Attraktivität lässt immer mehr nach
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ein sicherer Arbeitsplatz, der Umgang mit der Covid-Pandemie war gut.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Man gewinnt in der Leistungsabteilung inzwischen den Eindruck, die undankbarste Tätigkeit auszuüben. Seit Jahren herrscht bereits eine chronische Unterbesetzung und es scheint, als würde dieser Umstand nur müde belächelt werden, weil auf Kosten der psychischen und körperlichen Gesundheit der Mitarbeiter und dutzenden bis hunderten Überstunden die Arbeit letztlich irgendwie gestemmt wird. Stellenausschreibungen für die Abteilung sind weder hier auf kununu, der BGHW-Homepage noch auf der DGUV Seite vorhanden, sodass es nicht scheint als würde irgendwie Initiative bewiesen werden, etwas an dem Umstand ändern zu wollen.
Es wäre als Dank längst eine Ausgleichsprämie für die Mehrarbeit nötig gewesen, insbesondere, da trotz Überlastung auch noch weitere Aufgaben hinzukommen (Unterstützung der Rechnungsbegleichungen o. ä.), hiervon ist nichts in Sicht. Der Frustrationspegel steigt immer mehr.
Verbesserungsvorschläge
Die BGHW schneidet im Vergleich zu anderen Arbeitgebern, auch/insbesondere im Kreise der Berufsgenossenschaften, unattraktiv ab. Es herrscht altes, behördliches Denken, welches Home-Office weitestgehend ablehnt, sondern lediglich im Rahmen von mob. Arbeiten 1-2 Tage gewährt, während in anderen Verwaltungen teils 4-5 Tage zur Verfügung stehen. Die alten Strukturen sollten überdacht werden, weil es mir ein Rätsel ist, wie anderenfalls neue Mitarbeiter gewonnen werden sollen, insbesondere, wenn inzwischen nicht einmal mehr mit DO-Anstellungen gepunktet werden kann. Tarifverträge schneiden, insbesondere hinsichtlich des hohen Arbeitspensums im Vergleich zu anderen Sozialleistungsträgern schlecht ab.
Wenn schon nichts an dem Personalmangel geändert wird, sollte man wenigstens die Mitarbeiter, die man hat, motivieren. Es wäre ein Leichtes, zumindest Kleinigkeiten wie einen gemeinschaftlichen Kaffeeautomat, Snackautomaten oder Verpflegungen für Mitarbeiter zu schaffen, wenn schon eine Präsenzkultur gelebt wird.
Es sollte diskutiert werden, ob - wenn es zumindest kein geeignetes Personal gibt - einige Aufgaben outgesourced werden o. die mittlere Sachbearbeitung wieder eingeführt wird.
Kollegenzusammenhalt
Tatsächlich für mich der Hauptgrund, diese Tätigkeit noch weiter auszuüben, ist die Zusammenarbeit mit den Kollegen harmonisch und viele Mitarbeiter hat man sehr ins Herz geschlossen.
Work-Life-Balance
Wie bereits kritisiert worden ist, wird mobiles Arbeiten lediglich an 1-2 Tagen gewährt, auch wenn der Arbeitsbereich und die technischen Möglichkeiten mehr zulassen würden. Man muss sich bewusst sein, dass die Arbeitszeiten wie in einer Verwaltungstätigkeit, insbesondere bei DO-Angestellten natürlich vorgeschrieben ist und daran auch die BGHW nichts ändern kann. Gleitzeit gibt es, allerdings ist diese durch Telefon-Servicedienst zwischen 8-16 Uhr eingeschränkt, sodass man dahingehend nicht wirklich von viel Flexibilität sprechen kann. Die Mitnahme von Hunden wird seit Jahren strikt ohne Angabe von Gründen abgelehnt, obwohl wissenschaftlich bewiesen ist, dass diese hilfreich hinsichtlich des Stresslevels sind.
Vorgesetztenverhalten
Unterstützung der direkten Vorgesetzten (Teamleitung etc.) ist - zumindest in meinem subjektiven Falle - gegeben. In den Ebenen darüber scheitert es allerdings an diesen Punkten.
Interessante Aufgaben
Es gibt ein breites Spektrum an Aufgaben, oftmals durchaus interessant, oftmals routinierte Vorgänge, dies sollte jedem in diesem Bereich klar sein.
Gleichberechtigung
Hier setzen sich Gleichstellungsbeauftragte durchaus für die Bedürfnisse der Mitarbeiter ein.
Arbeitsbedingungen
Technisches Equipment ist in Ordnung, Mobiliar ist teilweise veraltet, ich weiß nicht, ob jemals hier eine professionelle Teppichreinigung vorgenommen worden ist, man sieht noch Flecken von zig Bürovorbesitzern auf den Böden.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es wird angeregt, für Dienstreisen besser den Dienstwagen oder ein eigenes PKW zu nutzen, statt Züge zu zahlen. Umweltfreundliche Autos sucht man vergebens, auch die Installation von Elektro-Ladestationen von Autos wurde noch nicht vorgenommen. Einen Pluspunkt gibt es, weil Mitarbeiter mit Rad-Kampagnen dazu angeregt werden, auch mal lieber mit dem Fahrrad zu fahren.
Gehalt/Sozialleistungen
Im öffentlichen Dienst eben vorgeschrieben und nicht beeinflussbar.
Image
Oftmals stehen Berufsgenossenschaften seitens versicherter Firmen und unzufriedener Verletzter unter Beschuss, die Kampagnen, die von der BGHW in der Öffentlichkeit gefahren werden, sind meines Erachtens nach modern und interessant gestaltet.
Karriere/Weiterbildung
Sehr eingeschränkt, was offenkundig eine Problematik des öffentlichen Dienstes ist. Zumindest in Regionaldirektionen wird auch offen kommuniziert, dass Masterstudiengänge o. ä. nicht gewünscht sind, da man einen Verlust der Mitarbeiter befürchtet.