgeber sollte sich nicht auf seinem positiven Image ausruhen, sondern die negativen Bewertungen ernst nehmen. Gerade nach dem Führungswechsel sollte die neue Geschäftsführung verstärkt darauf hinarbeiten, die Unternehmensstruktur von Grund auf zu überarbeiten. Denn eines ist klar: An motivierten und ambitionierten Mitarbeitern fehlt es in diesem Unternehmen nicht. Es gibt viele Mitarbeiter, die sehr gern dabei mithelfen würden, aus diesem Arbeitgeber das zu machen, was er sein könnte – tatsächlich einer der besten in Deutschland.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist stellenweise äußerst belastend. Konstruktives Feedback oder Anerkennung für geleistete Arbeit sind selten, wodurch die Motivation und das Engagement kontinuierlich sinken. Zudem werden Konflikte nicht angemessen adressiert, was zu einer weiteren Verschlechterung des Betriebsklimas beiträgt. Die mangelnde Unterstützung bei der Einarbeitung neuer Mitarbeiter, bzw. überhaupt die Einarbeitung wenn denn eine solche stattfindet, führt zu Unsicherheiten und erhöht den Stresspegel im gesamten Team. Darüber hinaus gibt es kaum Möglichkeiten für informellen Austausch oder Teambuilding, wodurch das Gemeinschaftsgefühl leidet und Isolation gefördert wird. Konstruktive Kritik wird oft persönlich genommen und führt zu Konflikten, anstatt als Chance zur Verbesserung gesehen zu werden. Es fehlt an klaren Zielen und Vorgaben - es ist ein ständiges Stochern im Nebel. Zudem ist die physische Arbeitsumgebung veraltet und gaaaanz weit von Ergonomie-Vorgaben entfernt, was das Wohlbefinden in beträchtlichem Maß leiden lässt.
Zwei Sterne - denn schlimmer geht leider immer.
Kommunikation
Die interne Kommunikation ist echt mies. Wichtige Infos werden entweder gar nicht oder viel zu spät weitergegeben, sodass keiner so richtig weiß, was Sache ist. Es gibt keine klaren Ansagen, und oft gehen Nachrichten einfach unter oder werden falsch verstanden. Feedback zur eigenen Arbeit? Fehlanzeige! Wenn überhaupt mal was kommt, dann ist es kaum hilfreich, was einen echt frustriert und nicht weiterbringt. Die einzelnen Abteilungen kochen ihr eigenes Süppchen, von Zusammenarbeit kann keine Rede sein. Entscheidungen werden von oben herab getroffen, ohne dass die Mitarbeiter mit einbezogen werden. Das Gefühl, wertgeschätzt zu werden, bleibt dabei komplett auf der Strecke.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt ist, so weit ich das sagen kann - durchwachsen. Während einige Teams eng zusammenarbeiten und sich gegenseitig unterstützen, gibt es auch Bereiche, in denen der Zusammenhalt zu wünschen übrig lässt. Ich persönlich habe hier Glück. Ein ehemaliger Kollege von mir hat indes wegen genau diesem Punkt gekündigt.
Work-Life-Balance
Die Work-Life-Balance in der Firma hängt stark davon ab, wie man selbst tickt. Wenn du deinen Job ernst nimmst und Verantwortung für Kunden und Kollegen übernimmst, bist du schnell bis über beide Ohren mit Arbeit zugeschüttet, weil es an Planung, Absprachen und Führung mangelt. Da bleibt fürs Privatleben kaum noch Luft. Wenn du hingegen keinen großen Wert darauf legst, kommst du mit den Arbeitszeiten ganz gut klar.
Vorgesetztenverhalten
In dieser Firma läuft's nach dem Motto "Laissez-faire", was echt frustrierend ist. Man wird ständig ins kalte Wasser geworfen und weiß nie, woran man ist. Wenn dann was schiefläuft, taucht der Chef plötzlich auf und schiebt einem die Schuld in die Schuhe für Entscheidungen, die man mangels Antworten selbst treffen musste. Dieser Führungsstil sorgt für Unsicherheit und das Gefühl, allein gelassen zu werden. Es fehlen klare Ansagen und Unterstützung, was die Arbeitsmoral und Effizienz runterzieht. Wie schon gesagt - äußert man dann Kritik wird das persönlich genommen und das Arbeitsklima fällt endgültig in die Tiefe.
Interessante Aufgaben
Es kommt ganz darauf an, in welchem Bereich des Unternehmens man tätig ist. Das kann man meiner Meinung nach so pauschal nicht sagen. Meine Situation ist derzeit ganz ok.
Gleichberechtigung
Seit dem Führungswechsel in der Geschäftsführung hat sich die Gleichberechtigung im Unternehmen meinem Empfinden nach drastisch verbessert. Früher war die Situation stellenweise kaum tragbar, insb. gegenüber Frauen. Diese Situation hat sich nun merklich zum Positiven gewendet.
Thema Diversität - meiner Meinung nach steht seit dem Führungswechsel das Unternehmen für Diversität und Gleichbehandlung.
Umgang mit älteren Kollegen
Kann ich um ehrlich zu sein wenig zu sagen - das was ich mitbekommen habe war durchweg positiv.
Arbeitsbedingungen
Die technische Ausstattung in diesem Unternehmen ist völlig veraltet. Die Computer sind langsam, die Software ist nicht auf dem neuesten Stand, und es fehlt an grundlegenden Geräten wie funktionierenden Druckern oder Scannern. Das führt dazu, dass man ständig mit technischen Problemen kämpft, was die Arbeit unnötig erschwert und frustrierend macht. Statt sich auf die eigentlichen Aufgaben zu konzentrieren, verbringt man viel Zeit damit, improvisierte Lösungen zu finden oder auf Unterstützung zu warten. Das bremst nicht nur die Produktivität, sondern schlägt auch massiv auf die Motivation.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehalts- und Sozialleistungen in diesem Unternehmen sind leider nicht zufriedenstellend. Es gibt weder Urlaubs- noch Weihnachtsgeld, keine vermögenswirksamen Leistungen und auch keine betriebliche Altersvorsorge. Zwar wird ein Jobrad angeboten, aber das kann die fehlenden essenziellen Leistungen nicht ausgleichen. Insgesamt fühlt man sich hier finanziell nicht ausreichend wertgeschätzt.
Image
Das Unternehmen präsentiert sich auf Plattformen wie kununu mit einem überaus positiven Image und erhält regelmäßig Auszeichnungen als einer der besten Arbeitgeber Deutschlands. Allerdings stellt sich die Frage, wie es zu diesen Bewertungen kommt, da die Realität im Arbeitsalltag oft anders aussieht. Es scheint, als würde das Unternehmen noch von den guten Bewertungen vergangener Jahre zehren. Wer sich auf diese positiven Bewertungen verlässt und hier anfängt, wird heftig enttäuscht werden.
Ohne dass ich etwas unterstellen will, sei hier mal darauf hingewiesen, dass eine kurze Recherche zeigt, dass es Dienstleister gibt, bei denen man positive Bewertungen kaufen kann. Der Vollständigkeit halber sei aber auch gesagt, dass der Kauf von Bewertungen gegen die Richtlinien von kununu verstößt und die Plattform hiergegen auch vorgeht. Alle wird man sicherlich dennoch nicht als fake erkennen können.
In meiner Erfahrung spiegelt das positive Image des Unternehmens auf kununu nicht die Realität wider. Es scheint, dass die positiven Bewertungen nicht immer authentisch sind, was zu einem verzerrten Bild führt. Potenzielle Mitarbeiter sollten daher die Bewertungen mit Vorsicht genießen.
Karriere/Weiterbildung
Wenn man sich komplett selbst aufgibt und nur noch für die Arbeit lebt ist hinsichtlich Karriere schon was möglich.
Weiterbildungen werden angeboten, aber ob, wenn und wie sie genehmigt werden hängt ganz stark von der / dem direkten Vorgesetzen ab.