Viel zu tun, wenig Wertschätzung
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es ist eine simple und (wenn man nicht fachfremd ist) relativ stupide Arbeit, die einen beschäftigt hält aber nicht mehr. Weder macht sie mich glücklich, noch sonderlich traurig. DIe Kundenfrequenz und die zahlreichen "niederen" Arbeiten halten mich bei Laune und Langeweile hat man selten
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
-Die Entwicklung der letzten zwei Jahre und die mehr als inkompetente HR-Abteilung. Hier werden Verträge zu spät oder gar nicht verschickt, es werden Kündigungen an den falschen Mitarbeiter adressiert, Gehaltsbudget wird scheinbar wöchentlich freigegeben, die zuständigen Personen wissen nicht wenn ein Meeting in andere Verpflichtungen oder Urlaube fällt.
-Das Gehalt ist logischerweise auch ein Knackpunkt, hier werden Fachkräfte gesucht aber nicht bezahlt, was den Fachkräftemangel hervorragend zusammenfasst.
-"Jeder ist ersetzbar" ist eine Beleidigung an jeden Mitarbeiter
-Warenschulungen gibt es nahezu gar nicht, weder in großen, noch in kleinen Filialen
-das Interesse an der Ware und damit auch Warenrespekt und Warenpflege sind komplett irrelevant für eine Einstellung oder im Tagesgeschäft
-und noch so vieeeel mehr
Verbesserungsvorschläge
Realistisch wird weder Kritik noch Vorschlag ernst genommen und rein technisch ist es auch sehr schwer, diese Vorschläge umzusetzen. Aber es muss wieder mehr um MAs gekämpft werden, sowohl in formen von Vergütung, als auch mit Weiterbildungen. Aktuell steuert das Unternehmen daraufhin der DM oder der TEDI der Juwelierbranche zu sein und das ist weder eine gute Sache für die Qualität der Produkte, noch für das Image
Arbeitsatmosphäre
stark abhängig von Jahreszeit, Team und aktuell anfallender Aufgaben.
Kommunikation
Die Geschäftsführung kommuniziert Änderungen, neue Serviceleistungen und Verlängerungen von Aktionen nur sehr kurzfristig - wenn überhaupt. Regelmäßig weiß der Kunde vor den Mitarbeitern von Rabatten, Einige neue Schwerpunkte wurden immer noch nicht flächendeckend kommuniziert, obwohl sie diesen Monat in Kraft treten. Uns als Führungspersonal werden ebenfalls keine Anweisungen oder Kompetenzen gegeben, diese Änderungen zu teilen
Kollegenzusammenhalt
Stark abhängig von der Filiale, oft arbeiten verschiedene Filialen gegeneinander und lehnen Umverteilungen ab, weil sie es können
Work-Life-Balance
Desolat. Auch das ist abhängig von den Filialleitungen, diese werden aber nicht bezüglich eines einheitlichen Qualitätsstandards geschult. Das führt oft zu vielen Überstunden, stellenweise maßlose Unterbesetzung und schlechter Laune. Wir lieben es, 10h Schichten zu arbeiten, weil ein (1!) Mitarbeiter krank geworden ist
Vorgesetztenverhalten
"Jeder ist ersetzbar" - wiederholtes Zitat mehrerer Führungskräfte im Vertrieb
Interessante Aufgaben
Es gibt viele Aufgaben die den Fokus nicht auf die Beratung, Kundenbetreuung und den Verkauf legen. Durch kostensparende Maßnahmen sind die Nebentätigkeiten des Filialpersonals in den letzten Jahren stetig angestiegen. Dies ging ohne Gehalterhöhung oder Schulung einher. Gute 30% der Zeit wird also jetzt verwendet um die Filiale zu putzen, Termine zu managen, zu dekorieren, mehr zu putzen und Tätigkeitsfremde Sachen zu machen. An dem Punkt bildet CHRIST keine Juweliere mehr aus, sondern einfach EInzelhändler
Gleichberechtigung
Grundsätzlich wird Gleichheit, Gleichberechtigung und Fairness primär über social media gepredigt, tatsächlich gibt es aber keinerlei Gleichstellungsbeauftragte oder Schulungen zum Sozialen Umgang, das führt sowohl bei Kunden, als auch bei MAs zu sehr enttäuschenden Interaktionen in den Filialen und viel Konfrontation mit Rassismus, Sexismus, Misogynie und Arroganz
Umgang mit älteren Kollegen
Joah, ältere Kolleginnen und Kollegen werden eingestellt, lange Angestellte Kolleginnen und Kollegen überschätzen aber oft ihre Kompetenz und verhalten sich inakzeptabel
Arbeitsbedingungen
Niemand ist in Gefahr, aber in vielen Filialen gibt es weder Pausen- noch Ruheraum. Diese Bereiche liegen zusammen mit Büro oder Quickservice-werkstatt. Wenig Ruhe kann gefunden werden wenn der Azubi für 5 Minuten mit einem Hammer auf Uhren rumknüppelt
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ware ist wie von vielen bereits erwähnt doppelt und dreifach eingepackt.
Gehalt/Sozialleistungen
Ich wiederhole mich: "jeder ist ersetzbar" - das Gehalt ist also im besten Fall mittelmäßig, insbesondere im Vergleich zu dem benötigten Fachwissen und den Zuständigkeiten
Image
bröckelt stark seit der Morellato Übernahme, es wird zwar daran gearbeitet in Form von mageren Gehaltserhöhungen und semi-regelmäßigen offenen Briefen an die MAs aber der shift im Sortiment und das Abspringen/ Rasuwerfen von Lieferanten macht es nicht leicht CHRIST zu lieben
Karriere/Weiterbildung
grundsätzlich ist eine Karriere im Unteren Management möglich, Positionen wie Stellvertretung oder Filialleiter werden aber desolat bezahlt (außer von Außen kommend) und sind mit 200-500€ Pauschalen abgetan, was nicht representativ für den anfallenden Stress ist