Chaos Group Medical - Die irrsinnige Talfahrt des Marktführers
Gut am Arbeitgeber finde ich
pünktliche Gehaltszahlung
Arbeitsatmosphäre
frustierte, unmotivierte und überarbeitete/überforderte Mitarbeiter und Atmosphäre. Wirklich gern arbeitete in meinem Umfeld niemand, hauptsache Tag durchhalten, auf Feierabend und Wochenende freuen. Absolut katastrophal.
Kommunikation
Interne Town-Halls, wo man sich teilweise fragt ob man der richtigen Sitzung beigetreten ist? Geschwafel für die obere Etage, absolut fern dem normalen Mitarbeiter. Seit längerem, hat wohl nicht gepasst, lassen jene keinen offenen Chat/Fragen mehr zu, nur genehmigte werden allen sichtbar gemacht. Cherry-Picking vom Feinsten.
Kollegenzusammenhalt
Absolut top, alle sitzen im selben Boot... Man hilft und unterstützt wo man kann, hier lässt keiner den anderen hängen.
Work-Life-Balance
Work ja, Life nein. Aufgrund absurd schlechter und chaotischer Planung konnte man vor Ort beim Kunden regelmäßig Überstunden kloppen, weil die zu erbringende Leistung niemals im Rahmen der regulären Arbeitszeit umsetzbar war. Nur das eigene Gewissen und die Verzweiflung des Kunden konnte einem dazu bringen, die Neu-Systeme so weit fertig zu stellen, dass ein Arbeiten am nächsten Tag möglich war. Nicht selten sitzt man nach 10-12 Stunden noch beim Kunden und fährt anschließend 1-2 Stunden nach Hause.
Vorgesetztenverhalten
Versuchen das Team zusammen zu halten und zu besänftigen. Die irrsinnigen Vorgaben werden von oben nach unten weitergetragen.
"Kann ich auch nix machen, will der Vorstand so."
Interessante Aufgaben
Nach kurzer Zeit nicht mehr gegeben, da sich in der CGM-Welt alles nur um die hauseigenen Produkte dreht. In der Welt der IT ist sowas nicht genug! Man hat nur so viel Wissen von Infrastruktur, Netzwerk & Co. wie es die CGM-Produkte eben erfordern, am besten nicht darüber. Die interessanteste Aufgab ist und bleibt es tagtäglich, wie man sein Tagespensum aufgrund der schlechten Beratung und irrsinnigen Terminplanung denn vor dem Kunden rechtfertigen und abschließen kann, ohne (teils persönlich) angegangen zu werden.
Gleichberechtigung
Kann ich aus meiner Sicht nichts großartig zu sagen, ich vermute in Ordnung.
Umgang mit älteren Kollegen
Nicht anders als mit Anderen. Auch der Mitte 50-jährige an Rückenschmerzen erkrankte Kollege darf die 30 Kg schwere Rack-USV allein in die Halterung heben...
Arbeitsbedingungen
Im Büro mittelmäßig, im Außendienst ist man (zum Glück) selbst dafür verantwortlich. Ansonsten durchschnittlich?
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Green IT? Eher der Schweröl-Tanker der Medizin
Anfahrten von mehreren 100 KM pro Weg zum Kunden tätigt jeder Mitarbeiter mit seinem Diesel selbst an. So reisen bei einem größeren Tagesauftrag auch mal 3 Mitarbeiter einzeln an.
Zuvor vom privaten Geld ausgelegte Parkgebühren müssen in Papierform per Post eingericht werden, um sie erstattet zu bekommen. Ironischerweise bietet das zu nutzende System (SAP Concur) hierfür eigentlich alle nötigen digitalen Möglichkeiten, dies genau nicht tun zu müssen.
Das Beste daran!: Digital gebuchte Parkquittungen(via App oder SMS) werden einem per E-Mail zugesandt. Da immer das "original" gefordert wird kann man obigen Wahnsinn spätestens HIER nicht mehr als Ausrede nutzen. In diesem Fall ist nämlich das "original" das per PDF zugestellte Dokument. Die Lösung? Ausdrucken und den Ausdruck auch per Post zuschicken, damit es dort eingescannt und archiviert wird. Vorher natürlich im o.g SAP Concur das PDF hochladen, damit das Programm zufrieden ist.
Und der absolute Knaller: In den E-Mail Signaturen steht "Think twice before printing." Es ist der Brüller!!!
Gehalt/Sozialleistungen
deutlich unter dem Durchschnitt, kein Urlaubs - oder Weihnachtsgeld, kein Inflationsausgleich. Jahrelang kaum Verbesserung.
Bei jährlichen Gehaltsrunden oftmals keine Anpassung ( nicht einmal 1% Ausgleich) möglich. Zitat "man verdiene bereits im oberen Drittel, dieses Jahr sind erst einmal die Anderen dran."
Leider fehlen einem auch die Argumente für eine verdiente Anpassung, da man aufgrund der desaströsen Weiterbildungen und immer gleich bleibenden Produkten/Software keinen Mehwert oder Wissenszuwachs vorbringen kann. Gewusst wie...
Image
Ich wurde in meiner Laufbahn sehr häufig beschimpft, teilweise so undifferenziert und persönlich, dass ich gegangen bin und einen Termin mit 2 Std. Anreise abgebrochen habe.
Kunden(Ärzte) haben durchweg ein schlechtes Bild, Wenn man bei einem privaten Arztbesuch gefragt wurde wo man denn arbeite wurde dies Mitleid, Hass, manchmal Belächeln abgetan. Der Konzern sitzt auf viel zu hohen Geldbergen als das irgendetwas schmerzen würde. Kleine (ernstzunehmende) Konkurrenten werden aufgekauft. Zum Glück ziehen mittlerweile andere Produkte, die durch die Bank weg besser sind, nach und können der CGM respektive Medistar/Turbomed etc. Paroli bieten. Es wurde höchst Zeit.
Karriere/Weiterbildung
In meiner weit über 10-jährigen Anstellung gab es in puncto Karriere nichts positives zu sagen. Man könnte die Tätigkeit theoretisch bis zur Rente machen, da kräht kein Hahn nach. Andererseits ist es immens schwer bis unmöglich innerhalb des Unternehmens Karriere zu machen oder höhere Positionen zu belegen.
Weiterbildungen gibt es lediglich zu CGM-internen Produkten, die 1 Mitarbeiter aus dem Team bekommt und dieser darf das "erlente Wissen" nach bestem Gewissen und Verständnis den anderen Kollegen zutragen. Wenn er etwas nicht oder falsch versteht, kommt das bei allen anderen genauso 1:1 an. Oft werden die Weiterbildungen videografisch aufgezeichnet, somit keinerlei Möglichkeiten zur Diskussion, Verständnis - oder Rückfragen möglich.