1 Mitarbeiter:innen, die bei Bezirkskrankenhaus Lohr am Main ein Praktikum absolvieren oder absolviert haben, bewerten das Unternehmen im Durchschnitt mit 1,7 von 5 Punkten.
Der Arbeitgeber wurde in dieser Bewertung nicht weiterempfohlen.
Pflegepraktikum Deluxe: Arbeiten ohne Bezahlung, krank ohne Fehltage und volle Kompromisslosigkeit
1,7
Nicht empfohlen
Ex-Praktikant/inHat bis 2024 für dieses Unternehmen gearbeitet.
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Die Mitarbeitenden auf Station 6 waren überwiegend freundlich und bemüht, eine angenehme Arbeitsatmosphäre zu schaffen.
- Das Krankenpflegepraktikum bietet grundsätzlich einen Einblick in die Gerontopsychiatrie und die besonderen Herausforderungen dieses Fachbereichs.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das Hauptproblem, das mich letztlich zum Abbruch bewog, war jedoch der Umgang seitens der Pflegedienstleitung. Zunächst sei erwähnt, dass das Praktikum komplett unbezahlt war – ein Umstand, den man vor Beginn des Praktikums durch eine entsprechende Unterschrift akzeptieren muss. Diese Regelung mag in bestimmten Kontexten üblich sein (v. a. wenn es um die Ausnutzung von Medizinstudenten geht), ist jedoch in Kombination mit den Arbeitsbedingungen kritisch zu betrachten.
Bereits vor Beginn des Praktikums wurde ich in einem Telefonat von einer Mitarbeiterin der Pflegedienstleitung (unbekannte Person; nicht meine Betreuerin) in äußerst unhöflichem Ton darauf hingewiesen, dass Krankheitstage nicht nachgeholt werden könnten. Mir wurde wortwörtlich mitgeteilt: „Bei uns wird das Praktikum nicht um die Fehltage verlängert. Das machen wir hier so nicht!“ Dieser Umstand stellte für mich ein erhebliches Risiko dar: Da die ärztliche Ausbildung nur bei einem vollständig absolvierten 90-tägigen Praktikum anerkannt wird, hätte bereits ein einziger versäumter Krankheitstag dazu führen können, dass das Teile des Praktikums nicht angerechnet worden wären. Da die Möglichkeit, Krankheitstage nachzuholen, durch die Pflegedienstleitung blockiert wurde, stand ich vor der Entscheidung, trotz Krankheit zu arbeiten oder das Praktikum insgesamt zu gefährden. In der zweiten Arbeitswoche erkrankte ich tatsächlich an einem Infekt, wurde jedoch gezwungen, weiterzuarbeiten, um die Anrechnung meines Praktikums nicht zu riskieren.
Solche Bedingungen sind nicht zeitgemäß und entsprechen keineswegs den Standards, die man in einer zivilisierten Arbeitswelt im 21. Jahrhundert erwarten dürfte.
Zudem stellte sich die finanzielle Situation als erhebliche Belastung dar: Ohne jegliche Vergütung und bei voller Schichtarbeit (einschließlich Früh-, Spät- und Wochenendschichten) war ich gezwungen, meinen Unterhalt durch zusätzliche Arbeit zu finanzieren. Mein Vorschlag, lediglich von Montag bis Freitag in die Frühschicht eingeteilt zu werden, um am Wochenende und an Nachmittagen eine Nebenbeschäftigung ausüben zu können, wurde von der Pflegedienstleitung kategorisch abgelehnt. Diese fehlende Kompromissbereitschaft, einen unbezahlten Praktikanten derart rigoros einzusetzen, ist aus meiner Sicht inakzeptabel.
Verbesserungsvorschläge
Ich hatte die Gelegenheit, 30 Tage meines Krankenpflegerpraktikums im Rahmen der ärztlichen Ausbildung für das Medizinstudium am Bezirkskrankenhaus (BKH) Lohr auf der Station 6 oben (Gerontopsychiatrie) zu absolvieren. Ursprünglich war eine Dauer von 90 Tagen vorgesehen, doch entschied ich mich am 30. Tag, das Praktikum vorzeitig abzubrechen.
Zunächst war mein Interesse an der Psychiatrie der Hauptgrund, weshalb ich das BKH dem örtlichen Kreiskrankenhaus vorzog. Im Nachhinein hat sich diese Entscheidung jedoch als weniger vorteilhaft erwiesen, wobei die Schwierigkeiten weniger in der Station selbst, sondern primär in der Pflegedienstleitung lagen.
Verbesserungspunkte:
- Flexibilität bei Krankheitstagen: Einführung einer Möglichkeit, versäumte Krankheitstage nachzuholen, um Praktikanten nicht in die Lage zu bringen, krank zur Arbeit erscheinen zu müssen.
- Vergütung: Einführung einer angemessenen Entlohnung für Praktikanten, die Vollzeitarbeit leisten.
- Förderung des ärztlichen Kontakts: Gerade als Krankenpflegepraktikant, der das Praktikum für das Medizinstudium absolviert, wäre es interessant gewesen, die Ärztliche Seite zu sehen. Als Praktikant hatte ich kaum Kontakt zu den Ärzten.
- Flexiblere Schichtplanung: Berücksichtigung von Nebenbeschäftigungen bei der Schichtplanung, um finanzielle Belastungen für unbezahlte Krankenpflegepraktikanten abzufedern.
Arbeitsbedingungen
Krank auf die Arbeit zu müssen, um das Praktikumsziel nicht zu verfehlen kann keiner modernen Arbeitsbedigungung entsprechen.
Gehalt/Sozialleistungen
Kein Gehalt trotz Vollzeitbeschäftigung und Schichtdienst (inkl. Wochenende). Was soll man hierzu noch sagen?
Interessante Aufgaben
Überwiegend Grundpflege und Betreuung der Patienten, Essen austeilen, Patienten umziehen usw.. Wenn man Glück hat, begleitet man den ein oder anderen Patienten bei z. B. einer Echokardiographie und die Ärzte erklären einem die Untersuchung. Dies ist aber eher die Ausnahme. Ansonsten ist man einer monotonen Arbeit ausgesetzt.
Basierend auf 1 Erfahrungen von aktuellen und ehemaligen Praktikant:innen wird Bezirkskrankenhaus Lohr am Main durchschnittlich mit 3 von 5 Punkten bewertet. 57 der Bewertenden würden Bezirkskrankenhaus Lohr am Main als Arbeitgeber weiterempfehlen.
Basierend auf 1 Bewertungen schätzen Praktikant:innen besonders die Faktoren Umgang mit älteren Kollegen an dem Unternehmen.
Neben positivem Feedback haben Praktikant:innen auch Verbesserungsvorschläge für den Arbeitgeber. Ausgehend von 1 Bewertungen sind Praktikant:innen der Meinung, dass sich Bezirkskrankenhaus Lohr am Main als Arbeitgeber vor allem im Bereich Arbeitsbedingungen noch verbessern kann.