Hiring & Firing Kultur, Burnout & Management ohne Führungsqualitäten
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die taktlose Hiring und Firing Mentalität, ausgelöst durch eine fehlende langfristige Planung des Managements, das dabei grundlegende Werte und Respekt Mitarbeitern gegenüber vergisst und Grenzen übertritt.
Arbeitsatmosphäre
Aufgrund mehrerer überraschender und nicht nachvollziehbarer Kündigungswellen sowie schlechter wirtschaftlicher Entscheidungen der letzten Jahre wurde die ursprünglich harmonische Arbeitsatmosphäre innerhalb der Teams und somit das Vertrauen in das Management nach und nach zerstört.
Kommunikation
Die wichtigsten Neuerungen, insbesondere personelle Entscheidungen wurden nur ungenügend kommuniziert. Viele Entscheidungen wurden ad-hoc getroffen und kommuniziert, sodass es schwer viel Maßnahmen zum Wachstum der Firma langfristig und sicher zu planen.
Kollegenzusammenhalt
Starker Zusammenhalt der Kollegen untereinander, mit Ausnahme vom Management. Hier steht einer gemeinschaftlichen Entscheidungsfindung auf Augenhöhe das Ego des Gründers entgegen.
Vorgesetztenverhalten
Handlungsempfehlungen und Expertenwissen aus den jeweiligen Unternehmensbereichen wurden von Vorgesetzten zwar gehört und teilweise auch an das Management kommuniziert, von diesen jedoch nicht angenommen bzw. ignoriert.
Interessante Aufgaben
Die Attraktivität und Vielseitigkeit der Aufgaben ist abhängig vom jeweiligen Grad der Position und dem Bereich des Unternehmens, das für ein Startup von round about 50 Mitarbeitern (durch die Hiring & Firing Praktiken immer wieder stark schwankend) relativ starke Hierarchien aufgebaut hat. So setzt das Unternehmen vor allem auf günstige Werkstudent:innen, die teilweise nur wiederholende Tätigkeiten im Recruiting ausführen müssen, in anderen Bereichen wurden Werkstudent:innen ohne Erfahrung komplexe Aufgaben ohne Führungsbegleitung zugeteilt, mit teilweise utopischen Erwartungshaltungen - was diese schnell demotivierte.
Gleichberechtigung
Es sind deutlich mehr Männer als Frauen in Führungspositionen vertreten, insbesondere im Management waren es während meiner Beschäftigung zeitweise ausschließlich Männer. Hier ist noch deutlich Luft nach oben.
Umgang mit älteren Kollegen
Das Team bestand überwiegend aus jüngeren Mitarbeitern, vor allem vielen Studenten. Älteren Mitarbeitern wurde aber stets mit Wertschätzung begegnet.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Zwar wurde der Wert in den Unternehmenswerten verankert, aber die Taten zeigen eher Gegenteiliges. Entgegen eines ausgeprägten Umwelt-und Sozialbewusstseins spricht ein Umzug in ein großes und teures Office, das von den Mitarbeitern in Hochzeiten nicht mal zur Hälfte besetzt war. Darüber hinaus wurden auch sonst kein Engagement in dem Bereich gezeigt.
Gehalt/Sozialleistungen
Teilweise unter dem Marktdurchschnitt, auch wenn hier immer mal wieder angehoben wurde, da sonst die Abwanderung von Mitarbeitern gedroht hätte.
Image
Ganz nach dem Sprichwort: „Außen hui, innen pfui“ versucht sich die Firma im Äußeren auf den eigenen Kanälen gut zu verkaufen. Es werden auch Mitarbeiter gleich zu Job-Beginn angehalten, einmal Company-Bewertungen bei dem einschlägigen Plattformen abzugeben. Im Kern und vor allem bei Mitarbeitern, die länger als ein paar Monate dabei sind, häuft sich die Unmut und es wird negativ übers Management, fehlende Führung und Unzulänglichkeiten gesprochen. Gleiches gilt für die vielen Ex-Mitarbeiter, von denen kaum einer etwas Positives zu sagen hat. Im Bewerbungsgespräch rate ich daher grds. genauer hinzuhören und nachzufragen.
Karriere/Weiterbildung
Hat kaum bis nicht stattgefunden. Es wurden zwar Mitarbeiter befördert, jedoch nicht aufgrund von vorher objektiv erstellten Talent-Grids, teilweise sogar weil einige Führungspositionen gegangen oder gegangen worden sind und diese Stellen schnell wieder besetzt werden mussten.