Außen Hui, innen...?
Gut am Arbeitgeber finde ich
Colt entwickelt sich weiter. Es ist bisweilen viel Geduld erforderlich, aber man sieht an einigen Stellen, dass offene Punkte aufgegriffen und Lösungen erarbeitet werden.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ich hatte leider immer das Gefühl, dass einige "Lokalfürsten" in Deutschland viel Energie dafür einsetzen, ihre Pfründe zu sichern und dadurch viele Energie verschwendet wird, die eigentlich nötig wäre, um als ganzes voranzukommen. Hier sollte man sozusagen über einen Trainerwechsel in der mittleren Führungsebene nachdenken. Oft gab es hier leider nur Stühlerücken. Die alten Namen aber blieben leider weiterhin ganz oben auf der Liste neu ausgewürfelter Teams stehen.
Verbesserungsvorschläge
Es sollte einen deutschsprachigen Bereich im Intranet geben. Identität wird primär durch die Muttersprache gestiftet - hier könnte viel Positives mit relativ wenig Aufwand erreicht werden.
Arbeitsatmosphäre
Die Kollegen in meinem Team waren immer überlastet. Die deutsche Geschäftleitung ist nach meinem Empfinden lediglich eine Marionettentruppe, die auf Weisung der englisch-amerikanischen Führung aus London auch gerne mal das Mitbestimmungsrecht des Betriebsrats übergeht und neue Prozesse einführt, die noch mehr Arbeit oder gänzlich andere Aufgaben mit sich bringen.
Kommunikation
Die Informationen, die für mein Tagesgeschäft wichtig waren, wurden lediglich in schlechtem Englisch im Rahmen ausufernder Telefonkonferenzen vermittelt. Deutschsprachige Trainer, die zu den aktualisierten Prozessen etwas mitteilen können, sucht man leider vergeblich.
Kollegenzusammenhalt
Mein Gutes Team und der einzigartig gute Zusammenhalt der Kollegen ist Segen und Fluch zugleich. Es wird aufeinander geachtet - das führt oft zu Situationen, in denen eigentlich kranke Mitarbeiter dennoch arbeiten, weil sie den Kollegen nicht noch die Last der Vertretung aufbürden wollen.
Work-Life-Balance
Der einzige wirkliche Pluspunkt ist, dass man tageweise im Homeoffice arbeiten darf.
Vorgesetztenverhalten
Meine direkten Vorgesetzten wechselten in letzter Zeit häufiger. Es gibt hier Licht, aber auch leider viel Schatten. Mein Eindruck war immer, dass Leute, die privat mit dem einen oder anderen Vorgesetzten besser "vernetzt" sind, ein ruhigeres Leben hatten.
Interessante Aufgaben
Das Tagesgeschäft ändert sich - trotz der vielen neuen Prozesse und IT Umgebungen - nicht. Es ist was es ist und fertig. Man kann sich aktiv einbringen, und kommt dann auch mal über den Tellerrand hinaus, was recht interessant sein kann. Aber leider ist das nur limitiert möglich, weil man seine bisherigen Aufgaben ja behält. Und die Gefahr steigt, wenn man viel weiß muss man auch viel machen.
Gleichberechtigung
In meinem Bereich habe keine unterschiedliche Behandlung von verschiedenen Personengruppen wahrgenommen. Colt ist in dieser Hinsicht sehr fortschrittlich. Man spürt immer noch den Geist des Startup - Es zählt halt (meist) die Leistung und nicht was Du bist, wie Du aussiehst etc....
Umgang mit älteren Kollegen
Siehe unter "Gleichberechtigung"
Arbeitsbedingungen
Ich habe immer das Gefühl, dass sowohl das Büro als auch die IT-Ausstattung sich seit den Anfängen des Unternehmens nicht weiter entwickelt haben. Die Tools und Systeme fühlen sich irgendwie "zusammengefrickelt" an und es gibt täglich Performanceprobleme und Fehler.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Colt unterstützt soziales Engagement - man hat bis zu 2 Tage Zusatzurlaub um soziale Projekte zu unterstützen. Die Anreise zur Arbeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln wird aktiv unterstützt. In Frankfurt stand mir ein Jobticket zur Verfügung. Das ist gut für die Umwelt.
Gehalt/Sozialleistungen
Hier gab es aus meiner Sicht nie Grund zur Klage. Nachteilig ist, dass es kein Urlaubs- und Weihnachtsgeld gibt, sondern lediglich einen Bonus, der im März des Folgejahres ausgezahlt wird. Ich finde, bei der Berechnung des perönlichen "Bonuspotentials" gibt es zuviel Intransparenz.
Image
Colt ist ein guter Geschäftspartner. Unsere Kunden bekommen erstklassige Produkte und einen tollen Service. Das wissen und schätzen sie auch. Wir sind ein wichtiger und geschätzter Player in diesem Markt.
Karriere/Weiterbildung
Ich denke, das viele sehr talentierte Mitarbeiter einfach nicht weiterkommen, weil ihnen z.B. durch mehr deutschsprachige Angebote im Bereich des durchaus vorhandenen "Learning-Portals" keine Perspektiven Aufgezeigt werden und dadurch keine initialen Impulse entstehen, sich weiter entwickeln zu wollen.