Das Schnellboot nimmt die falsche Fahrtrichtung...
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Kostenfreie Getränke mit großer Auswahl.
- 2x pro Woche Lunch
- Die Geschäftsidee, Menschen beim Sparen zu unterstützen
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Oben genannte Punkte
Verbesserungsvorschläge
Es ist schade, wie sich CHECK24 in den letzten Jahren entwickelt. Das Unternehmen hat unglaublich viel Potenzial, versäumt es aber, dieses auszuschöpfen. Stattdessen micromanagt München mittlerweile jede Entscheidung, nimmt den Mitarbeitenden den Raum zur Kreativität, übt unnötig Druck aus und arbeitet gefühlt gegen die eigens gesetzten Leitlinien. Meine Vorschläge:
- Hört den Mitarbeitenden zu!
- Lernt aus Fehlern der Vergangenheit!
- Schaut bei Problemen nicht weg, sondern agiert proaktiv!
- Bildet eure Führungskräfte aus und macht sie nicht zu Handlangern der Geschäftsführung!
- Werdet eurem Anspruch, Marktführer zu sein, auch intern gerecht mit besseren Arbeitsbedingungen, professionellerem Arbeitsumfeld, fairem Gehalt und ohne ständig 120% Leistung zu fordern.
- Baut euer Produkt nachhaltig auf und hört auf mit dieser Push-Mentalität!
- Lasst die Home Office-Regelung so, wie sie ist. Sonst rennen euch die letzten treuen Seelen weg!
Arbeitsatmosphäre
Vor einigen Jahren war die Stimmung deutlich positiver. Fast jeder hat das Vertrauen in die Arbeit verloren. Nachdem der Service-Standort in Köln geschlossen wurde und fast 100 Kolleginnen und Kollegen aus der Kundenberatung freigestellt wurden, weiß jeder, dass hier ein anderen Wind weht. In den letzten Jahren wird sehr viel Wert auf Geschwindigkeit gelegt - neue Features werden wissentlich unfertig released. Das sorgt für Unmut bei den Entwicklern und zu deutlichem Mehraufwand bei Kunden und Kundenberatern. Der first level support bei Mobilfunk wurde gänzlich outgesourct - so viel zu "bedingungsloser Kundenorientierung". Die Leitlinien werden förmlich mit Füßen getreten.
Kommunikation
Schwankend und abteilungsabhängig. Der abteilungsübergreifende Austausch funktioniert nur begrenzt. Entscheidungen über die Produktstrategie werden in München (Zentrale) getroffen. Die einzelnen Produktstandorte haben immer weniger Entscheidungsfreiheit. Offene Diskussionsrunden existieren nicht, wären aber dringend notwendig, um Erfahrungen und Eindrücke aus allen Bereichen zu erhalten. Kritik wird abgetan und ignoriert, alles wird als Erfolg verkauft.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt unter den Kollegen ist weiterhin gut. Die Zusammenarbeit hingegen leidet unter Druck, einzelnen Egos und purer Ignoranz von Entscheidern. Statt Probleme und Fehler nachhaltig und frühzeitig anzugehen, werden diese wegignoriert. Viele wünschen sich eine Fehlerkultur, aber stattdessen werden noch so schlimme Projekte nur bejubelt statt kritisch hinterfragt. Einige erfahrene Kollegen haben das Unternehmen verlassen, und falls sich nichts ändert, werden weitere Kollegen ihnen folgen.
Work-Life-Balance
Überstunden werden gerne gesehen und stets gelobt. CHECK24 ist seit jeher eine Firma, die großen Wert auf Präsenzkultur lebt. Home-Office existiert (max. 2 Tage/Woche), wird voraussichtlich aber auf einen festen Tag/Woche gekürzt. Es existieren für alle Mitarbeitenden Kernarbeitszeiten von 9-16:30 Uhr. Für ein digitales Unternehmen ist CHECK24 hier sehr konsevativ.
Vorgesetztenverhalten
Sehr von Führungskraft zu Führungskraft unterschiedlich. Teilweise werden nicht nachvollziehbare Deadlines gesetzt, es wird Druck ausgeübt, es herrscht wenig Vertrauen. Die Geschäftsführung geht kritischen Themen konsequent aus dem Weg und spricht diese nicht an. Micromanagement ist bei vielen Führungskräften (nicht bei allen!) an der Tagesordnung. Was fehlt, ist eine vernünftige Aus- und Weiterbildung neuer Führungskräfte und die Möglichkeit für Mitarbeiter, sich besser weiterzuentwickeln, mehr Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen mitzugestalten.
Interessante Aufgaben
Auch das ist abteilungsabhängig. Neue Features werden generell von der Zentrale in München vorgegeben. Du als einfacher Mitarbeiter hast keinen Einfluss auf die Gestaltung von Features und bist nur "ausführende" Kraft. Es zählt nur noch Quantität statt Qualität.
Gleichberechtigung
Es gibt CHECK24-weit kaum weibliche Führungskräfte.
Umgang mit älteren Kollegen
Die letzten älteren Kollegen hat man im Rahmen der Auflösung der Kundenberater-Standorts "gehen lassen". Der Altersschnitt liegt bei unter 30 Jahren. Intern versucht man mit einer neuen Recruiting-Strategie, speziell junge und unerfahrene Mitarbeiter für das Unternehmen zu gewinnen.
Arbeitsbedingungen
Mäßig. Die Akustik im Office ist eine Katastrophe, es herrscht allgemein Platzmangel. Hier wird ausschließlich mit MacBooks gearbeitet. Klimaanlagen liefern nicht immer im Hochsommer. Das Büro an sich ist aber sehr schön. 2x in der Woche gibt es kostenfreie Lunches, die meistens sehr gut schmecken. Office Management ist bemüht, auf die Wünsche der Mitarbeitenden einzugehen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es werden vorzugsweise Fair-Trade- und Bio-Produkte eingekauft. Mülltrennung existiert. CHECK24 selbst setzt sich für viele Sozial- und Umweltprojekte ein.
Gehalt/Sozialleistungen
In vielen Bereichen unter dem Branchenschnitt, hängt aber auch davon ab, wie gut man verhandelt. In vielen Verträgen steht nach wie vor, dass die Überstunden mit dem Gehalt abgegolten seien. Jobticket wird komplett übernommen.
Image
Als Kunde ist CHECK24 fast bedingungslos zu empfehlen. Intern reden die Mitarbeiter aber nicht (mehr) gut über die Arbeit. Viele schauen sich mittlerweile aktiv nach neuen Jobs um.
Karriere/Weiterbildung
Die internen Trainings, die angeboten werden, kann man zu 80% vergessen. Außerbetriebliche Weiterbildungen werden generell nicht unterstützt. Die Kriterien für den Aufstieg sind nicht bekannt oder existieren nicht.