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Bewertung

Stress und Chaos so weit das Auge reicht

1,9
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2024 im Bereich Forschung / Entwicklung bei BioNTech Innovative Manufacturing Services GmbH in Idar-Oberstein gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Die vielversprechenden klinischen Studien – wenn das wirklich so auf den Markt kommen sollte und vielen PatientInnen helfen kann, dann wäre das ein riesen Ding

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Das Gehalt, die mangelnde Wertschätzung, das Verhalten vieler Führungskräfte und auch der Geschäftsführung.
Auch beim Verlassen der Firma wird nicht mit offenen Karten gespielt. Es hat 2 Anläufe und 5 Emails mit der HR gedauert, bis ich ein fehlerfreies Arbeitszeugnis ohne falsche Behauptungen (Das Ende eines befristeten Vertrags ist nunmal nicht das gleiche wie eine Kündigung des AN) und Formfehler hatte. Auch wurde mir durch den Vorgesetzten erklärt, ich würde am letzten Tag einfach meinen PC abgeben, mich von allen verabschieden und fertig weil „niemand bleibt am letzten Tag bis Abends“. Wochen später wurde mir von der HR ersthaft eine aktualisierte Gehaltsabrechnung samt Rückforderung geschickt, da ich ja 5 Stunden zu wenig gearbeitet hätte – Dass sich die Firma für dieses kleinliche Erbsenzählen nicht schämt, ist mir ein Rätsel.

Verbesserungsvorschläge

- Tarifvertrag einführen
-Vorgesetzte aussuchen/einstellen, für die Leadership und Mitarbeiterführung mehr bedeuten, als eine andere Emailsignatur und mehr Gehalt
-Die Prozesse wirklich auf ihre Sinnhaftigkeit überdenken und auch technisch mit der Zeit gehen anstelle von „das haben wir schon immer so gemacht“
-Projekte sinnvoll priorisieren und dann auch bei der Priorisierung bleiben – Es kann nicht funktionieren, wenn alles auf einmal dringend sein soll das verheizt einfach nur die Leute

Arbeitsatmosphäre

Die allgemeine Arbeitslast ist zu hoch und das merkt man vielen Abteilungen in Form eines Backlogs an. Viele Prozesse sind ein gewachsenes Chaos, das sich noch dazu sehr häufig ändert und dann meistens noch kleinteiliger wird (dass Dokumente die bisher durch 3 Hände gehen mussten plötzlich durch noch 2 Abteilungen mehr geprüft werden müssen, neue Formblätter, zusätzliche Dokumentation von irgendwelchen Prüfungen etc) und die Arbeit dadurch eher noch mehr wird. Viele Prozesse sind auch noch gar nicht (Worddokumente erstellen, dann ausdrucken, weiter ausfüllen und dann irgendwo ablegen oder an andere Abteilungen geben) oder nur schlecht (Worddokumente erstellen und ausdrucken, weiter ausfüllen, dann wieder einscannen und irgendwo hochladen) digitalisiert. Mit der Einführung von SAP wurde eine große Gelegenheit verschlafen, Dinge zu streamlinen, stattdessen wurde SAP in vielen Fällen so konfiguriert, dass es möglichst gut zum bestehenden Chaos passt.
Wertschätzung oder Lob gibt es höchst selten, mit Kritik wird jedoch nicht gespart.

Kommunikation

Unterirdisch. Es gibt zwar viele Meetings, aber gefühlt kommt selten was dabei rum. Dann gibt es noch mehr Abstimmungen mit dieser und jeder Abteilung, man hat aber oft das Gefühl, dass viele nur reden wollen, ohne auch etwas zu entscheiden. Oder man wird mit einer Frage von Abteilung zu Abteilung weitergeschickt, da niemand einen Präzedenzfall aufmachen will und das „dann lieber die andere QA-Abteilung entscheiden soll“. Strategische Entscheidungen oder sich ändernde Prozesse erfährt man oft erst kurz vor knapp, oder es wird dann doch nochmal kurzfristig geändert und die bisherige Zeitplanung, auf die man sich monatelang verlassen hat, über den Haufen geworfen.

Kollegenzusammenhalt

Mit den direkten KollegInnen meistens ganz gut, man sitzt ja im selben Boot. Zu anderen Abteilungen und/oder den Vorgesetzten sehr viel Politik und Taktieren und man hat das Gefühl, dass vielen eine schöne Formulierung wichtiger ist, als der eigentliche Inhalt bzw unbequeme Wahrheiten werden einfach gar nicht ausgesprochen. Manche Abteilungen reden eigentlich nur miteinander, um sich gegenseitig Fehler vorzuhalten oder warum Dokument XY noch nicht fertig geprüft ist, obwohl es dringend war.

Work-Life-Balance

Man kann mit 40 Stunden hinkommen und dann manches einfach liegen lassen und gehe, oder man häuft halt massenweise Überstunden an. Wenn es zu viele werden, macht man mal einen Tag Urlaub oder geht am Freitag um 13 Uhr, aber das sind oft Tropfen auf den heißen Stein und es gibt viele Personen, die locker 50 Überstunden angehäuft haben, ohne dass es jemanden juckt.

Vorgesetztenverhalten

Hier habe ich persönlich sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Möchte dass alles schön geräuschlos läuft, ohne dass man selbst was entscheiden muss. Jede Mail endet zwar mit dem Satz „melde dich gerne bei Fragen“, aber wenn man wirklich mal eine Frage hat, dann werden Mails ignoriert oder Meetings 5 Minuten vorher abgesagt und verschoben. Auf die zweite der dritte Mail kommt dann vielleicht eine halbgare Antwort auf eine der Fragen und on Top wurde mir dann die Schuld daran gegeben, dass sich Projekte verzögern, weil alle tagelang darauf gewartet haben, dass die Person eine Entscheidung trifft. Wenn man im Team-Meeting Dinge anspricht, die gerade gar nicht rund laufen oder wenn Prozesse die Abteilung enorm belasten, wird das mit Floskeln wie „bald wird es besser“ oder „haltet weiter durch“ abgetan, ohne dass sich aber wirklich etwas verändern würde.
Kritische Nachfragen, warum manche Arbeitsabläufe so und nicht anders gemacht werden oder wie man Prozesse verbessern könnte, wurden mir als undiplomatisches Verhalten ausgelegt

Interessante Aufgaben

Wenn ich gewusst hätte, dass meine Hauptaufgaben als promovierter Naturwissenschaftler daraus bestehen, anderen Leuten vorzuhalten, dass bestimmte Wörter oder Abschnitte in Word nicht richtig formatiert sind oder irgendwo ein Kürzel fehlt, dann hätte ich mich sicher nicht auf die Position beworben. An sich gäbe es spannende Aufgaben, leider werden viele davon auch an externe Firmen vergeben, anstatt den Assay selbst im Labor aufzusetzen und die eigene Arbeit besteht dann wieder nur daraus, das Anschreiben für Extern zu erstellen. Zusätzlich gibt es einfach generell zu viele Meetings die Zeit für die eigentlichen Arbeiten wegnehmen, alles muss doppelt und dreifach abgestimmt werden, ohne dass dann aber wirklich eine verbindliche Richtung festgelegt wäre.

Gleichberechtigung

Soweit es mir aufgefallen wäre, wird nicht nach Geschlecht/Alter/etc unterschieden. Was die Entscheidungsfindung angeht, hat man das Gefühl, dass die unteren Hierarchieebenen generell nicht so ernst genommen werden oder einfach übergangen werden und dann werden ihnen halbgare Prozesse vor die Füße geworfen, anstelle sie gleich nach der Praktikabilität zu fragen und mit einzubeziehen.

Umgang mit älteren Kollegen

Das Durchschnittsalter ist schätzungsweise Mitte 30, entsprechend gibt es wenig ältere KollegInnen, die werden aber soweit es mir aufgefallen wäre auch nicht anders behandelt.

Arbeitsbedingungen

Die IT-Ausstattung mit 2 Bildschirmen an jedem Platz ist prinzipiell okay, man hätte auch die Möglichkeit sich das baugleiche Paket für das Home-Office zu organisieren. Davon abgesehen platzt der Standort aus allen Nähten, die Bürosituation ist kurz gesagt würdelos: Die Räume sind klein, eng und voll, dazu gibt es einen Haufen Containerbüros, die zusätzlich dann auch noch im Sommer viel zu Warm und im Winter viel zu kalt sind. Zusätzlich muss man sich über eine umständliche App auch noch seinen Schreibtischplatz buchen bzw den Platz mit KollegInnen teilen, da es gar nicht genug Schreibtische für alle gibt. Trotzdem wurde aber darauf bestanden, dass man möglichst viel vor Ort ist, weil man ja den ganzen undigitalisierten Papierkram bewältigen muss.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Es wird sehr viel Material bestellt, was dann doch nicht gebraucht wird und nach Ablauf der Haltbarkeit einfach entsorgt wird. Riesige Papierberge weil man die Digitalisierung von Prozessen verschläft und stattdessen lieber noch ein neues Formblatt einführt, zeugen auch nicht gerade von Umweltbewusstsein.
Das Sozialbewusstsein würde ich auch nicht sonderlich hoch einschätzen, alleine schon weil sich das Unternehmen Konsequent weigert, endlich nach Tarif zu bezahlen, wie es eigentlich in der gesamten Pharmabranche Standard ist.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Grundgehalt ist okay, allerdings relativiert sich das wenn man bedenkt, dass es kein Weihnachts- oder Urlaubsgeld oder Bonuszahlungen gibt. Die jährliche Gehaltserhöhung ist ein Witz und weit unterhalb der Inflation, also faktisch ein Reallohnverlust.
Die restlichen Benefits wie Rabattgutscheine oder betriebliche Altersvorsorge sind absolute Basics, die wirklich jede Würstschenbude anbietet.

Image

War mit Corona und der fleißigen Selbstinszenierung als Weltretter sicher mal besser, aber die Fassade bröckelt merklich und man hört von manchen Lieferanten und Dienstleistern, dass sie lieber nicht mehr mit einem zusammenarbeiten würden.

Karriere/Weiterbildung

Nicht vorhanden. Karrierewege gibt es eigentlich nicht und in 2 Jahren habe ich vielleicht eine Hand voll Leute erlebt, die einen Aufstieg geschafft haben. Ich habe das Gefühl das ist auch nicht anders gewollt, man soll einfach seine Arbeit machen und sich nicht beschweren. Weiterbildung beschränkt sich darauf, die aktualisierten SOPs lesen zu müssen. Ich kenne niemanden, der wirklich sinnvolle Fortbildungen (mit Zertifikat) absolvieren konnte/durfte.

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Arbeitgeber-Kommentar

LeaAdministrator Talent Acquisition

Hallo,

danke für deine offenen Worte! Feedback, insbesondere kritisches Feedback, ist bei uns immer willkommen – es hilft uns dabei, zu wachsen.

Es tut uns leid, dass die geschilderte Situation für dich unschön war. Auf den ersten Blick ist hier einiges nicht optimal verlaufen. Wir würden deine Einschätzung und die Hintergründe dieser Situation gerne noch genauer verstehen. Falls du bereit bist, deine Perspektive detaillierter mit uns zu besprechen, vereinbare gerne einen Termin via: kununu@biontech.com

Nochmals vielen Dank für deine ehrliche Rückmeldung!

Viele Grüße
Dein HR-Team

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