Es ist traurig, man wird nahezu gezwungen zu kündigen.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Gehalt
Schichtmodell
Arbeitsgeräte
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Nasenpolitik
Druckaufbau durch Laborleitung, Führungskraft und Produktionsleitung.
Intregante Kollegen, die nicht durch Führungskraft gestoppt werden.
Es gibt zwar eine Vereinbarung darüber, dass in der Firma Toleranz und Gleichberechtigung gelebt wird, jedoch unterschreibt man dafür nur ein Schulungsprotokoll. Wenn sich dann wirklich jemand intolerant, rassistisch oder diskriminierend äußert, folgt darauf keine Konsequenz.
Beim meinem Austritt aus dem Unternehmen gab es ein sehr kafkaeskes Gespräch mit HR bei dem alle Beteiligten in Schutz genommen werden und die Gründe für den Austritt einfach nicht ernst genommen werden. Mir wurde gesagt, dass ich viel zu spät bekannt gegeben habe was mich bewegt. Dabei habe ich alle Register gezückt. Habe ein Wiedereingliederungsgespräch angeregt, klärende Gespräche mit Kollegen und Vorgesetzten gesucht. Mir Hilfe beim Betriebsrat gesucht, es hat alles nichts gebracht. Wenn man in den Antworten auf die Bewertungen dann liest, dass man mit HR noch ein klärendes Gespräch führen soll ist das nur das Image was BBraun versucht aufrecht zu erhalten. Interesse an einer Klärung ist auf jeden Fall keins vorhanden.
Verbesserungsvorschläge
Die Mitarbeiter in Ruhe arbeiten lassen und das Schichtsystem und Freiblöcke einhalten. Wertschätzend den Mitarbeitern begegnen.
Probenpläne und Aufgabenspektrum nicht unnötig aufblähen.
Keinen Druck aufbauen. Mitarbeiter nicht in der Freizeit anrufen.
Arbeitsatmosphäre
Einfach nur unterirdisch. Kollegen lassen ihre schlechte Laune an einem aus. Viel Gelästere, Gerüchte, Falschaussagen, Verdrehung der Tatsachen.
Kommunikation
Manchmal bekommt man Emails oder Neuigkeiten von der Führungskraft, größtenteils aber vom Buschfunkt mitgeteilt. Wenn es um Wiedereingliederungsgespräche geht wird dies solange rausgezögert wie nur irgend möglich. Kein transparenter Informationsfluss, keine Info zum Bearbeitungsstand.
Kollegenzusammenhalt
Intregante Kollegen, die ihre Kollegen schlecht machen, um besser da zustehen. Es gibt keine Einarbeitung neuer Mitarbeiter, man wird innerhalb kürzester Zeit alleine gelassen und muss sich selbst helfen. Wenn dann Fehler passieren wird sanktioniert. Kollegen werden wegen dieser Fehler schlecht gemacht und deren Kompetenz wird infrage gestellt. Wenn man Fragen stellt zu Abläufen oder Prozessen wird man angeprangert, dass man nur unnötig diskutieren möchte.
Work-Life-Balance
An sich ist das Schichtsystem top. 5-6 Tage Arbeiten, danach 3-4 Tage frei. Die Schichten dauern jeweils 8 Stunden und wechseln sehr schnell, max. 2 Tage dieselbe Schicht. Eigentlich perfekt für mich und viele andere. Damit kann man auf jeden Fall ein Privatleben haben und auch Zeit mit der Familie verbringen. Das Problem ist nur, dass man auch nach Feierabend kontaktiert wird ob man aushelfen kann, eventuell Überstunden bringen kann oder ganz anders als die Schicht normalerweise läuft arbeitet, z. B. 18.00-02.00Uhr. Es gibt eine What's App Gruppe in der man zu jeder Tages und Nachtzeit mit Schichttausch Anfragen belästigt wird. Auf Dauer geht sowas zu Lasten der Gesundheit, wenn man niemals richtig Feierabend hat. Das begreift die Laborleitung nur leider nicht.
Vorgesetztenverhalten
Richtig übel. Der Vorgesetzte biegt sich stets aus der Gefahrenzone raus. Verteidigt seine Mitarbeiter kein bisschen bei übler Nachrede. Ist desinteressiert am Geschehen und lässt seine Mitarbeiter eiskalt im Stich. Selbst konstruktive Kritik wird nicht gehört. Keine vernünftige Gesprächsbasis, keine Reflektion, keine Veränderung.
Interessante Aufgaben
Ich war soweit zufrieden. Die Arbeit im Labor hat mir an sich immer viel Spaß gemacht. Leider gab es oftmals zu viel Arbeit, die von einer Person allein gar nicht zu bewerkstelligen war. Überlastung und Erschöpfung waren die Folge.
Gleichberechtigung
Grundsätzlich ist es egal welches Geschlecht man hat und welcher Herkunft man entstammt. Wichtig ist, dass man sich beim Chef und der Laborleitung einschleimt, möglichst viele zusätzliche Aufgaben übernimmt, auch in der Freizeit von zuhause noch Aufgaben erledigt, möglichst viel Schichttausch und Überstunden abrackert. Dann ist man beliebt und kann sich alles erlauben. Die anderen Kollegen schickanieren, für eine schlechte Stimmung sorgen, sogar selbst viele Fehler machen. Hauptsache man macht sich beliebt und gibt keine Widerworte.
Umgang mit älteren Kollegen
Kann ich nicht viel dazu sagen. Ich habe weder gute noch schlechte Beispiele gesehen.
Arbeitsbedingungen
2 Sterne für eine gute Ausrüstung und möglichst moderne Arbeitsgeräte. Alle Proben müssen aber in möglichst kurzer Zeit möglichst vollkommen fehlerfrei bearbeitet werden. Besonders viel Druck wird durch die Laborleitung, die keine Sekunde warten kann und durch die Produktionsleitung aufgebaut damit ultra schnell Ergebnisse vorliegen. Die Schichten sind schlicht und ergreifend unterbesetzt. Eine Person pro Schicht ist einfach zu wenig. Oft sind dann Kollegen ausgefallen und die Arbeit hat sich dadurch für die nachfolgenden Schichten verdreifacht. Nach meinem Austritt aus dem Unternehmen habe ich dann von ehemaligen Kollegen erfahren, dass alle Laborstellen mit Zeitarbeitern besetzt wurden. Warum ist das nicht schon Jahre vorher passiert?! BEVOR wir bis an den Rand der Erschöpfung getrieben wurden?!!!
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Einsatz von gesundheitsschädlichen Chemikalien. Persönliche Schutzausrüstung unzureichend. Viel Sondermüll, der dann aufwendig entsorgt werden muss.
Gehalt/Sozialleistungen
Ich war soweit zufrieden. Gehalt wird im Haustarif mit der IGBCE verhandelt, ist leicht unter dem Branchendurchschnitt angesiedelt. Trotzdem gut.
Image
Außen hui, innen pfui. BBraun kann sich nach außen hin sehr gut verkaufen. Viele Menschen nehmen an, BBraun sei ein guter Arbeitgeber und produziert qualitativ hochwertige Medizinprodukte. Weit gefehlt.
Karriere/Weiterbildung
Bei einem Kollegen ist mir aufgefallen, dass dieser mit seinem Weiterbildungsvertrag immer wieder hingehalten wurde. Über den Zeitraum der Weiterbildungsmaßnahme wurde er zusätzlich betrogen. Man unterliegt fast dem Glauben, dass die Firma gar keine gut ausgebildeten Fachkräfte haben möchte, sondern vielmehr Arbeitskräfte, die nicht viel kosten. So geht man mit seinen Angestellten einfach nicht um!