Typisches Beratungshaus mit der Bemühung nach außen hin jung und dynamisch zu wirken
Gut am Arbeitgeber finde ich
Faire Bezahlung und tolle Firmenevents
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das extreme Denken in Hierarchien - je höher jemand in der Hierarchie steht, desto unsozialer wird er/ sie. Nicht umsonst werden gewisse Personen von der Belegschaft als "Tyrann" bezeichnet
Verbesserungsvorschläge
CAMELOT sollte ehrlich zu sich selbst sein und sich zu dem bekennen, was sie sind: Eine SAP-Beratung. Da an der Spitze jedoch nur Personen sitzen, denen ausschließlich der wirtschaftliche Erfolg des Unternehmens - und nicht die Menschen im Unternehmen - wichtig ist, ist ein kultureller und auch Image-Wandel nahezu unmöglich. Die Geschäftsführung sollte verstehen, dass es sich bei den Mitarbeitern um Menschen handelt und nicht um Ressourcen
Arbeitsatmosphäre
Meistens gut, solang niemand "von oben" mit dabei ist
Kommunikation
Meistens gut, manche Themen werden (vermutlich aus Angst vor Konsequenzen) sehr politisch behandelt.
Kommunikation zu den Partnern und der Geschäftsführung wird doppelt und dreifach kontrolliert, da man scheinbar extrem aufpassen muss, nichts falsches zu sagen
Kollegenzusammenhalt
Toll! Viele nette und kompetente Leute kennengelernt, mit denen ich teilweise bis heute Kontakt habe
Work-Life-Balance
Typisch Beratung, würde ich sagen - man muss wissen, worauf man sich einlässt (z.B. dass eine 40-Stunden-Woche eher die Ausnahme ist). Muss man mögen, aus meiner Sicht war es in Ordnung
Vorgesetztenverhalten
Nahezu ausschließlich auf das Fachliche bezogen, Empathie fehlt an den meisten Stellen. Die meisten Führungskräfte sind klein mit Hut vor dem Kunden, intern wird nach unten getreten.
Keine Abstimmung zwischen Projektleiter (fachlich vorgesetzt im Projekt) und dem disziplinarisch Vorgesetzten, bspw. wenn es um das Buchen von Stunden geht: Der disziplinarische Vorgesetzte sagt, man solle buchen, was man tatsächlich gearbeitet hat. Wenn man jedoch an einem Tag 10 Stunden für einen Kunden gearbeitet hat, wird man auffordernd vom Projektleiter gefragt, ob es nicht in Wahrheit nur 8 Stunden gewesen seien.
Die Führungskräfte lästern z.B. in MS Teams über Mitarbeiter. Ich habe erleben müssen wie ein Projektleiter eine Bildschirmaufzeichnung eines Workshops gemacht hat und zwischendurch via Teams über die Mitarbeiter hergezogen hat. Aufgefallen ist dies, weil die Aufzeichnung im Anschluss an manche Mitarbeiter zur Aufbereitung geschickt wurde und der Projektleiter vermutlich in dem Moment nicht dran gedacht hat, dass er auch seine Teams-Nachrichten mit aufzeichnet.
Mein disziplinarischer Chef war jedoch sehr fair, daher 2 anstatt 1 Stern
Interessante Aufgaben
Im Grunde werden allen Kunden nur die verschiedensten SAP-Produkte verkauft und implementiert - auch wenn das bei CAMELOT niemand laut sagen würde und aktiv versucht wird, den Ruf als "SAP-Beratung" loszuwerden (was natürlich schwierig ist, wenn man trotzdem weiterhin nur SAP macht)
Gleichberechtigung
Zu meiner Zeit (2018-2021) sicherlich ausbaufähig. Ich glaube nicht, dass Personen bewusst benachteiligt wurden (z.B. aufgrund von Geschlecht, Herkunft, etc.), jedoch sind manche Dinge einfach sehr unglücklich gelaufen, wenn die Geschäftsführung ausschließlich aus älteren Männern besteht.
Beispiel: Auf einer Weihnachtsfeier wurde eine Rede auf Deutsch gehalten, obwohl Mitarbeiter aus der ganzen Welt anwesend waren. Als dann der Hinweis kam, die Rede bitte auf Englisch zu halten, sagte der Redner zum Publikum (ebenfalls auf Deutsch), dass bitte die Hand gehoben werden soll, wenn ihn jemand nicht versteht. Als "überraschenderweise" keiner der nicht-deutschsprachigen Kollegen die Hand gehoben hat, ging die Rede auf Deutsch weiter
Umgang mit älteren Kollegen
Habe nie von einem Fall gehört, wo sich ältere Kollegen beschwert haben. Im Gegenteil: Die Erfahrung und Expertise älterer Mitarbeiter wird sehr geschätzt
Arbeitsbedingungen
Ausstattung top, die Büros ebenfalls (zumindest die, in denen ich war: Köln, Mannheim, München)
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Zu meiner Zeit mehr Schein als Sein. Damals wurde die CSR-Abteilung gerade neu gegründet. Ein Nachhaltigkeits-Projekt habe ich nicht mehr erlebt.
Es wurden oft Ideen gesammelt, wie CAMELOT nachhaltiger werden kann. Umgesetzt wurde davon nur recht wenig. Zudem hatte es einen Hauch von Green-Washing. Ich kann mich erinnern, wie auf einem Firmen-Event davon gesprochen wurde, dass Kunden sich Beratungen zunehmend auch unter dem Aspekt ihrer Nachhaltigkeit aussuchen. Als dann eine Kollegin fragte, ob CAMELOT bei der Auswahl seiner Kunden ebenfalls auf deren Nachhaltigkeit achte, waren die Herren auf der Bühne plötzlich sprachlos und haben versucht, mit irgendwelchen Floskeln die Situation zu retten. Ich kann mich noch an die Sätze "Plastik ist grundsätzlich nicht schlecht. Plastik ist nur an den falschen Orten schlecht." erinnern. Aus meiner Sicht also vieles nur vorgeschobene Gründe, um einen besseren Eindruck beim Kunden zu machen
Gehalt/Sozialleistungen
Aus meiner Sicht sehr fair. Etwas komische Firmenpolitik, dass Gehaltserhöhungen nur per Handschlag beschlossen werden - man kriegt nichts schriftlich. Während der Corona-Pandemie wurden teilweise Versprechungen gemacht, die dann nicht eingehalten wurden. Das ist ein Stück weit verständlich, da die Situation für fast jede Firma wirtschaftlich sehr herausfordernd war. Wenn solche Versprechen jedoch schriftlich gegeben werden würden, wäre das natürlich etwas anderes gewesen
Image
Ein anerkannter Spezialist für SCM, aber wie gesagt, ein typisches Beratungshaus mit Schwerpunkt auf SAP. Dafür, dass "Management Consultants" drauf steht, ist wenig Management Beratung drin. Es müsste eher "CAMELOT SAP-Consultants" heißen.
Es wird krankhaft versucht, nach außen als jung und dynamisch zu wirken, obwohl die Strukturen intern sehr, sehr steif sind. Zu diesem Zweck war es auch Teil der Firmenpolitik, negative Bewertungen (z.B. auf Kununu) zu löschen.
Karriere/Weiterbildung
Die Aufstiegschancen sind gut, wenngleich auch stark abhängig vom Team, in dem man ist. Es machte schon den Eindruck, dass manche Führungskräfte für den gleichen Karriereschritt eines Mitarbeiters bei gleichen Voraussetzungen pauschal 1-2 Jahre länger ansetzen, als andere.
Weiterbildungen sind in Fülle vorhanden, sowohl mit internen als auch externen Coaches. Einziges Manko: Dafür, dass von jedem Mitarbeiter Kenntnisse in SAP verlangt werden (auch wenn das so nicht offiziell kommuniziert wird), werden wenige bis keine Schulungen in SAP angeboten