Nicht alles Gold aber fast
Verbesserungsvorschläge
Mehr Mut und weniger träge Prozesse
Arbeitsatmosphäre
Tolle Kollegen die fachlich topfit sind und mit denen spannende und auch gerne hitzige Diskussionen möglich sind. Aber trotzdem ein tolles Miteinander. Auch die Führungskräfte sind bemüht aber sind natürlich in einer Zwangslage zwischen Unternehmenszielen und Wünschen der Belegschaft. Der Betriebsrat kämpft viel für die Belegschaft.
Kurzum: Es ist leicht möglich sich zu beschweren aber es ist bei der Größe ein sehr guter Arbeitgeber.
Kommunikation
Es gibt Punkte die sehr gut kommuniziert werden aber manche Sachen sind leider auch erst durch die Zeitung zu erfahren. Da würde sich ein Angestellter vmtl wünschen vorab in der Firma informiert zu werden.
Wenn ich aber darüber nachdenke wie das stattfinden könnte, sehe ich logistisch keine Möglichkeit um alle gleichzeitig zu informieren.
Einzig eine direkte Ansprache vom Vorstand an die gesamte Belegschaft wäre schön. Eigentlich ist alles asynchron über Videos. Erst auf Bereichsebene gibt es Versammlungen.
Kollegenzusammenhalt
Ich habe richtig tolle Kollegen. Wie bereits oben erzählt passt von der fachlichen Seite auch. Mit einigen der Kollegen bin ich auch befreundet. Aber auch mit den Kollegen mit denen ich nicht befreundet bin ist das Verhältnis immer toll. Gegenseitig Unterstützung ist selbstverständlich aber es ist auch klar, dass der Job nicht alles ist und private Themen immer Vorrang haben. Schön wäre es wenn öfter gemütliche Runden nach der Arbeit stattfänden aber da viele der Kolleginnen und Kollegen Eltern sind ist dafür nicht so viel Zeit.
Work-Life-Balance
Üblicherweise sehr gut und wie erwähnt gehen private Themen immer vor. Es gibt aber dann auch Druck kurz vor einem SOP (neues Fahrzeug kommt raus) und es wird durch den Vorgesetzten gerne gefragt ob jemand am Wochenende arbeiten kann. Es gibt hier keinen Druck durch den Vorgesetzten und ein Nein ist vollkommen in Ordnung aber es gibt mehr Runden und Abstimmungen und es fühlt sich nach Druck an.
Vorgesetztenverhalten
Ich habe immer einen tollen Chef gehabt. Menschlich total angenehm, der auch offen über Probleme redet und ich habe trotzdem immer eine sehr gute Leistungsbeurteilung erhalten.
Lediglich fachlich hätte ich mir von ihm mehr Tiefe erwartet. Das ist leider nicht immer gegeben. Vll ist das aber auch ok, da ich ja selbst der Spezialist bin.
Interessante Aufgaben
Da ich im Bereich des automatisierten Fahrens arbeite bin ich vmtl an einem der interessantesten Plätze. Es werden cutting edge Technologien verwendet und ich lerne trotz viele Jahre der Betriebszugehörigkeit immer noch sehr viel.
Aber ich weiß auch von anderen Unternehmensbereichen über interne Messen, dass es dort sehr spannende Tätigkeiten gibt. Selbst wenn es mir also langweilig wird in meinem Bereich, kann ich durch die Größe des Unternehmens immer etwas anderes spannendes bei uns finden.
Der Job ist auch sehr Abwechslungsreich, da von Fahrzeugthemen über die Softwareentwicklung bis zum Testen alles dabei ist
Gleichberechtigung
Da es sich eher um einen männerdominierten, da sehr technisch, Bereich handelt sind grundsätzlich in meiner Abteilung nicht sehr viele Frauen. Die Firma macht aber regelmäßig Veranstaltungen, u.a. einen Girls Day um auch Frauen bzw Mädchen für technische Berufe zu begeistern.
Gehaltstechnisch kann ich nicht viel sagen. Nur von einer Kollegin weiß ich, dass sie bei ihrer Einstellung tariflich höher eingestuft wurde, da sie promoviert hatte. Das ist aber unabhängig des Geschlechts sondern Standard bei der Anstellung nach einer Promotion.
Umgang mit älteren Kollegen
Der Bereich in dem ich arbeite hat nicht viele ältere Kollegen. Das ist der Historie geschuldet. Der Bereich wurde 2016 wegen einer strategischen Neuausrichtung frisch gegründet und wurde in den Jahren danach mit vielen Absolventen aufgefüllt. Die vorherige Belegschaft ist von der Größe einfach untergegangen.
Bei den wenigen älteren Kollegen spielt das Alter keine Rolle. Sie sind ganz normale Teammitglieder. Manche haben aber natürlich auch Karriere gemacht und sind nun Vorgesetzte. Ich würde mir manchmal wünschen mehrere ältere Kollegen zu haben um von ihrer Erfahrung zu zehren.
Arbeitsbedingungen
Wie bei BMW üblich, sind wir in einem Großraumbüro. Die Arbeitsplätze sind mit modernen höhenverstellbaren Schreibtischen und ergonomischen Stühlen ausgestattet. Die Hardware kann sich jeder selbst aussuchen und jeder hat zwei oder drei Monitore.
Die Kaffeemaschine ist auch nicht weit.
Das Equipment habe ich mir auch fürs Homeoffice ausgeliehen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Grundsätzlich ist zu sagen, dass es sich bei BMW um einen Autohersteller handelt der sich nicht von heute auf morgen in einen Hersteller von Windkraftanlagen umwandelt.
Aber BMW ist sich seiner Verantwortung bewusst und hat als Pionier mit dem i3 eines der erste vollelektrischen Serienfahrzeuge im Angebot gehabt. Zwischenzeitlich wurde die Modellpalette erheblich erweitert und auch vollelektrische Minis sind zu haben.
Mein größter Kritikpunkt ist, dass sich BMW an dem Trend zu immer größeren Fahrzeugen (SUVs) beteiligt. Aber es gibt dafür leider einen Markt. Ich denke, dass es auch kein eindimensionales Problem ist. Z.B. gibt es auch andere Hersteller (z.B. VW) die Kleinwagenserien wegen mangelnder Rentabilität aufkündigen.
BMW hat eine Kreislaufwirtschaft zum Ziel um den eigenen Fußabdruck zu minimieren und sämtliche Produkte vollumfänglich zu recyclen.
Gehalt/Sozialleistungen
Es gibt viele zusätzliche Gehaltsbestandteile die auch in freie Tage umgewandelt werden können wenn man sich um die Kinder oder die Eltern kümmert.
Die Standardarbeitszeit sind 35h/Woche. Es gibt Umkleiden und Duschen wenn man mit dem Fahrrad kommt. Es gibt eine Betriebskantine. Und Homeoffice ist Standard.
Wir haben einen sehr starken Betriebsrat der sich für die Belange der Belegschaft einsetzt und die IG Metall handelt regelmäßige Gehaltserhöhungen raus.
Image
Das ist glaub ich sehr subjektiv. Natürlich ist BMW als eine weltweit agierende Automarke bekannt und in München auch als sehr guter Arbeitgeber beliebt.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt ein großes Weiterbildungsprogramm das jeder Arbeitnehmer wahr nehmen kann. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich mir das raushandeln muss.
Auf der anderen Seite gibt es riesige Umschulungsprogramme um Kollegen für andere Bereiche zu befähigen wenn ihr Bereich schließt. Z.B. wurde der Motorenbau in München geschlossen da die Zeichen auf erneuerbare Energien stehen ohne jedoch den Kollegen aus diesem Bereich zu kündigen. Alle wurden in neue Bereiche übernommen.