Der Spirit weicht der Realität, neue Partner ziehen die Zügel enorm an
Verbesserungsvorschläge
Das Karrieremodell ist an sich als Konzept sehr gut und detailliert. Man weiss sehr genau wo man steht, wohin man kommen kann und was dafür zu leisten ist.
Wie bereits erwähnt wird es aber nicht annähernd so gelebt und es erhalten Mitarbeiter Promotionen, die die Anforderungen dafür nicht erfüllen, obwohl diese genau im Modell festgelegt wurden.
Dadurch wächst der Unmut und schwindet der Wille, selbst Mehrarbeit zu leisten, um aufzusteigen.
Ein Betriebsrat würde euch bei eurer aktuellen Größe gut tun, auch wenn das Management weiterhin der Meinung ist, das wäre nicht nötig.
Arbeitsatmosphäre
Je nach dem in welcher Business Unit man selbst landet und auf welchem Kundenprojekt, kann die Arbeitsatmosphäre sehr gut sein oder unterirdisch.
Es gibt eine BU, die damals für ihren Zusammenhalt und der sehr guten Arbeitsatmosphäre innerhalb der Firma berühmt gewesen ist. Es gab ein eigenes Großraumbüro, Hilfe hat man jederzeit von ausschließlich sehr freundlichen und hilfsbereiten Kollegen bekommen. Es wurde innerhalb der BU viel unternommen, wie Karaoke, Besuche auf dem Weihnachtsmarkt, das freitägliche 16 Uhr Bier in großer Runde, Fifa zocken auf der PS5, zusammen Feiern gehen in Frankfurt oder das alljährliche Team-Event.
Leider ist dieser Spirit nicht mehr gegeben. Das Großraumbüro musste weichen und durch vermehrtes Homeoffice sind die oben genannten Aktivitäten sehr viel weniger geworden. Darunter hat der einst starke und viel gerühmte Zusammenhalt enorm gelitten.
Sollte man nicht in dieser BU landen, so ist vieles was oben ausgeführt wurde nicht annährend gegeben. Im schlimmsten Fall herrscht Ellenbogenmentalität.
Kommunikation
Das sog. CS-Council (Management-Board) hat immer sehr transparent weitreichende Unternehmensentscheidungen kommuniziert.
Das wars aber auch schon. Es gibt einen Haufen Umfragen, die immer super tolle Ergebnisse lieferten, aber im Kern wenig verändern.
Die "inoffiziellen News" erfährt man nur unter der Hand und auch nur, wenn man gut intern vernetzt ist und die richtigen Leute kennt.
Kollegenzusammenhalt
Siehe Punkt "Arbeitsatmosphäre". Bist du in der richtigen BU, ist der Zusammenhalt gut bis sehr gut. In allen anderen BUs ist sich oftmals jeder selbst der Nächste und es herrscht mitunter Ellenbogenmentalität.
Work-Life-Balance
CS wirbt mit einer super Work-Life-Balance. Die Realität heißt, macht das Management Fehler in den Jahreszahlen, müssen die Mitarbeiter diese mit ordentlichen Überstunden wieder ausbügeln.
Zusätzlich sind Überstunden mit dem Gehalt abgegolten, Gleitzeit gibt es nicht wirklich, höchstens inoffiziell.
Manche BUs haben einen individuellen Bonus, der nicht zwangsweise an das Unternehmensziel geknüpft ist, sondern auf die persönliche Jahresleistung abzielt. Je mehr man selbst geleistet hat, desto höher der eigene Bonus. Andere BUs haben diese Regelung allerdings nicht, wodurch Überstunden keinerlei Wertung erfahren oder Sinn ergeben.
Die persönliche Leistung wird u.a. durch eine Bewertung der Leistung auf den unterschiedlichen Projekten ermittelt. Diese kann sehr subjektiv ausfallen und spiegelt nicht immer die Realität wider, je nach dem welcher Manager einen selbst bewertet.
Vorgesetztenverhalten
Ist quasi wie Lotto spielen. Entweder man hat einen sehr guten Vorgesetzten der jahrelang Erfahrung in der Rolle hat und diese sehr gut ausübt. Oder man bekommt das genaue Gegenteil.
Zwar machen alle Vorgesetzten eine Schulung, aber die garantiert nicht annähernd, dass die Person danach fähig ist die Rolle zufriedenstellend auszuüben.
Es wird unternehmensweit Homeoffice kommuniziert und man kann von überall arbeiten. Wichtig ist hier das Wort "kann".
Wenn der Vorgesetzte urplötzlich, weil seine eigenen Zahlen nicht stimmen, verlangt, dass die Mitarbeiter nun wieder im Büro arbeiten müssen, dann kann man selbst nichts dagegen tun. Das andere Mitarbeiter aus dem gleichen Team zu weit weg wohnen und dem daher nicht folge leisten müssen, stört dabei nicht. Wohnt man zu nah am Büro hat man mitunter schlicht Pech gehabt.
Einen Betriebsrat gibt es bei CS nicht und ist auch nicht gewollt. Man ist dort so familiär miteinander, dass dies nicht nötig sei.
Alle Entscheidungen trifft ausschließlich das CS-Council. Sowohl was Einstellungen, Gehaltserhöhungen und Beförderungen betrifft.
Interessante Aufgaben
Je nach Projekt, können diese sehr interessant und lehrreich sein. Im Idealfall wächst man selbst an seiner Verantwortung und an der Herausforderung, eignet sich eine Menge Wissen an und baut sich dadurch Expertise auf.
Es gibt allerdings auch Projekte, in denen man stumpf das tut, was einem hingeworfen wird, ohne Fragen zu stellen und das bitte, bevor die ohnehin schon sehr kurze Timeline gerissen wird.
Gleichberechtigung
Wurde in einer Umfrage heftig kritisiert, welche die Unternehmensführung zum Handeln zwang.
Hatte persönlich das Gefühl, dass sich seitdem vieles getan und verbessert hat.
Gehalt/Sozialleistungen
Es gibt jedes Jahr ein Mitarbeitergespräch, in dem es u.a. auch um die Gehaltserhöhung geht. Diese hängt meistens wie beim Bonus mit der eigenen Jahresleistung zusammen. Je besser die Leistung, desto höher die Gehaltserhöhung.
Der Vorgesetzte kommt allerdings schon mit einer Prozentzahl in das Gespräch, an der auch nicht mehr zu rütteln ist. Egal wie gut die eigenen Argumente sein mögen oder man selbst verhandeln kann, die Erhöhung wird im Nachhinein nicht mehr geändert.
Das höchste der Gefühle ist die Antwort, dass das Feedback nach oben weitergegeben wird. Mehr passiert nicht.
Image
Nach außen hin sehr gute Selbstdarstellung, intern werden die Werte aber nicht wirklich gelebt.
Die Krönung ist der viel gelobte CS-Trip, bei dem die gesamte Firma einmal im Jahr auf Firmenkosten alle Mitarbeiter in einen gemeinsamen Urlaub fliegt.
Das Ganze läuft unter dem Motto "Was während dem Trip passiert, bleibt auf dem Trip".
Dementsprechend ist dort allerlei interessantes Verhalten zu beobachten, gerade vom Management und Mitarbeitern in Führungsrollen.
Zum einen, was den Alkoholkonsum angeht. Zum anderen die soziale Interaktion von Kollegen und Kolleginnen untereinander, von denen man weiss, dass sie Familie zu Hause haben.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt das viel gelobte Karrieremodell, was einem genau die Rollen und Level anzeigt, die man selbst erreichen kann und welche Voraussetzungen man dafür erfüllen muss.
Die Realität sieht so aus, dass die Entscheidung ausschließlich beim Vorgesetzten liegt. Der behauptet zwar, das CS-Council sei die Letzte Instanz, die das entscheidet und man brauche Argumente, um diese zu überzeugen. Aber dem ist nicht so. Das Council winkt alles durch, was vorgelegt wird.
Es ist mehrmals vorgekommen, dass Kollegen das nächste Level oder eine Rolle eingenommen haben, ohne annähernd die Anforderungen dafür, die im Karrieremodel festgelegt wurden, zu erfüllen.
Das führt das gesamte Konzept ad absurdum und ist den Kollegen sehr unfair gegenüber, die neben der eigentlichen Arbeit versuchen, alle Voraussetzungen zu erfüllen, um die Promotion zu erhalten.
Es gab damals viele Kollegen, die diesen Unmut teilten.