Sollte man sich nicht antun.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Mitarbeiterrad für jeden Vollzeit-MA, der mindestens 6 Monate dabei ist für bis zu 3500.- zur freien Nutzung für 3 Jahre, mit Inspektionen und anfallenden Reparaturen. Nach 3 Jahren kann sich der MA ein neues aussuchen.
Da dies kein windiges Leasing-Modell ist, und es den MA wirklich NICHTS kostet, ist das schon ein beachtliches Benefit, ohne wenn und aber.
Weil hier darüber schon lamentiert wurde.
Azubis bekommen sogar eines überlassen für bis zu 700.- Euro, oder bekommen ein teureres um diesen Betrag reduziertes.
Und dazu kommen noch wirklich gute Personaleinkaufskonditionen, die ihresgleichen suchen. Man munkelte, dass manche Aushilfskräfte dort nur arbeiten, um sich wirklich günstig mit Teilen und Klamotten auszustatten.
Aber das war es auch schon mit dem Positiven.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Wo anfangen, wo aufhören ?
Verbesserungsvorschläge
Der Zug ist abgefahren.
Arbeitsatmosphäre
Alles betont locker und lässig, kumpelhaft. Aber gerade deswegen viele Verwerfungen, Probleme und Konflikte, die niemand moderiert, geschweige denn in die Hand nimmt und löst, auch nicht proaktiv. Nur wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist und die Hütte brennt, wird man eines Problems gewahr. Doch dann ist es halt zu spät. Wer halbwegs was auf sich hält, sucht das Weite. ALLE Vollzeitkräfte, 6 an der Zahl, haben 2023 innerhalb ein paar Monaten ALLE gekündigt. Noch Fragen ?
Kommunikation
In der Filiale praktisch nicht vorhanden. Jeden Samstag eine zehnminütige Kurzbesprechung, in der lustlos Themen runtergeleiert werden, über die sich jeder halbwegs engagierte MA schon längst über die E-Mails im Filial-Account informiert hat. Filialinterne Dinge kommen viel zu kurz, wenn sie überhaupt angesprochen werden. Die Kommunikation mit der Zentrale erfolgt wie gesagt über E-Mails, Intranet und Ticketsystem, und über ein Trainigstool, über welches die Geschäftsführung auch Videos hochladen kann. In Zeiten von Corona vielleicht noch ganz toll, aber ansonsten irgendwie sehr unpersönlich. Nicht mal zum Re-Opening der Filiale nach dem Mega-Umbau, wo in anderen Unternehmen immer großer Bahnhof ist, hat man irgendeinen der Herrschaften zu Gesicht bekommen. Nur der Bereichsleiter kam, aber das ist ja wohl auch das Mindeste. Ansonsten kam nicht ein einziger Einkäufer, niemand. Anrufen braucht man in der Zentrale auch nicht, die sind nie aus dem Home-Office zurückgekehrt hat man das Gefühl, oder als würde man gerade bei etwas viel wichtigerem stören.
Kollegenzusammenhalt
Alles in allem gibt es das dort nicht, und wird auch nicht gefördert von den Führungskräften. Das allabendliche Feierabendbier, das gemeinsame Schnitzelessen einmal im Quartal, und das sich die Lichter komplett ausschiessen zweimal im Jahr nehmen die meisten gerne mit, weil's halt auf Filial-Boni läuft. Ansonsten ist das alles nur Fassade und Maskerade für ein durch und durch toxisches Umfeld, in dem jeder über jeden lästert, und überall Konflikte lodern und immer wieder aufflammen.
Work-Life-Balance
Ab dem mittleren Management top, und wenn man dazu noch Kinder hat, noch viel besser. Homeoffice in der Zentrale, Vertrauensarbeitszeit in den Filialen, ständig kranke Kinder, nicht enden wollende Stau's auf Deutschlands Autobahnen, usw... Es gab immer Gründe, weswegen die Herrschaften physisch ganz ganz selten bis garnicht zu greifen waren. Alles schön und gut, kann man aber nur schlecht vermitteln, besonders wenn genau diese Leute jedesmal fast Bauchkrämpfe bekommen, wenn jemand vom Fußvolk nur mal ne Stunde eher gehen will. Auf Überstunden versteht sich.
Vorgesetztenverhalten
Ich empfand es immer als geradezu provozierend lässig. Dazu das Flüchten und sich verlieren in irgendwelche Nebenaufgaben und Nebensächlichkeiten, nur um den Tag rum zu bekommen und um ja keine echte Führung übernehmen zu müssen meines Erachtens. Zum Beispiel wurde die monatelang nicht besetzte Stelle des Lageristen immer gering geschätzt und verächtlich gemacht als eigentliche "Halbtagsstelle", solange sich jemand darum kümmerte. Als dieser kündigte, und sich notgedrungen die FK darum kümmern mussten, war es plötzlich eine kaum zu bewältigende Lebensaufgabe, und Grund sich Tage und wochenlang da hinten zu verschanzen.
Interessante Aufgaben
Interessant zu sehen war, wie viele Leute man glauben machen kann, es sei das Geschäft ihres Lebens, mit einem Teil ihres sowieso schon nicht so üppigen Gehaltes, über Entgeltumwandlung drei Jahre lang ein E-Bike für abertausende Euro abzustottern. Weil man dabei ja soviel spart angeblich, das war faszinierend. Deswegen läuft dieses Geschäft im Moment auch so gut, in Karlsruhe gibt es viele große Unternehmen, die ihren Mitarbeitern dieses Dienstrad-Modell anbieten.
Gleichberechtigung
In so einem Umfeld gibt es natürlich auch keine wirkliche Gleichberechtigung. Manche Leute konnten sich so ziemlich alles erlauben, wie ständig zu spät kommen, gar nicht erscheinen, den halben Tag irgendwie mit dem Handy oder im Internet zugange sein, bis hin zu Video-Chats während der Arbeitszeit. Andere wurden dafür mit Argus-Auge beobachtet und kleinste Vergehen passiv aggressiv kommentiert.
Umgang mit älteren Kollegen
Da gab es ausnahmsweise nix einzuwenden, ganz im Gegenteil. In der Branche ist eine gewisse Erfahrung sehr gut zu gebrauchen, deswegen genossen manche Ältere sogar einen gewissen Status.
Arbeitsbedingungen
Schlecht, und es gibt auch keine eigenständigen Bestrebungen der Führungskräfte, irgendetwas daran zu ändern. Keine Strukturen, keine Abläufe und Routinen zu den manchmal komplexen Vorgängen. Obwohl eigentlich das System auch vieles vorgibt, das nur eingehalten werden müsste. Und wenn engagierte Mitarbeiter versuchen, zumindest dies einzufordern, oder Abläufe zu implementieren, die ihnen und allen anderen den Arbeitsalltag erleichtern würden, werden diese Anstrengungen regelrecht torpediert und sabotiert, so nach dem Motto: "Hab' dich doch nicht so jetzt, das ging doch die ganze Zeit auch so !" So verpuffen natürlich viele Initiativen mit der Zeit im Nichts, und es wird weiter gewurschtelt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Natürlich ist dieses Unternehmen woke und grün und divers, und virtue signalled das dem Zeitgeist entsprechend auch zu jeder Gelegenheit, ist doch klar.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt kam pünktlich, ansonsten nicht der Rede wert. Man konnte von dem schmalen Gehalt noch in so eine betriebliche Altersvorsorge einzahlen.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt, zumindest in dieser Filiale, überhaupt keine Bestrebungen und Anstrengungen, Mitarbeiter zu entwickeln, und zum Nutzen des Unternehmens weiterzubilden und zu fördern.
Wer bisschen mehr Gehalt fordert, dem wird die Postion des "Verkaufsleiters" angeboten, was lustig ist, weil dieser in einer Unternehmenshierarchie viel höher angesiedelt ist normalerweise. Soll wohl gut klingen. Erstverkäufer müsste es heissen, was hier soviel bedeutet wie, dass diese Leute zu ihrem sowieso schon straffen Pensum auf der Fläche, noch ein paar "interessante" Nebentätigkeiten zugeschustert bekommen. Sie werden weder auf diese Rolle vorbereitet, noch werden sie dabei unterstützt.