Ich hätte viel früher auf mein Bauchgefühl hören und gehen sollen!
Verbesserungsvorschläge
Anders als im Stellenangebot beworben, habe ich bei "child & parents" keine intensive Einarbeitungszeit erlebt. So viel ich weiß, ging es jedem und jeder meiner ehemaligen Kolleg*innen genauso. Dies hätte ich mir anders gewünscht, v.a. in Hinblick auf die wichtige, pädagogische Arbeit. Für mich mit vorheriger Berufserfahrung war es machbar. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass der Berufseinstieg bei "child & parents" für die vielen jüngeren Kolleginnen ohne Berufserfahrung eine sehr große Herausforderung dargestellt hat. Hier möchte ich dem Arbeitgeber ganz dringend Anleitungsmöglichkeiten- bzw. personen vorschlagen.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre habe ich als unfassbar angespannt und kontrollierend erlebt, v.a. wenn die Geschäftsführung und/oder Leitungsebene anwesend waren. Ich hatte nicht das Gefühl, in meinen Fähigkeiten gelobt und gestärkt zu werden, sondern von dem Vorgesetztenverhalten sowie den Strukturen des Unternehmens kleingehalten zu werden. Meiner Meinung nach herrscht bei "child & parents" ein ständiges Gefühl von Misstrauen, welches sich auch auf die Teamkultur überträgt.
Darüber hinaus ist mein Eindruck, dass die Mitarbeitenden sehr unter Druck stehen, am Ende des Monats ihre Wochenarbeitszeit zu 100% über die vom jeweiligen Jugendamt bereitgestellten Fachleistungsstunden abzurechnen.
Kommunikation
Meiner Erfahrung nach wird von der Leitungsebene her viel über die Mitarbeitenden gelästert sowie private Anliegen weitergetragen. Wenn ich mich nicht irre, geschieht dies nicht nur öffentlich vor anderen Teammitgliedern, sondern auch hinter dem Rücken der Mitarbeitenden. Ich hätte mir gewünscht, dass meine Vorgesetzten für mich Vorbilder sind.
Kollegenzusammenhalt
Hier würde ich gerne 4 Sterne geben, weil ich den Zusammenhalt innerhalb des Teams als einzigen Punkt ausmachen kann, der meiner Meinung nach für eine Anstellung bei "child & parents" spricht. Allerdings habe ich auch erlebt, dass Mitarbeitende anderen Mitarbeitenden, unter dem Druck der Vorgesetzten, in den Rücken gefallen sind, indem sie persönliche Meinungen über das Unternehmen weitererzählt haben.
Ich kann mir vorstellen, dass der Teamzusammenhalt zudem größer wäre, wenn bei "child & parents" nicht so eine immens hohe Fluktuation herrschen würde.
Work-Life-Balance
Die Arbeitszeiten sind von Anfang an klar und bewegen sich meiner Ansicht und Erfahrung nach auch in diesem festgelegten Rahmen. Als angenehm habe ich auch die Option der Gleitzeit empfunden.
Vorgesetztenverhalten
In dieser Kategorie würde ich am liebsten null Sterne vergeben. Generell nimmt die Geschäftsführung meines Eindrucks nach, v.a. in Hinblick auf die Größe des Unternehmens, eine viel zu große Rolle ein und beeinträchtigt mit ihrem Verhalten permanent den Arbeitsalltag. Viele unternehmensinterne Prozesse habe ich deshalb als sehr umständlich erlebt. Ich habe nicht die Erfahrung gemacht, dass meine Kritik ernstgenommen oder gar angenommen wurde. Stattdessen musste ich die Erfahrung machen, das darauf mit starker, persönlicher Ablehnung reagiert wurde, welche den Arbeitskontext überschritten hat und für mich auch heute noch äußerst belastend ist. So einen Umgang von arbeitgeberseiteaus habe ich noch nie erlebt und wünsche ich niemandem.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen habe ich als gut empfunden: Mit eigenem Arbeitsplatz in einem hellen Büro, Diensthandy, eigener Fachliteratur sowie Fuhrpark.
Gehalt/Sozialleistungen
In der ambulanten Jugendhilfe kommt es immer wieder zu Situationen, in denen eine Rufbereitschaft außerhalb der regulären Arbeitszeiten notwendig wird. Ich habe bei "child & parents" die Erfahrung gemacht, dass diese vorausgesetzt, allerdings nicht vergütet wird.
Karriere/Weiterbildung
Soweit ich das beurteilen kann, wurde kein Fokus auf Weiterbildungsmöglichkeiten für Mitarbeitende gelegt. Während meines Anstellungsverhältnisses von fast einem Jahr habe ich nicht erlebt, dass ich oder Kolleg*innen an einer internen/externen Fortbildung teilnehmen konnten oder auch dafür freigestellt wurden.