Abteilung S, Öffentliche Sicherheit: viel für alle bewegen.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Siehe meine obigen Punkte. An sich ist das BVA ein toller Arbeitgeber und hat viel Potential, noch besser zu werden!
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Dass das klischeehafte Machtgefüge aus dem öD hier so stark ist, dagegen sollte gearbeitet werden, indem beispielsweise junge Mitarbeiter:innen gefördert statt verscheucht werden!
Verbesserungsvorschläge
Mehr Personal einstellen- aber erfahrungsgemäß dauert das. Darüber hinaus das Bestandspersonal mehr fördern, sowohl Tarifbeschäftige als auch Beamte.
Bei der Anerkennung von Berufserfahrung offener und großzügiger sein.
Mehr "Goodies" anbieten, wie kostenfreies Wasser und Obstkörbe. Früher habe ich das in Stellenanzeigen belächelt, heute fehlt mir das sehr, vor allem das Wasser :'(
Gerne auch 100% Telearbeit, vor allem in der S wäre das problemlos möglich.
Generell eine höhere Wertschätzung von Mitarbeitern. Sei es in der individuellen Förderung oder auch in der Rücksichtnahme der Arbeitszeit.
Wie das Dilemma mit der Arbeitszeit gelöst werden kann weiß ich allerdings nicht..
Arbeitsatmosphäre
Das Team inkl. der Vorgesetzten macht es aus. Ohne tolle Kollegen und ein gut funktionierendes Team könnte die Arbeit nicht funktionieren.
Kommunikation
Nicht zu 100% perfekt, es kommt auch immer auf die/den Vorgesetzen an, aber ansonsten schon wirklich gut.
Kollegenzusammenhalt
Auf Arbeitsebene (in Abhängigkeit vom eigenen Team) top, darüber hinaus kann es manchmal schwer werden. Das Machtgefüge ist oft zu spüren. Dafür fängt das Team einen auf, gemeinsam kann sich gefreut, aber auch geärgert werden. Ich bin sehr froh um meine Kolleg:innen!
Darüber hinaus kann das BVA sehr gut feiern, beim Herbstfest oder an Karneval wird die Hütte abgerissen und dort ist es völlig egal, "wer" du bist- Sachbearbeiter*in, Referats- oder Abteilungsleitung oder Behördenleitung, beim Feiern sind wir eins :)
Work-Life-Balance
An sich durch Gleitzeit zwischen 6-21 Uhr ohne Kernzeit und 80% Homeoffice super und man könnte sich seinen Arbeitstag frei gestalten, solange Termine wahrgenommen werden. Tagsüber Arzttermine oder (in meinem Fall) der frühe Feierabend am Freitag um 12 Uhr sind problemlos möglich.
*Aber*: durch viele Fristaufgaben, Erstellung von diversen Unterlagen (bspw. für die Behördenleitung) und Terminvorbereitungen meistens doch nicht möglich. Termine im (auch späteren) Nachmittagsbereich oder auch spontane Abstimmungen schränken die Gleitzeit stark ein. So ist statt des geplanten Feierabends um 15/15.30 Uhr viel zu oft noch um 16.30-17.30 Uhr oder später (bisher einmalig auch bis 20 Uhr, das bleibt aber hoffentlich eine Ausnahme) was zu tun oder Unterlagen (nach kurzfristigen Abstimmungsterminen) noch zu überarbeiten und zu versenden. Offiziell wird das nicht gefordert, aber wer sonst soll die Unterlagen fristgerecht versenden und wer sonst würde die Kritik kassieren? Genau, der kleine gD-Sachbearbeiter, der eigentlich schon längst im Feierabend sein wollte. Der Druck, nachmittags doch länger zu arbeiten, ist sehr hoch und setzt psychisch sehr zu (private Verabredungen kaum möglich).
Vorgesetztenverhalten
Kommt selbstverständlich immer auf den einzelnen an, aber in meinem Fall top! Fördern und fordern und eine offene Kommunikation. Schade, dass (die wohlverdiente) Pension ruft und die Stelle noch nicht nachbesetzt ist. Ich hoffe, dass es weiterhin gut bleibt.
Interessante Aufgaben
Theoretisch: Ja! Durch die Zusammenarbeit mit den Projekten und Themen aus dem Bereich ÖS ist man stets mit unzähligen Kolleg:innen in Kontakt, erfährt viel und kann einiges für das Wohl aller beisteuern. Zu Beginn war die Aufgabe recht schwer zu greifen (kommt vielleicht auch von meinem Quereinstieg aus der freien Wirtschaft), aber danach super spannend!
Weniger spannend ist es, wenn z.B. die Erstellung von Unterlagen ruft oder man als Protokollant für Termine eingesetzt wird. Hier hinterfrage ich doch regelmäßig meine Stelle und den Mehrwert für mich (ich fühle mich doch oft als "billige" Schreibkraft in Terminen mit z.B. Abteilungsleitungen). PowerPoint-Präsentationen werden ewig lang hin und her geschickt und unzählige Male überarbeitet, sodass man irgendwann einfach genervt ist. Da dieser Anteil an meiner Arbeit recht hoch ist, weiß ich nicht, ob ich oder generell jemand mit den Einstiegsvoraussetzungen für den gehobenen Dienst mit dieser Arbeit dauerhaft glücklich wird.
Gleichberechtigung
Ich habe am eigenen Leibe bisher keine Diskriminierung aufgrund meines Geschlechts oder Alters erlebt.
Allerdings meine Kollegin, welcher aufgrund ihres (jungen, U30) Alters eine Beförderung abgelehnt wurde, im Vieraugengespräch auch mit genau dieser Begründung (was offiziell natürlich nie geschehen würde). Hier sind allerdings Kämpfe um das Recht vergebens, das Machtgefüge im öffentlichen Dienst ist zu stark, als dass es sinnhaft wäre- leider. Ich hatte gehofft, dass das nur alte Klischees sind und längst überholt, durch den noch hohen Anteil an "Boomer"-Kollegen (nicht gendern wurde bewusst eingesetzt) in entsprechenden Stellen leider aber noch an der Tagesordnung. Hoffentlich wird es besser, wenn jüngere Kolleg:innen übernehmen und das System verbessern! Luft nach oben ist auf jeden Fall vorhanden.
Umgang mit älteren Kollegen
Wir sind alle ein Team, das Alter ist völlig egal.
Arbeitsbedingungen
Die Technik für das Homeoffice (Telearbeit) wird komplett gestellt, bei Bedarf sogar ein höhenverstellbarer Tisch. Die Büros vor Ort in Ossendorf sind sauber, ruhig (da auch keine Großraumbüros) und ebenfalls mit höhenverstellbaren Schreibtischen bestückt. Teeküche und ein schöner Aufenthaltsraum sind ebenfalls vorhanden.
Lediglich die Work-Life-Balance wie oben beschrieben macht zu schaffen. Nur, weil ich zwischen 6-21 Uhr arbeiten *kann*, heißt das nicht, dass ich bis 21 Uhr arbeiten *möchte*.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
In der Abteilung S wird kaum mit Papier gearbeitet, hätte ich meinen Notizblock nicht, wäre meine Arbeit sogar komplett digital. Dazu der hohe Homeofficeanteil, der in der S auch sehr gelebt wird- spart sowohl zeitliche (durch den Wegfall des Arbeitsweges) als auch ökologische (weniger Auto-/Zugfahrten) Ressourcen. Das DeutschlandJobTicket wird auch stark gefördert.
Über andere Abteilungen kann ich nichts sagen.
Gehalt/Sozialleistungen
Nach TVöD Bund oder Besoldungsordnung. Das Entgelt ist in den Stellenanzeigen ersichtlich und mit der seit März gültigen Erhöhung nicht schlecht, jedoch für den Arbeitsaufwand (auch wegen des Fachkräftemangels) noch zu niedrig. Das BVA ist leider auch sehr sparsam mit der Anrechnung von Berufserfahrung und teilt überwiegend in Erfahrungsstufe 1 ein- das ist für viele Bereiche schlicht nicht ausreichend und den neuen Mitarbeitenden gegenüber nicht wertschätzend.
Image
Im Verwaltungsumfeld ja, jedoch nicht für die Vielfalt an Aufgaben. Darüber hinaus in der freien Wirtschaft kaum bekannt, ich selber habe die Behörde per Zufall auf einer Jobmesse kennengelernt.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung durch verschiedene Seminare gut möglich, Vorgesetzte fördern die Teilnahme i.d.R auch. Zu Karrieremöglichkeiten kann ich bisher kaum etwas sagen. Allerdings werden keine Stellen in E12 (für Tarifbeschäftigte) ausgeschrieben, sodass bei E11 schlicht Schluss ist, schade. Hier werden Beamte ganz klassisch vorgezogen durch Beförderungen u.ä.