Außen hui, Innen pfui
Gut am Arbeitgeber finde ich
Abwechslungsreiche Arbeit, familiärer Kollegenzusammenhalt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
s.o.
Verbesserungsvorschläge
Deutlich mehr Kommunikation der Vorgesetzten ggü den Mitarbeitern. Deutlich mehr Gehalt für NFS und deutlich mehr Zulagen für Wachleiter.
Weg von der 45h Woche (wieso ist das eigentlich überhaupt erlaubt?) und mehr Mitarbeiter einstellen um die Personallücken zu schließen.
Strikterer Umgang mit "schlechten" Kollegen. Wer noch auf dem Stand von 1970 denkt, hat in der Notfallmedizin einfach nichts verloren. Das wäre so, als würde man jemandem mit Kopfschmerzen eine Lobotomie empfehlen.
Einheitliche Ausstattung für alle Rettungswagen.
Arbeitsatmosphäre
Ohne die engsten Kollegen wären viele schon längst nicht mehr hier, es wird auch viel getan, die Arbeitsatmosphäre zu verbessern (Tankgutscheine, Sommerfest, Wachfest, Wachausflug).
Kommunikation
Leider absolut unterirdisch. Das meiste erfährt man durch Gerüchte, selbst wenn man bei der Rettungsdienstleitung (RDL) direkt nachfragt, erhält man meist kaum eine sinnvolle Antwort. Wenn die RDL denn überhaupt erreichbar ist.
Kollegenzusammenhalt
Wirklich top, ohne die hält man das alles nicht aus.
Work-Life-Balance
Naja, Wechselschicht mit 12h Schichten und einer 45h Woche. Mit Kindern schwierig.
Vorgesetztenverhalten
s.o.
Es kommt regelmäßig vor, dass alle Vorgesetzten gleichzeitig im Urlaub sind, Informationen nicht geteilt werden oder widersprüchliche Aussagen getroffen werden.
Interessante Aufgaben
90% der Einsätze sind kompletter Schwachsinn, aber die Arbeit an sich ist interessant. Man weiß nie, was der Tag bringt.
Umgang mit älteren Kollegen
Leider ebenfalls unterirdisch. Ältere Kollegen haben sowas wie Bestandsschutz und dürfen sich alles erlauben. Egal wie gefährdend das Verhalten auch war, es wird nichts getan. Die Notfallmedizin entwickelt sich ständig weiter und es gibt leider Kollegen, die immer noch mit dem Wissen von 1980 hantieren und die Vorgesetzten unternehmen nichts dagegen. Wer sich z.B. aktiv weigert, seine PSA anzuziehen hat in so einem Beruf nichts verloren.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Lässt sich leider kaum ändern, da vieles Einmalprodukte aus Plastik sind und wir uns die Hersteller größtenteils nicht aussuchen können.
Gehalt/Sozialleistungen
Als RS völlig okay, ca. 2300 netto als Single für eine 3-monatige Ausbildung ist top.
Als NFS leider viel zu wenig. Verdienen teilweise nur wenige hundert Euro netto mehr als RS, obwohl diese eine der schwierigsten Ausbildungen Deutschlands absolviert haben. Ist nicht umsonst die höchste nichtärztliche Qualifikation. Können meist mehr als die Notärzte, verdienen aber nur einen Bruchteil.
Image
Nach außen immer noch ein gutes Image, leider brodelt es innen teils gewaltig.
Liebes BRK, was denkt ihr was es für einen Eindruck macht, wenn jemand mit fehlender oder falsch angelegter PSA am Einsatzort erscheint (offene, dreckige Schuhe, keine Handschuhe, etc.)? Oder wie es auf einen Patienten wirkt, wenn jemand keine Ahnung von den Medikamenten hat, die einem verabreicht werden?
Und wie soll es auf die Mitarbeiter wirken, wenn trotz mehrmaligem Melden und vielen Beschwerden nichts dagegen unternommen wird?
Karriere/Weiterbildung
Leider kaum möglich, außer man wird Vorgesetzter. Aber wieso sollte man sich den Stress antun, wenn es nur minimal besser vergütet wird?
Auch wird auf Weiterbildung und Auffrischung der Mitarbeiter kaum einen Wert gelegt (s.o. bei älteren Kollegen). Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Einmal im Jahr gibts einen Onlinekurs (der seit Jahren der gleiche ist) und evtl. mal zwei Tage "Skilltraining" in der Schule. Dort lernt man aber nichts. Richtige Fortbildungsseminare oder weiterführende Ausbildung der Mitarbeiter gibt es nicht.