Außendienst bis zum Burnout
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es gibt schon ein paar Benefits, wie das Langzeitkonto. Aber selbst das wird mich hier nicht lange halten
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Mitarbeiterumfragen werden jährlich gemacht, aber die diesjährige wird bis jetzt im Keim erstickt, weil sie besonders schlecht ausgefallen ist. Ich finde es auch schön dass hier Employer Branding drauf antworten wird, aber ändern wird sich nichts...
Verbesserungsvorschläge
Mir fehlt allgemein die Strategie in meiner Business Unit. Bei uns läuft es so wie vor 60 Jahren vermutlich schon. Es wäre sinnvoll die Verkaufsrunden zu verringern um auch Mal Luft zum Atmen zu haben. Ich geh gestresst in den Urlaub und komme gestresst wieder, weil ich weiß ich muss den Umsatzverlust wieder reinholen, weil ich sonst direkt meinen Chef im Nacken habe und verteidigen muss, warum ich meinen Umsatz nicht schaffe. Krankenheit und Urlaub sind keine Entschuldigungen. Dann heißt es wieder "Ich soll an meiner Einstellung arbeiten." Ich würde gern meine Kunden mehr strategisch aufbauen und nicht nur stumpf immer die selben langweiligen Angebote und Coupons verkaufen. Ein Traum wäre es wirklich einen Homeoffice Tag in der Woche zu haben. Das würde so viel Druck rausnehmen! Aber bei Beiersdorf geht Geld vor Mitarbeiter.
Arbeitsatmosphäre
Toxisch, weil nur mit Druck gearbeitet wird
Kollegenzusammenhalt
Kann ich nicht wirklich positiv von sprechen. Jeder kocht sein eigenes Süppchen. Aber ich habe zum Glück ein paar Kollegen die ich sehr schätze.
Work-Life-Balance
Zero Work Life Balance: 60 Stunden Wochen sind die Realität, Kollegen arbeiten sogar während Urlaub und während Krankheit um Umsatz rein zu holen und werden vom Vorgesetzten dafür gelobt. Die es nicht tun sollten doch bitte Ihre "Einstellung" ändern. Es gibt zwar 4 Ausgleichstage für die Mehrarbeit aber die sind wirklich ein Witz für die Arbeit die tatsächlich geleistet wird. Zudem dürfen wir nicht selbst aussuchen wann wir diese Tage nehmen, sondern sind für Weihnachten und Brückentage gedacht, weil davon ausgegangen wird, dass da sowieso nicht gearbeitet wird. Allgemein ist die Krankenquote extrem hoch. Ich finde das sagt schon viel: Es will keiner zugeben, aber ich denke, dass viele meiner Kollegen auch extrem mental belastet sind weil ihr Leben eigentlich nur aus Beiersdorf besteht. Homeoffice muss mit dem Vorgesetzten abgesprochen werden oder wird vorgegeben. Höchstens 2 Tage in 3 Monaten. Ich bin durchschnittlich 8 Stunden unterwegs und darf dann noch 3 Stunden Aufträge, Retouren, Kundenanfragen, irgendwelche Tabellen für Marketing, Training, Logistik und Co ausarbeiten. Ich bin eigentlich für alles allein zuständig, selbst für Inkasso.
Vorgesetztenverhalten
Schwieriges Thema: Manipulation, Inkompetenz, Druck, Arbeitsanweisungen, und hin und wieder cholerische Wutanfälle. Wenn du performst bist du auf dem Silbertablett wenn nicht kommen die Gängelungen, Anweisungen und Mitfahrten. Schlimm finde ich auch, dass mein Vorgesetzter seine Lieblinge hat und auch immer direkt mitteilt, dass man sich doch bitte ein Beispiel nehmen soll.
Interessante Aufgaben
Nein. Jeden Tag ist der Gleiche. Ich kann mich manchmal selbst schon nicht mehr hören. Ich bin für diesen Job schon extrem abgestumpft. Auch die "Angebote" sind immer die Gleichen. Selbst die Kunden sind schon gelangweilt.
Arbeitsbedingungen
Also man kriegt ein Laptop der erst nach einer Woche funktioniert hat und ein Telefon.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Naja, Beiersdorf nimmt sich zum Ziel bis 2045 90% unsere CO2 Emissionen zu reduzieren. Aber im Außendienst fahren alle noch harte Verbrenner obwohl es gerade für die Stadt schon sinnvoll wäre, wenn man parken und laden kann.
Gehalt/Sozialleistungen
Chemie Tarif, der Prämienanteil für die harte Arbeit ist wirklich schlecht
Image
Gute Produkte, Philosophie
Karriere/Weiterbildung
Im Außendienst Zero.