Chaotisch und unzuverlässig
Gut am Arbeitgeber finde ich
Großes Netzwerk an Bildungsstandorten und als Dozent fühlt man von den Teamleitungen stets willkommen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das besagte Chaos und die Unzuverlässigkeit, die den Lehrkräften kaum eine Vorausplanung ermöglicht.
Verbesserungsvorschläge
Einsatzpläne verpflichtend durch Vorgesetzte festlegen. Dazu gehört dann auch die Einteilung von Lehrkräften und Pädagogen.
Außerdem sollten die Einsatzorte mit den Honorarkräften abgesprochen werden, bevor der Einsatz beginnt und nicht erst, wenn diese schon im Hause stehen.
Arbeitsatmosphäre
Wolkig bis wechselhaft. Viele Angestellte sind unzufrieden mit der Unternehmensführung, welche die Projekte nur mit unzureichenden Mitteln ausstattet, was zu einem Mangel an Personal und Lehrmaterialien führt.
Die leitenden Angestellten vor Ort versuchen diesen Mangel so gut wie möglich zu beherrschen, was aber immer wieder an eine Sisyphusaufgabe erinnert und je nach Standort mehr oder weniger gut funktioniert.
Diese Umstände sorgen immer wieder für Unzufriedenheit und schlechte Stimmung in den Standorten.
Kommunikation
Pläne die hier für die Woche geschmiedet werden, fallen gerne schon am ersten Tag wieder flach. Von den Dozenten wird absolute Flexibilität erwartet und dauernd heißt es, dass hart daran gearbeitet wird, die Probleme die damit einhergehen zu beseitigen, nur um diese dann noch weiter zu vergrößern.
Die Teamleiter müssen dies dann meistens ausbaden. Da aber jeder von ihnen die eigenen Maßnahmen als erstes absichern will, endet die Situation oft in einem Gerangel, bei dem der eine Teamleiter Hü und der andere Teamleiter Hott sagt.
Kollegenzusammenhalt
Innerhalb der Teams war der Zusammenhalt meistens gut. Zwischen den Teams versucht man aber kaum miteinander zu kommunizieren und schnappt sich stattdessen lieber gegenseitig die Honorarkräfte weg.
Einige Dozenten versuchen diesen Zustand, durch interne Absprachen, in den Griff zu kriegen. Auch an dieser Stelle ziehen aber nicht alle an einem Strang. Manche Kollegen meinen ohne irgendwelche Kommunikation die Räume und Mittel zu beanspruchen, die planmäßig gerade anderen Kollegen zustehen.
Work-Life-Balance
Die kommt ganz auf die Zeiten an. In ruhigeren Tagen können Angestellte durchaus auch mal etwas früher gehen oder Home-Office in Anspruch nehmen. In stressigen Zeiten, wenn der Führung beispielsweise nicht genug Lehrkräfte für alle Projekte zur Verfügung stehen, wird dem Personal dagegen gerne die Mehrarbeit aufgedrückt, die gebraucht wird, um den Mangel aufzufangen.
Da sich die Unternehmensführung selbst vom Betriebsrat kaum zu entsprechenden Änderungen bewegen lässt, wird sich daran wohl auch in der Zukunft nichts ändern.
Vorgesetztenverhalten
Die Teamleitungen und auch die meisten Standortleitungen sind stets darum bemüht, dem Chaos im Laden Herr zu werden und versuchen die Arbeit mit den Pädagogen und Dozenten so gut wie möglich abzustimmen.
Durch den ständigen Mangel an alle Ecken ist dies aber nicht so einfach möglich, was häufig zu Unzufriedenheit in den Teams führt.
Dieser entlädt sich dann meistens wieder bei den Vorgesetzten und einige von diesen versuchen dann sogar die Situation zu entschärfen, indem sie den Mitarbeitern ein X für ein U vormachen wollen.
Interessante Aufgaben
Das BNW hat zahlreiche Aufgaben und Maßnahmen zu bieten; Jugendmaßnahmen für Ausbildungssuchende und Ausbildungsbegleitung, Bildungsprojekte über die Rentenversicherung und Bewerbungskurse für Langzeitarbeitslose.
Durch den Mangel an Material und Personal ist es nur leider stets eine Herausforderung, diese Maßnahmen so durchzuführen, wie es in den Ausschreibungen gefordert wird.
Gleichberechtigung
Einige Maßnahmen schienen mir deutlich besser mit Personal und Mitteln ausgestattet zu werden, als andere. So gab es vor an einem Standort eine Maßnahme, die stets einen der wenigen EDV-Räume für sich besetzt hielt, obwohl eigentlich alle Projekte gleichmäßig Anspruch darauf hatten.
Hinsichtlich des Personals herrschte allerdings Gleichberechtigung, zumindest unter den Lehrkräften. Alle musste mal in jede Maßnahme und den zu vermittelnden Stoff konnten sich die Lehrkräfte frei untereinander aufteilen.
Umgang mit älteren Kollegen
Da konnte ich kaum einen Unterschied zu den jüngeren Kollegen entdecken. In den meisten Fällen in denen ältere Kollegen dann tatsächlich unterschiedlich zu ihren jungen Gegenparts behandelt wurden, ging es eher darum, dass deren Erfahrungen bei Entscheidungen der Standortleitung in Anspruch genommen wurden.
Arbeitsbedingungen
Wie gesagt: Chaotisch. Einsatzpläne bestehen selten länger als eine Woche und müssen ständig neu angepasst werden. Innerhalb der Teams hält man gut zusammen, aber zwischen diesen herrscht dauernder Konkurrenzkampf, um das knappe Personal und Arbeitsmaterial.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Die Umweltbemühungen im BNW liegen in der Branche wohl etwa im Durchschnitt. Der Müll wird getrennt und man versucht nicht zu viel Papier zu verschwenden.
Das Soziale wird seit einiger Zeit aber immer kleiner im BNW geschrieben: An Leistungen für das Personal wird immer mehr gespart, Verlängerungen von befristeten Verträgen werden bis zum letzten Tag hinausgezögert und den wenigen Honorarkräften, die man hat, wird häufig erst am letzten Tag gesagt, dass auf die laufende Einsatzvereinbarung keine weitere mehr folgt.
Gehalt/Sozialleistungen
Die üblichen Mindestsätze. Wer mit harten Bandagen kämpft, kann aber auch 2 oder 3 Euro über den aktuellen Mindestsatz kommen. Fahrtkosten oder Zusatzbeiträge wurden mir hier keine bezahlt.
Hinzu kommt, dass die Zahlungen häufig länger auf sich warten ließen, als eigentlich vereinbart wurde.
Image
Das Unternehmen hat einen wenig rühmlichen Spitznamen, der sich sowohl bei der potentiellen Kundschaft, wie auch beim Personal herumgesprochen hat.
Diesen Spitznamen hat sich das Unternehmen durch den Ruf erarbeitet, ihre Arbeit mit Unterversorgung und zu geringer Organisation durchzuführen. Gleichzeitig ist das BNW aber auch bekannt dafür, das größte Netzwerk an Standorten im ganzen Bundesland zu haben.
Karriere/Weiterbildung
Festangestellte können bis in die Teamleitung aufsteigen und ein paar wenige schaffen es auch bis zur Standortleitung. Die Stellen darüber sind aber schon seit vielen Jahren in festen Händen.
Über Weiterbildungen kann man als Honorarkraft naturgemäß eher wenig sagen.