Mittelständisches Familienunternehmen mit vielen positiven Aspekten aber auch Herausforderungen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Zuletzt hat man viele Benefits eingeführt, um dem Branchenstandard gerecht zu werden. Jobrad war bis zuletzt in der Diskussion, ansonsten gibt es Jobtickets und bAV. Die Firma ist sich seiner Position und Verantwortung der Mitarbeiter gegenüber bewusst und Krisen werden souverän bewältigt. Bezüglich Technologien (WSS, Tools und API) versucht die Firma trotz der verhältnismäßig kleinen Größe (ca. 100 Mitarbeiter) immer dem weltweiten Standard und Kundenanforderungen gerecht zu werden und nicht stehen zu bleiben. Das macht die Firma in ihrer Branche absolut wettbewerbsfähig.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Konkret schlechte Punkte lassen sich aus meinen Verbesserungsvorschlägen ableiten. Mein Weggang war persönlich bedingt, da ich mit relativ jungen Jahren noch weitere Branchen kennenlernen wollte, um mein Know-How zu erweitern. Ich bin im Guten gegangen und vielleicht trifft man sich nochmal wieder. Ich würde mich freuen!
Verbesserungsvorschläge
Ein großes Problem war die Einführung einer neuen Warenwirtschaft (D365). Daran muss noch gearbeitet werden, wird aber auf lange Sicht zur positiven Weiterentwicklung der Firma beitragen. Ansonsten sind aktives Mitarbeiterrecruiting, fehlender Einarbeitungsplan und Kommunikation der GF (auch mit problematischen neuen Mitarbeitern) verbesserungsfähige Punkte.
Arbeitsatmosphäre
Ich habe mich mit allen Kollegen immer super verstanden! Man kann auch mal zwischen Tür und Angel ein bisschen quatschen, sich über das Wochenende unterhalten, aber auch bei Fragen und Problemen haben alle Kollegen immer ein offenes Ohr und sind hilfsbereit.
Seit Corona machen die Leute nicht mehr so häufig gemeinsam Pause, der Aufenthaltsraum wird kaum noch als Treffpunkt genutzt. Vielleicht kann man das wieder fokussieren, da es den Austausch noch mehr fördert. Das könnte auch helfen die Distanz zwischen Lager- und Bürokollegen zu minimieren, da nicht viel Austausch zwischen den Parteien herrscht.
Kommunikation
Ist über die Jahre besser geworden. Es wurde eine jährliche Mitarbeiterbefragung eingeführt und es gibt Newsletter und Versammlungen von der Geschäftsführung, wo über Neuerungen berichtet wird. Manchmal hätte ich mir als Vertriebler mehr Involvierung in strategische Themen gewünscht - die wurden ausschließlich auf Geschäftsführungsebene besprochen und umgesetzt. Grundsätzlich hat die Geschäftsführung aber immer ein offenes Ohr und nimmt sich Zeit, auch wenn sie manchmal durch die vielen Projekte sehr eingebunden ist.
Kollegenzusammenhalt
Sehr stark. Viele Kollegen sind schon seit ihrer Ausbildung dort und können sich auch nicht vorstellen das Unternehmen zu verlassen. Besonders vor Corona wurde viel mit den Kollegen privat unternommen, danach wurde es weniger. Ansonsten geht man jährlich auf den Weihnachtsmarkt, nimmt am AOK Lauf teil, es gab auch eine Laufgruppe.
Work-Life-Balance
Mit Home-Office hat man sich anfangs schwer getan und nicht allen die gleichen Möglichkeiten eingeräumt. Zuletzt war Homeoffice an zwei Tagen die Woche möglich, die Geschäftsführung würde eine Präsenz aber immer bevorzugen. Flexible Arbeitszeiten gibt es in dem Sinne nicht, der Standard ist 8-16.30, auch Freitags.
Vorgesetztenverhalten
Persönlich kam ich immer super mit den Vorgesetzten klar. Wenn man weiß, worauf Wert gelegt wird. Teilweise hätte ich mir mehr Informationsaustausch bzgl. mancher Projekte gewünscht, aber auch zur strategischen Ausrichtung der Firma und des Vertriebs. Zielvereinbarungsgespräche und ein regelmäßiger(er) Austausch hätten mir in meiner Arbeit auch geholfen.
Interessante Aufgaben
In meiner Karriere bei Brechmann habe ich einige Abteilungen durchlaufen. Bereits in der Ausbildung erhält man nach kurzer Einarbeitung bereits viel Verantwortung (ein richtiger Einarbeitungsplan wäre dennoch wünschenswert, auch für neue Kollegen). In der Sachbearbeitung hat man viel Kontakt mit Kunden weltweit, bei der Angebots- und Auftragsabwicklung. Als Vertriebler ist man sehr eigenverantwortlich unterwegs und kann sich Geschäftsreisen planen, ohne dass die Geschäftsführung alle Aktionen streng überwacht. Auch die Akquise ist eigenverantwortlich. Das ist einerseits gut, weil man viele Freiheiten hat, andererseits brauchen manche Kollegen mehr Input und Lenkung als andere. Das hätte mir noch gefehlt. Der Geschäftsführer fungiert gleichzeitig als Vertriebsleiter, und ist zeitlich sehr eingespannt.
Gleichberechtigung
Anfangs meiner Karriere habe ich gehört, dass Frauen nicht gleichberechtigt bezahlt werden. Da sich die Firma aber viel gewandelt hat, vermute ich, dass sich das geändert hat.
Umgang mit älteren Kollegen
Grundsätzlich hat die Firma einen recht jungen Altersdurchschnitt. Ältere können dennoch problemlos in Teilzeit.
Arbeitsbedingungen
Modernisiertes Gebäude, höhenverstellbare Schreibtische, gute Stühle, modernes Equipment, Obst, Wasser, Kaffee umsonst. Parkplatz direkt am Büro. Dinge, die einem erst fehlen, wenn man sie nicht mehr hat.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Diverse ISO Zertifizierungen sind in Arbeit.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt für Azubis und Sachbearbeiter sind branchenüblich, aber für die Region OWL (meiner Erfahrung nach) tendenziell unterdurchschnittlich. Verhandlungen sind aber möglich und mit steigender Verantwortung lässt sich über höheres Gehalt reden. Ich persönlich war zufrieden und mein Weggang war keine Gehaltsfrage sondern eine Frage der persönlichen Weiterentwicklung.
Image
Die Firma fliegt stark unter dem Radar und ist für neue Azubis auch relativ unbekannt. Daran wird aber zuletzt stark gearbeitet, durch Verstärkung der social-media Präsenz, aber auch auf Jobmessen.
Karriere/Weiterbildung
Persönlich habe ich eine tolle Entwicklung in der Firma im Vertrieb ermöglicht bekommen. In meiner Stelle als Vertriebler wäre auf mittelfristige Sicht keine Weiterentwicklung auf ein neues Niveau möglich gewesen, wohl aber in andere Bereiche, wie zB. in den E-Commerce Bereich, welcher mehr an Wichtigkeit und Einfluss gewinnt. Für Vertriebler und Azubis gab es Coachings, es wurden Englischkurse angeboten, und als Maßnahme aus der Mitarbeiterbefragung auch Online-Spanischkurse. Konkrete Weiterbildung (berufsbegleitendes Studium) muss gut begründet werden, da nicht unbedingt notwendig für das Stellenprofil. Trotzdem habe ich dafür ein paar Zuschüsse bekommen, da hat man mit sich reden lassen. Ich kenne aber auch Fälle wo solche Zuschüsse abgelehnt wurden.