Wer nach einer Arbeitsstelle zur "Entfaltung" seiner beruflichen Kompetenzen sucht, wird hier nur bedingt fündig.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die unglaublich großzügigen Räumlichkeiten und Außenanlagen, sowie die schnelle und unkomplizierte Beschaffung von benötigten Arbeitsmaterialien.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Für mich persönlich war die Zeit bei cocon herausfordernd, aber auch aufschlussreich. Ich habe für mich festgestellt, dass ich in einem Unternehmen wie diesem nicht vollständig zufrieden sein kann, da mir Werte wie Fairness, Respekt und Offenheit besonders wichtig sind. Aus meiner Sicht könnte cocon für Menschen gut geeignet sein, die klare Strukturen schätzen und ihre Arbeit ohne größere Veränderungen oder Mitbestimmung erledigen möchten. Wer jedoch gerne kreativ arbeitet oder innovative Ansätze verfolgt, könnte hier möglicherweise weniger gut aufgehoben sein – so war zumindest meine Erfahrung.
Verbesserungsvorschläge
Aus meiner Sicht wäre es für cocon wichtig, regelmäßig innezuhalten und das eigene Handeln sowie die Wirkung auf Mitarbeitende kritisch zu hinterfragen. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass in manchen Situationen Entscheidungen getroffen wurden, ohne ausreichend zu reflektieren, wie sie bei den Betroffenen ankommen oder welche langfristigen Auswirkungen sie haben könnten. Als Arbeitgeber trägt man eine große Verantwortung für das Wohlbefinden und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden. Ich glaube, dass eine ehrliche Selbstreflexion und Offenheit für Feedback viel dazu beitragen könnten, das Arbeitsklima und die Zusammenarbeit nachhaltig zu verbessern.
Arbeitsatmosphäre
Der Alltag bei cocon wechselte für mich fast täglich von "heute kann ich wirkungsvoll arbeiten und mich voll entfalten" zu "jetzt muss ich genau aufpassen, was ich tue und wie ich mich verhalte, damit nichts gegen mich verwendet werden kann". Diese Achterbahnfahrt zwischen totaler Freiheit und Micro-Management war für mich oft schwindelerregend.
Kommunikation
Kommunikation war meinem Empfinden nach eine der größten Baustellen. Dies führte häufig zu Unzufriedenheit und Unsicherheit im Team. Ich hatte oft den Eindruck, dass die Geschäftsführungsebene selbst nicht genug Klarheit hatte, und somit auch nicht klar nach außen kommunizieren konnte.
Kollegenzusammenhalt
Wie das Team miteinander arbeitet und einander behandelte, hing stark davon ab, wer gerade in der Führung war. Ich habe hier leider keine Beständigkeit erlebt.
Work-Life-Balance
Das Abbauen von Überstunden war ein konfliktreiches Thema. Diese aufzubauen ist nicht schwer da es immer mal wieder nötig ist, länger zu bleiben (Elternabende, Gesamtteamsitzungen etc.) Wenn es dann ging diese wieder abzubauen, wurde wenig darauf geachtet, dies in Eigenverantwortung zu tun, es gab klare Anweisungen und Deadlines dafür, an die ich persönlich ständig erinnert wurde. Bei diesem Thema hatte ich nicht das Gefühl, dass man mich als verantwortungsvollen und selbstständigen Menschen ernst nimmt.
Vorgesetztenverhalten
Es gab durchaus Phasen, in denen ich das Gefühl hatte, man begegne mir auf Augenhöhe. Leider hielten diese Phasen nie lange an. Da ich von Natur aus selbstbewusst und authentisch und visionär bin, lasse ich mir ungern Dinge diktieren. Vermutlich war deshalb eine professionelle Zusammenarbeit nicht mehr möglich.
Mein Führungsverhalten unterschied sich auch stark von dem, was ich mir gegenüber an Führung erlebte.
Interessante Aufgaben
An interessanten Aufgaben mangelt es definitiv nicht. An der Auswahl der richtigen Personen für diese Aufgaben, kann meiner Meinung nach noch gearbeitet werden.
Gleichberechtigung
Ich hatte immer das Gefühl, dass die Geschäftsführung etwas zu nah am Team dran war, um wirklich fair handeln zu können. Zum Thema Gleichberechtigung habe ich persönlich gemischte Erfahrungen gemacht. Einiges was ich im Bezug auf den Umgang mit Mitarbeitenden erlebt habe, entsprach nicht meinen Werten. Diese Beobachtungen waren der hauptsächliche Grund, warum ich mich entschied das Arbeitsverhältnis zu beenden.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere KollegInnen und Kollegen gibt es kaum.
Arbeitsbedingungen
Cocon erschien mir anfangs als professionelles und strukturiertes Unternehmen, aber während meiner Tätigkeit dort habe ich zunehmend erkannt, dass veraltete Strukturen und Hierarchien das Arbeiten erschwerten. Besonders die Art und Weise, wie mit Kritik umgegangen wird, und das Verhalten der Geschäftsführung empfand ich als herausfordernd. Wer ein Arbeitsumfeld sucht, in dem Eigenverantwortung, Transparenz und Weiterentwicklung gefördert werden, wird bei cocon möglicherweise enttäuscht.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es gibt ein paar Maßnahmen, die auch Zertifizierungen zur Folge haben.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Bezahlung war gut, als diese tatsächlich an den Tarif angepasst wurde. Es gab auch Möglichkeiten sein Gehalt aufzustocken, wenn man bereit war zusätzliche Verantwortung zu übernehmen.
Image
Das Image der beiden Einrichtungen ist wirklich gut! Aber es ist und bleibt nur ein Image.
Karriere/Weiterbildung
Ich persönlich wurde für einen gewissen Zeitraum gefördert und ermutigt mich einzubringen. Ich habe mich aber gegen Ende meines Arbeitsverhältnisses, eher als eine Art Lückenfüller gefühlt, der nur eine gewisse Zeit große Verantwortung übernehmen sollte, diese dann aber auf Kommando wieder abgeben sollte.