Gemischte Gefühle
Gut am Arbeitgeber finde ich
Man kann hier als ITler frühzeitig Verantwortung übernehmen und viel lernen. Teilweise arbeiten hier wirklich sehr gute Leute. Einsatz wird belohnt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Home Office-Regelung aktuell schon nicht doll (2 Tage/Woche) und in Zukunft wahrscheinlich unterirdisch (1 Tag/Woche).
Nur 28 Tage bezahlter Urlaub, keine Kind-krank-Regelung, keine Gleitzeit, keine Arbeitnehmervertretung… Hohe Mitarbeiterfluktuation.
Ich sehe Check24 daher zwar grundsätzlich als guten Arbeitgeber, aber nicht als Top-Arbeitgeber. Das Potenzial wäre schon vorhanden, aber der Wille scheinbar nicht.
Arbeitsatmosphäre
Größtenteils gute Vibes, aber das ist Glückssache.
Kommunikation
Vieles wird Top-Down entschieden oder aus dem Holding-Elfenbeinturm, bei Check24 wird auch in der Regel mit sehr kurzfristigen Deadlines gearbeitet (worüber intern auch gerne gewitzelt wird). Positiv möchte ich anmerken, dass die Kommunikation in der Regel direkt ist und viele Führungskräfte und Geschäftsführer immer „offene Türen“ haben.
Kollegenzusammenhalt
Stimmung innerhalb des Teams ist wirklich großartig. Ich kenne nur Wenige, die andere Erfahrungen gemacht haben.
Dir Fluktuationen sind leider nicht unerheblich. Teilweise sehe ich sogar Bestrebungen, Mitarbeiter besser zu halten. Ich habe aber nicht das Gefühl, dass die Führungsebene begriffen hat, was dazu notwendig wäre.
Work-Life-Balance
Bisher gab es Vertrauenszeit und eine halbwegs akzeptable Home Office-Regelung (mit bis zu 2 Tagen pro Woche, wobei Feiertage oder Urlaubstage diese vermindern).
Aktuell laufen in einzelnen Verticals verschiedene Pilot-Projekte, die, soweit ich das überblicke, gemeinsam haben, dass nur noch 1 Tag Home Office pro Woche möglich ist (teilweise auch nicht flexibel wählbar) und dann verschiedene Anreize geschaffen werden, auf diesen Tag zu verzichten (z.B. in Form von zusätzlichen Urlaubstagen oder Gehaltsbonus, mehr kostenloses Essen, …). Auch, wenn ich einige dieser Anreize durchaus interessant finde, finde ich diese negative Grundhaltung zu Flexibilität, die in der Führungsebene bei Check24 verbreitet ist, sehr schade, da sind einige Konzerne deutlich weiter. Meine persönliche Bewertung dieser Entwicklung ist auch nicht abgeschlossen.
Vorgesetztenverhalten
Gibt solche und solche…
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen haben eigentlich wenig zu beklagen. Entscheidend ist, was jemand leistet. Mitarbeiter, die eine ruhige Kugel schieben, werden allerdings nicht toleriert (finde ich aber nicht verkehrt).
Kritisch sehe ich den Umgang mit „älteren Bewerbern“: Diese kommen bei Check24 aktuell nicht rein, sofern sie mehr als 2 Jahre Berufserfahrung haben. Andere Firmen stellen aktuell gar keine Berufsanfänger ein. Ich finde beides nicht richtig und auch unethisch.
Arbeitsbedingungen
Equipment ist okay. Bildschirme und Stühle könnten deutlich besser sein. Großraumbüros pfui…
Auch, wenn der Aufzug regelmäßig gewartet wird: Vertrauenserweckend ist er nicht…
Gehalt/Sozialleistungen
Einige Verticals zahlen besser als andere.
Image
Jeder kennt Check24. Speziell im IT-Bereich hat Check24 auch bei anderen Arbeitgebern einen sehr guten Ruf (ehrlich gesagt, bin ich mir nicht immer sicher, ob zurecht).
Karriere/Weiterbildung
Es ist durchaus möglich, bei Check24 ein paar Karrierestufen mitzunehmen. Jedenfalls muss man bei Check24 nicht darauf warten, dass mal eine Stelle frei wird. Wie fair dann wirklich befördert wird, ist natürlich eine andere Frage und Glückssache. Ich habe grundsätzlich den Eindruck, dass bei Check24 eher etwas langsamer befördert wird. Jedenfalls habe ich gelegentlich gesehen, dass Leute von einem anderen Arbeitgeber zu Check24 gewechselt und erstmal auf nominal niedrigerer Karrierestufe angefangen haben. Ich habe allerdings auch die Erfahrung gemacht, dass Einsatz gesehen und gewürdigt wird.
Weiterbildung ist ein schwieriges Thema. Einerseits sind einige gute interne Angebote vorhanden. Aber tendenziell finde ich die Schulungen zu oberflächlich (an einem Tag kann man eben nicht allzu viel lernen) und auch thematisch viel zu dünn. Es ist nicht grundsätzlich unmöglich, externe Schulungen oder Zertifizierungen bezahlt zu bekommen, das hängt vom Vorgesetzten ab. Eine richtig enthusiastische Bejahung von Weiterbildung vermisse ich aber. Ich habe bisher fast alles, was ich für das eigene Fortkommen unternommen habe, aus eigener Tasche finanziert und in meiner eigenen Zeit absolviert.