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Bewertung

Leiharbeiter ohne Ende und 57 Sekunden Takt

1,8
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2023 im Bereich Produktion bei BMW AG, Werk Regensburg in Regensburg gearbeitet.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

- EG 3 mit 2702€ Grundgehalt ist einfach zu wenig in der heutigen Zeit. Vor allem wenn man die Taktzeit bedenkt und wie schwer die Arbeit im Vergleich zu anderen Autowerken ist
- Pausenräume zwischen Roboteranlagen
- Pausenzeiten sind nicht fest geregelt, jeder wird einzeln zur Pause geschickt und von einem Vorarbeiter oder Springer abgelöst. Austausch unter Kollegen wird damit unterbunden
- Die gesamte Produktion inkl. Lärm läuft dadurch auch in der eigenen Pause weiter. Erholung nicht möglich.
- Essen in den kleinen Shops ist echt dürftig, es gibt eigentlich immer dasselbe und die Preise sind verhältnismäßig hoch (7-8€ für eine Mahlzeit). Die Mahlzeiten sind eher ungesund (Pizza, Burger, Schnitzel)
- Der Betriebsrat ist nicht präsent genug und sollte sich mehr für die Mitarbeiter einsetzen
- Leiharbeiter ohne Ende, die teils nicht ein Wort Deutsch sprechen. Wenn dann mal wieder ein paar Mitarbeiter zu viel sind, werden mal eben auf einen Schlag 1000 Leute einen Tag vor Weihnachten rausgeschmissen.
- Feiertage werden nicht bezahlt, da die Produktion dafür gestoppt wird. Ist wohl zu teuer
- Nachtschicht für Festangestellte bei BMW quasi nicht möglich. Zeitarbeiter sind hier billiger und einfacher wieder zu kündigen, weshalb die Quote 80/20 (Leiharbeiter / Festangestellte) beträgt.

Kommunikation

Es gibt wöchentlich ein kurzes Teamgespräch, welches meist nur 15 Minuten dauert. Die Mitarbeiter werden hier aber nur oberflächlich mit einbezogen. Thema ergonomischer Arbeitsplatz wird quasi nicht angesprochen. Des Weiteren gibt es keine Möglichkeit für anonyme Kritik oder diese Möglichkeit ist nicht offensichtlich genug.

Kollegenzusammenhalt

Die Polen und Rumänen halten gerne zusammen und die Bayern. Man hat also viele Gruppierungen. Zusammenhalt ist trotzdem vorhanden. In einigen Abteilungen habe ich von Mobbing gehört, unternommen wird da allerdings wenig. Schade - das läuft bei anderen Herstellern besser denn bei Mobbing sollten sofort disziplinarische Maßnahmen folgen.

Interessante Aufgaben

Monoton ist ja klar. Man muss die Aufgaben erledigen, die noch kein Roboter kann. Also meistens die schlechtesten Aufgaben.

Gleichberechtigung

Nicht vorhanden, Frauen werden generell bevorzugt und bekommen bessere Arbeitsplätze innerhalb der Produktion. Leiharbeiter werden für die Nachtschicht bevorzugt, weil weniger Zuschläge bezahlt werden müssen.
Beides wird von Vorgesetzten auch offen zugegeben.

Arbeitsbedingungen

57 Sekunden Takt, mehr muss man denke ich nicht sagen. Es kommen immer mehr Aufgaben innerhalb des Taktes dazu, die Taktzeit wird aber nicht angepasst.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Hier wird immer viel geworben, es passiert in Wirklichkeit aber wenig. Meiner
Meinung nach ist das nichts Anderes als Greenwashing.

Gehalt/Sozialleistungen

Man wird mit EG 3 (2702€ Grundgehalt + 14% Leistungszulage = 3080€) eingestellt und es ist fast unmöglich höher zu kommen. Bewerbt euch bei anderen Autoherstellern, da bekommt ihr EG 5.

Image

Komischerweise ist das Image als Arbeitgeber noch gut, es bröckelt aber langsam. Als Hersteller wird BMW häufig als Synonym für schlechte Qualität und häufige Reparaturen verwendet, kann ich auch so bestätigen. Wer denkt, dass bei den Taktzeiten noch vernünftige Autos gebaut werden, der braucht sich nicht wundern.

Karriere/Weiterbildung

Aufstiegsmöglichkeiten nicht vorhanden, Leiharbeiter werden teils erst nach 10 Jahren übernommen, nachdem mehrfach der Job gewechselt werden musste, um die Gesetze im Bezug auf die Zeitarbeit bzw. Übernahmepflicht auszutricksen.
In der Führungsebene fast nur Bayern zu finden - Zufall? Ich glaube nicht.


Arbeitsatmosphäre

Work-Life-Balance

Umgang mit älteren Kollegen

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