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Bewertung

Es mag Menschen geben, die sich dort wohlfühlen …

2,5
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2024 im Bereich IT bei BMW in München gearbeitet.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Die komplett toxische Kultur ist sehr bedenklich. Selbst aussscheidenden Kolleg*innen macht man das Leben schwer. Nicht selten versucht man diesen mit fragwürdigen Methoden noch eins reinzudrücken. In meinem Freundeskreis war es üblich den ausscheidenden Mitarbeitern über das Arbeitszeugnis einen Tritt zu verpassen. Erst über Anwälte war man bei BMW gewillt ein formal und inhaltlich richtiges und vollständiges Arbeitszeugnis auszustellen. Schon etwas traurig, welches Bild ein solcher Konzern dort abgibt … zumal sich dieses Verhalten am Markt herumspricht und auf das Verhältnis zu den Mitarbeitern tief blicken lässt

Arbeitsatmosphäre

Die Arbeitsatmosphäre ist aus meiner Sicht sehr toxisch. Solange es der „Bude“ gut geht, mag es einem auch gut gehen. Beim lauesten Lüftchen jedoch werden die „einfachen“ Mitarbeiter geopfert - von den bedauerlichen ZAK nicht zu reden. Wer massurchistische Züge hat, wem toxische Führungskräfte keine Probleme bereiten und wem die Sinnhaftigkeit der eigenen Arbeit zweitrangig ist, der mag sich durchaus wohlfühlen. Solange die Priorität nur auf den Gehaltscheck gelegt wird … Go for IT. Alle anderen sollten sich die Frage stellen, ob eine Kultur, deren Werte an der Wand hängen, nur weil man sie nicht an die Wand stellen kann, etwas ist, in der man sich wohlfühlt.

Kommunikation

Im Sinne von Machiavelli wird die Kommunikation stark gesteuert. Den Begriff des „Melonenstatus“ habe ich erst bei BMW kennengelernt. Ebenso werden Informationen den jeweiligen Mitarbeiter betreffend bis zum letztmöglichen Zeitpunkt zurückgehalten. Aber keine Angst … bei der Häufigkeit gewöhnt man sich schnell dran. Im Umkehrschluss wird Kommunikation von unten nach Oben konsequent unterbunden. Fakten werden gerne mit Meinungen gefärbt oder durch Meinungen ersetzt und in für die Führungskräfte und Manager (politisch) akzeptierbare Teilwahrheiten zerteilt. Wer braucht schon Kontextwissen oder Fakten, wenn Mimikri-Effekt wirken und die nächste Stelle winkt.

Kollegenzusammenhalt

Der Kollegenzusammenhalt ist auf unterer Ebene weitestgehend gut. Was bleibt einem auch übrig … nur gemeinsam kann man sich schützen und immer wieder verifizieren, dass nicht „Du“ das Problem bist. Ab AT sieht die Sache schon wieder anders aus. Dort sind Begriffe wie „Haifischbecken“ eher Usus und fast noch ein Euphemismus. Aber wen wundert es, bei der Firmenkultur und der zu Grunde liegenden Belohnungsstruktur

Work-Life-Balance

Zugegeben … der Satz „ich habe noch nie so viel Geld für so wenig Leistung“ ist mir in meinen Jahren in der BMW IT häufig begegnet. Dies trifft jedoch nur für diejenigen zu, welche das Spiel zu spielen verstehen und der „Möhre“ entsagt haben. Angesichts der Downgrades der Tarifgruppen für die jeweiligen Stellen funktioniert dies jedoch nur für ältere Kollegen. Alle, die noch Ambitionen haben, werden leider aufgerieben. Ich selbst habe oft über die gesetzlichen Bestimmungen hinweg gearbeitet, weil irgend etwas noch ganz dringend fertig werden musste. In Summe liegts bei einem selbst, welche der beiden Seiten man wählt …

Vorgesetztenverhalten

Über die Jahre hinweg war es ein stetes Kommen und Gehen der Führungskräfte. Es gibt durchaus ein paar gute Führungskräfte innerhalb der BMW IT. Diese sind jedoch leider sehr selten. Die meisten haben leider nur bedingt Führungskompetenz noch ein Verständis für IT. Aber das brauchts ja auch nicht … wichtiger ist nach oben Buckeln und nach unten Treten. In Summe ist es Glückssache, an welche Art von Vorgesetzten man kommt

Interessante Aufgaben

Potentiell gibt es innerhalb der BMW IT sehr spannenden Aufgaben. Insbesondere innerhalb der Connected Company sind die Themen sehr unterschiedlich, spannend und hängen stark zusammen. Das Problem ist, dass - sobald der Kollege oder die Führungskraft mitbekommt, dass man ein spannendes oder sichtbares Thema hat - die Verteilungskämpfe beginnen, und man schnell die Themen wieder los ist. Ferner sind wirklich spannende Themen innerhalb der FG-IT leider schon arg dünn gesäht.

Gleichberechtigung

Alle werden gefühlt gleich „gut“ behandelt - außer die AT-Kollegen … die sind was besonderes

Umgang mit älteren Kollegen

Im Grunde werden ältere Kollegen auf Seite gestellt oder kriegen im üblichen Turnus den goldenen Handschlag. Wer in der BMW IT alt wird, hat aus meiner Sicht auch das Bundesverdienstkreuz verdient.

Arbeitsbedingungen

Die Arbeitsbedingungen sind ok. Die Hardware läuft halbwegs stabil … auch wenn man mit dem Standardnotebook außer PPT und Word nicht viel machen kann. Die Office-Pflicht ist halt leider massiv aus der Zeit gefallen. Aber was willst machen … das Management braucht die visuelle Bestätigung, dass sie noch was managen.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Joa … man gibt sich mühe würde ich meinen. Nicht besser oder schlechter als andere Konzerne

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt ist an und für sich gut bis sehr gut. Man muss nur genau aufpassen, welche Gehaltsbestandteile einem versprochen werden und wie diese in den Folgejahren verrechnet werden. Denn a) sind die Gehaltsbestandteile, welche über den Tarif hinausgehen jederzeit streichbar und b) werden z.B. übertarifliche Zulagen etc. mit den kommenden Gehaltserhöhungen verrechnet … sprich dann gibts die nächsten 5-10 Jahre, selbst bei Tarifstufensprüngen, halt Nullrunden. Wichtig: Nicht auf 40 h Verträge hoffen. Die werden so schnell kassiert, so schnell schaut man nicht.

Image

Das Marketing von BMW und seinen Marken ist nach wie vor super … sie halten das Image hoch. Allerdings sprechen sich die internen Zustände mehr und mehr am Markt herum, sodass es immer schwerer wird Personal für die IT zu gewinnen.

Karriere/Weiterbildung

Aus meiner persönlichen Erfahrung kann man bei BMW durchaus Karriere machen, wenn man gewillt ist das Spiel mitzuspielen und auf Rückgrad und seine eigene Meinung verzichten kann. Dann klappt das mit der Karriere super. Weiterbildung ist allerdings sinnlos - pro Mitarbeiter steht pro Jahr weniger Budget zur Verfügung als der durchschnittliche Ölwechsel der FKD-Fahrzeuge kostet. Selbst das Aushängeschild der Weiterbildung (Back2Code) wurde m.W. mittlerweile wieder auslaufen lassen.

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