Glänzende Fassade, doch hoher Arbeitsdruck
Gut am Arbeitgeber finde ich
1. Fachlicher Informationsfluss und Transparenz
2. Ausreichender Zugang zu Schulungsressourcen
3. Fortschrittliche Software
4. Gute Ausstattung
5. Freizeitveranstaltungen
6. Großes, schönes und gut ausgestattetes Arbeitsumfeld
7. Sehr gute Kollegen
8. Relativ Freundliche Arbeitsatmosphäre
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Führungskräfte sollten ihre Erfahrung in der Einschätzung von Bewerbern verbessern. Wenn der Grund für die Kündigung eines Mitarbeiters etwas ist, das bereits im Vorstellungsgespräch hätte erkannt werden müssen, dann zeigt das entweder einen Mangel an Erfahrung oder eine übereilte Entscheidung der Führungsebene.
Ich habe genau einen Tag nach meinem Bewerbungsgespräch ein Jobangebot erhalten, und mir wurde danach mehrmals gesagt, dass im Gespräch nicht klar wurde, auf welchem Niveau meine Deutschkenntnisse als Nicht-Muttersprachler wirklich sind. Wie das möglich sein kann? Ich weiß es auch nicht.
Das ist nicht nur für den neuen Mitarbeiter enttäuschend und teuer, der seinen alten Job wegen einer scheinbar besseren Chance gekündigt hat, sondern verursacht auch für das Unternehmen unnötige Kosten.
Verbesserungsvorschläge
1. Vielleicht wäre es passender, die Position der HR-Managerin in ‚Rechtsberaterin‘ umzubenennen, da die HR-Managerin genau dann nicht anwesend war, als ihre Anwesenheit erforderlich gewesen wäre – zum Beispiel in Kündigungsgesprächen. Sie war nicht einmal symbolisch präsent.
2. Es wäre ratsam, dass die höheren Führungskräfte ihre Soft Skills (Zwischenmenschliche Fähigkeiten) weiterentwickeln. Darüber hinaus sollten die verantwortlichen Führungskräfte an der Kontrolle ihres Ärgers arbeiten, um ein konstruktiveres Arbeitsumfeld zu schaffen und keine übereilten Entscheidungen zu treffen sowie unüberlegte Reaktionen zu vermeiden.
3. Die Digitalisierung sollte im Dienst der Mitarbeitenden stehen, um ihre Arbeit zu erleichtern, nicht um ein Werkzeug der Kontrolle und des Drucks zu werden. Es ist nicht möglich, einen Mitarbeitenden ständig zu überwachen und die Arbeitsleistung anhand der Anzahl der Buchungseinträge pro Stunde zu bewerten. Menschen, die mit unserer Arbeit vertraut sind, wissen, dass das Ergebnis einer Stunde Arbeit manchmal nur eine korrigierte Buchung ist. Arbeit sollte nicht zu einem Wettlauf werden.
Arbeitsatmosphäre
Die Mitarbeiter und einige unteren Führungskräfte haben ein hohes Maß an Zusammenarbeit und sind immer bereit zu helfen und zu unterstützen.
Kommunikation
Die Kommunikation unter den Kollegen war gut, unterstützt durch verschiedene Plattformen. Auf der oberen Führungsebene fehlte jedoch manchmal die Zeit, um sich mit den Ergebnissen der übergebenen Aufgaben auseinanderzusetzen. Oft schien es, dass Nachrichten gar nicht oder zumindest nicht gründlich gelesen wurden, und manche Fragen blieben unbeantwortet. Einige Dinge, die bereits schriftlich erklärt wurden, werden zudem erneut hinterfragt.
Arbeitsbedingungen
Äußerlich wirkt alles attraktiv und verlockend: das ist die Kanzlei der Zukunft, die Digitalisierung, das ‚Great Place to Work‘-Zertifikat. Es gibt hervorragende Möglichkeiten zur Weiterentwicklung und Weiterbildung. Offiziell und nominell gibt es sogar einen HR-Manager, was in ähnlichen Unternehmen oft nicht der Fall ist. All das sind Dinge, die einen dazu bringen, den alten Job zu kündigen und sich für diese Position zu entscheiden. Aber ich würde sagen, halten Sie inne – all diese schönen Fassaden entstehen auf Kosten hoher Arbeitsbelastung und enormem Stress für die Mitarbeitenden.
Am Ende ist es ein Wirtschaftsunternehmen wie alle anderen, dessen Kosten Ihre Arbeitszeit sind, und das Ergebnis Ihrer Arbeit muss an den Kunden verkauft werden. Das Resultat für Sie ist, dass Sie in einen Wettlauf geraten, in dem Sie Ihre Arbeitsstunden so schnell wie möglich in Geld umwandeln müssen.