Konservative Unternehmens-/Führungsstruktur - öffentliche Projekte
Gut am Arbeitgeber finde ich
Junges, engagiertes Team.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Fehlende Kommunikation, mangelde Mediatorfähigkeiten, hohe Fluktuation, teilweise Gegeneinanderarbeiten zwischen Mitarbeiter*in und Geschäftsführung, teilweise autokratische Führung
Verbesserungsvorschläge
Schulungen zu Führungskompetenz für die Geschäftsleitung und Führugspositionen.
Schulungen zu fachlichen Themen für die Mitarbeiter*innen.
Massiver Ausbau der Kommunikation und objektiven Bewertung der Mitarbeiter*innen.
Arbeitsatmosphäre
Arbeitsatmosphäre zwischen den Kolleg*innen und einzelnen Vorgesetzten im Allgemeinen gut.
Teilweise Ungleichbehandlung der Mitarbeiter*innen (Vertrauenverhältnis, Aufgaben, Förderungsmöglichkeiten, Boni) - nur nach außen präsentiertes Vertrauensverhältnis zwischen Geschäftsführung und Mitarbeiter*innen.
Kommunikation
Kommunikation i.d.R. nicht vorhanden. Informationen über Mitarbeiterabgänge werden nur bei Gründen kommuniziert, die nicht auf den Betrieb zurückzuführen sind. Reine Kommunikation positiver Aspekte (neue Mitarbeiter*innen, Aufnahmen in Gremium XY etc.).
Im Allgemeinen sind arbeitserforderliche Informationen wie beispielsweise die konkrete Aufgabenstellung gem. Angebot, verfügbare Stundenkapazitäten etc. für die Projektbeteiligten nicht zugänglich. Eine Kontrolle des Leistungsstandes im Projekt ist auch für Projektleiter*innen nicht möglich, da keine Information zu den bereits im Projekt angefallenen Aufwendungen gewünscht ist.
Fehlendes "offenes Ohr" bei Problemen, Fehlverhalten und konstruktiver Kritik.
Kommunikation erfolgt nur widersprüchlich und wenn, dann zu spät in dem Sinne, dass sich innerhalb der Belegschaft verstärkter Erklärungsbedarf ergibt.
Kollegenzusammenhalt
Überwiegend sehr kollegialer Zusammenhalt, welcher maßgebend dafür verantwortlich ist, dass die Belegschaft doch jeweils ca. 3-4 Jahre im Betrieb bleibt. Stetige Hilfsbereitschaft aller Mitarbeiter*innen und bei Teilen der Geschäftsleitung.
Work-Life-Balance
Kurzfristiger Urlaub und Zeitausgleich in Abhängigkeit der projektspezifischen Situationen theoretisch möglich. Hinsichtlich der jeweiligen Auslastungen und nicht vorhandenen (Urlaubs)vertretungen im Allgemeinen unrealistisch.
Arbeitszeiten einzelner Mitarbeiter*innen (auf eigenen Wunsch) exzessiv. Bildet die Grundvoraussetzung für den Karriereaufstieg.
Rücksicht auf Familie und daraus resultierender Verantwortlichkeiten nicht vorhanden! Z.B. werden Schwangerschaften der jeweiligen Mitarbeiterin mitunter auch als "den Betrieb im Stich lassen" vorgeworfen und die betroffene Person zwischenmenschlich zermürbt.
Vorgesetztenverhalten
Starke Differenzierung des Verhaltens der vorhandenen vier Geschäftsleiter. Ein Teil der Geschäftsleitung setzt verständliche, nachvollziehbare und realistische Zielsetzungen mit fordernder aber offener Kommunikation um.
Der dominierende Teil der Geschäftsleitung prägt den Alltag mit nach außen kommunikativem, realistisch betrachtet aber autokratischem Führungsstil. Zielvorgaben sind hier nicht immer einzuhalten, Entscheidungen werden isoliert, auch über die restlichen Beteiligten in Führungsposition hinweg, getroffen und sind häufig nicht logisch nachvollziehbar. Das zwischenmenschliche Verhalten ist hier in Teilen fragwürdig.
Mitarbeiter*innen werden bei der perspektivischen Ausrichtung des Büros und des Mitarbeiters bzw. der Mitarbeiterin gehört, eine Umsetzung konstruktiver Vorschläge bzw. Anmerkungen bei Entscheidungsfindungen erfolgt nicht und ist nicht erwünscht.
Vertrauen zu den Mitarbeitern ist in keiner Weise gegeben (vgl. Arbeitsbedingungen).
Projekte sind regelmäßig massiv unterkalkuliert sodass wiederum Druck auf die Mitarbeiter*innen ausgeübt wird.
Interessante Aufgaben
Der Einfluss der Mitarbeiter*innen auf die Tätigkeit ist stark begrenzt. Die Zuordnung von Aufgaben erfolgt häufig nicht entsprechend der vorhandenen Kompetenzen. Eine neue Ausgestaltung des Aufgabengebietes ist auch nach wiederholten Anmerkungen zu zunehmender Unzufriedenheit über Jahre hinweg nicht möglich.
Gleichberechtigung
Gleichberechtigung ist sowohl in der Aufteilung der Belegschaft wie auch bei Neueinstellungen ein offensichtlich wichtiges Kriterium.
Geologie wird im Vergleich zu Bauingenieurwesen (Geotechnik) als minderwertiger betrachtet. Für Frauen ggfs. sogar bessere Aufstiegschancen, um ein gleichberechtigtes Gefüge zu erwirken / erhalten.
Der Wiedereinstieg für Schwangere kann schwierig sein.
Starke Differenzierung bspw. hinsichtlich zugeordneter Kompetenz und Vertrauensvermögen zwischen Geschäftsleitung und Mitarbeiter*innen. Entsprechend einseitige Berücksichtigung der Standpunkte bei Differenzen.
Umgang mit älteren Kollegen
Langdienende / ältere Kolleg*innen gibt es hinsichtlich der Fluktuation nur stark vereinzelt.
Arbeitsbedingungen
Die Räumlichkeiten sind angenehm gestaltet. Eine Priorisierung von Innenarchitektur zu Arbeitsmitteln ist eindeutig gegeben. IT Ausstattung mangelhaft bzw. bereichsweise antik. Die Arbeitsverhältnisse im Sinne des Stands der Technik für modernes, interaktives und dynamisches Arbeiten entsprechen eher dem Jahr 2010 als 2020. Beispielsweise liegen häufig, auch für regelmäßige Baustellentätigkeiten, keine mobilen Arbeitsmittel (Laptop, Handy) vor.
Lizenzierung von erforderlicher Fachsoftware nicht bzw. nur begrenzt gegeben. Z.T. insbesondere in den "Anfangspfhasen" des Betriebs wird (Fach)software unter Missachtung der Lizenzierungsvorgaben genutzt. Regelmäßig müssen auch wiederholte Testversionen für ganze Projekte ausreichen.
Die Beleuchtung im Gang ist täglich problematisch. Der Zutritt zum Büro ist aufgrund von Dysfunktionen des Türschlosses nicht immer ohne weiteres möglich.
Homeoffice wird bezogen auf einzelne(!) Mitarbeiter*innen problemlos genehmigt. I.d.R. wird Homeoffice, auch in Zeiten von Corona, mit einem Ausfall (krank sein) des bzw. der Mitarbeiter*in gleichgestellt. Vertrauen zu den Mitarbeitern ist in keiner Weise gegeben.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Umweltbewusstsein steht irgendwo zwischen Fair Trade Kaffee und wöchentlichem Vielfliegermeilen sammeln. Das Bewusstsein zu Sozialem kann nicht bewertet werden, da diesbezüglich, Stand dieser Bewertung, keine Tätigkeiten erfolgt sind.
Gehalt/Sozialleistungen
Branchenübliches Gehalt bei gutem Verhandlungsgeschick. Die Gehälter spiegeln eher das Verhandlungsgeschick des oder der Einzelnen als die Übernahme von Verantwortung wider. Sozialleistung gibt es nur in Form der gesetztlich vorgeschriebenen betrieblichen Altersvorsorge (hier ist der Arbeitgeberanteil überdurchschnittlich). Diese wurde mit mehr als einem jahr Verzug genehmigt. Boni werden nicht zwingend leistungsbezogen ausbezahlt.
Image
Durchschnittliches Image. Nach innen Darstellung als Branchenprimus. Von außen und innerhalb der Belegschaft besteht das Bewusstsein eines durchschnittlichen Leistungsniveaus (einzelne herausgehobene Projekte ausgenommen).
Nach außen kann, je nach Bearbeiter und Bearbeitungszeitpunkt der fachliche Inhalt auch zusätzliche Kosten und längere Projektzeiten verursachen (ehemals sehr konservative fachliche Ausarbeitung).
Karriere/Weiterbildung
Objektive Aspekte zur Karriereweiterbildung gibt es nicht. Schulungen gibt es nur in Form von kurzen unregelmäßigen Vorträgen einzelner Mitarbeiter*innen zu Projekten. Die abschließende Fachkompetenz ist hier durch eigenes Einarbeiten in den Einzelfall gegeben, entspricht daher aber keiner vollumfänglichen themenbezogenen Fortbildung die frei von Fehlern ist.
Mitarbeiter*innen mit eigener, gegensätzlicher Meinung werden karrieretechnisch Schwierigkeiten haben - konfliktscheue Mitarbeiter*innen müssen i.d.R. Abstriche bei der Gehaltsverhandlung machen, können aber auf bessere Aufstiegschancen hoffen.