Work-Life Balance sowie Wertschätzung des Engagements langjähriger Mitarbeitender sind stark ausbaufähig
Gut am Arbeitgeber finde ich
Teamzusammenhalt und Miteinander, die Zusammenarbeit mit meiner direkten Führungskraft, Ausstattung der Arbeitsplätze, flexible Homeoffice-Regelung.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Unzureichende Work-Life-Balance, fehlende Anerkennung der Leistungen engagierter langjähriger Mitarbeitender.
Verbesserungsvorschläge
Insbesondere langjährigen, engagierten Mitarbeitenden bewusst zuhören, und aus den geäußerten Kritikpunkten heraus Veränderungsprozesse starten. Es verlassen aus meiner Sicht zu viele Mitarbeitende das Unternehmen, die die Commerz Real bereichern und die prinzipiell gerne geblieben wären. Hier geht viel Erfahrung und wertvolles Wissen verloren. Nachhaltiger Erfolg ergibt sich für mich aus einer guten Mischung aus erfahrenen Kräften und frischem Wind durch neue Mitarbeitende.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre war über viele Jahre gut bis sehr gut. Die generelle Atmosphäre wurde jedoch zunehmend angespannter durch immer mehr Aufgaben. Der Spaß bei der Arbeit, der für mich entscheidend für den Erfolg und die persönliche Zufriedenheit ist, kam immer mehr zu kurz. Erfolge wurden in dem insgesamt stressigen Umfeld kaum noch bewusst positiv wahrgenommen.
Kommunikation
Es gibt diverse Kommunikationsformate, untern anderem den "Vorstand im Dialog" mit der Möglichkeit, Fragen einzureichen. Allerdings hatte ich häufig das Gefühl, dass unbequeme Fragen unter den Tisch fallen und dass vor allem eine schöne, heile Welt präsentiert werden soll. Das Intranet ist mittlerweile aufgebläht und unübersichtlich. Arbeitsrelevante, "trockene" Informationen wie organisatorische oder prozessuale Änderungen gehen zwischen Blogs und sonstigen bunten Mitteilungen zu Projekten oder Events häufig unter. Ein konsequenterer Fokus auf und eine bessere Sichtbarkeit von arbeitsrelevanten Themen sind aus meiner Sicht hilfreich.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt war in meinem Team & in meinem Bereich während meiner gesamten Commerz-Real-Zeit herausragend. Bei Schnittstellen zu anderen Abteilungen gab es manchmal Probleme, überwiegend lief es jedoch ebenfalls gut. Mein Team - und in der Regel auch die Projektteams, in denen ich gearbeitet habe - zeichneten sich durch ein Miteinander und Füreinander in der Form aus, dass die Ergebnisse mehr waren als die Summe der Beiträge der Einzelnen. Dieser Zusammenhalt und die starke wechselseitige Unterstützung sind ein einzigartiges Asset, das, so meine Wahrnehmung, auf den höheren Führungsebenen zu wenig gesehen und zu wenig geschätzt wird.
Work-Life-Balance
Diese Bewertung bezieht sich auf meinen Unternehmensbereich, es gibt erkennbare Unterschiede innerhalb der Commerz Real. Über die Jahre, in denen ich in der Commerz Real gearbeitet habe, war in meinem Bereich die Work-Life-Balance zunehmend weniger gegeben, bei meinem Weggang so gut wie gar nicht mehr. Das Thema unzureichende personelle Besetzung des Teams wurde regelmäßig auf unterschiedlichen Ebenen platziert, passiert ist nichts. Vieles konnten wir über die Jahre durch zunehmende Berufserfahrung, mehr Effizienz und unser herausragendes Miteinander kompensieren. Irgendwann sind hier jedoch Grenzen erreicht.
Vorgesetztenverhalten
Diese Bewertung bezieht sich auf meine direkte Führungskraft. Wir hatten immer einen fairen und sehr offenen Umgang miteinander. Meine Leistungen und mein Engagement wurden ebenso wertgeschätzt wie Verbesserungsvorschläge oder kritische Anmerkungen. Es gibt die Möglichkeit, seine direkte Führungskraft jährlich anonym zu bewerten. Dies ist jedoch aus meiner Sicht zu kurz gedacht und sollte auf die Führungsebenen darüber ausgeweitet werden, da dort viele der Entscheidungen getroffen werden, die bei den Mitarbeitenden zu Unzufriedenheit bis hin zum Arbeitgeberwechsel führen.
Interessante Aufgaben
Ich hatte einen vielseitigen Aufgabenbereich mit abwechslungsreichen Tätigkeiten in einem sich wandelnden regulatorischen Umfeld. Inhaltlich definitiv ein reizvoller und verantwortungsvoller Arbeitsplatz, an dem nie Langeweile aufkam.
Allerdings hatte ich durch die zunehmende Arbeitsbelastung immer weniger das Gefühl, insbesondere den komplexen Themen wirklich gerecht werden zu können. Und gerade dies ist aus meiner Sicht ein Schlüssel für nachhaltigen Erfolg und für persönliche Zufriedenheit.
Gleichberechtigung
Aus meiner Sicht ist die Commerz Real hier auf einem guten Weg.
Umgang mit älteren Kollegen
Der Fokus liegt ganz klar - und aus meiner Sicht zu sehr - auf Nachwuchskräften.
Arbeitsbedingungen
Neu gestaltete, moderne Räumlichkeiten. Aus meiner Sicht teils sehr "knallig" und mit mehr Fokus auf Design statt auf Nutzen oder Bequemlichkeit in den Gemeinschaftsbereichen. Sehr gute Büroausstattung (u. a. große Curved-Bildschirme, höhenverstellbare Schreibtische, Locker für persönliche Gegenstände etc.), flexible Homeoffice-Möglichkeiten, eine aus meiner Sicht gute Kantine. Die IT hat über weite Strecken sehr gut funktioniert.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hier ist über die Jahre einiges passiert, aber es ist Luft nach oben. Sinnvoll fände ich z. B. statt der einmal jährlichen groß angelegten "Social Days" ein langfristiges Engagement für mehrere Projekte mit unterschiedlichen Zielgruppen (ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen, Kinder, Tiere etc.), so dass eine dauerhafte positive Wirkung erzielt wird und dass jeder Mitarbeitende sich dort einbringen kann, wo sein persönlicher Fokus liegt.
Gehalt/Sozialleistungen
Absolut betrachtet sind die Gehälter und Sozialleistungen aus meiner Sicht angemessen. Dessen ungeachtet ist der Umgang mit dem Thema seitens der Entscheider häufig innerhalb eines Bereiches nicht fair bzw. unternehmensseitig wenig sensibel (Gehaltsentwicklung langjähriger Mitarbeitender vs. Neueinstellungen // einmaliger Inflationsausgleich zum Jahresende ja, wenn jemand seit ganz kurzer Zeit neu im Unternehmen ist, nein, wenn jemand das ganze Jahr für die Commerz Real tätig war, allerdings unterjährig gekündigt hat).
Image
Nach meiner Wahrnehmung gut.
Karriere/Weiterbildung
Leistungsstarke langjährige Mitarbeitende stoßen oft an Grenzen, wenn es um Beförderungen geht. Dies führt aus meiner Sicht deutlich zu häufig dazu, dass erfahrene, wertvolle Mitarbeitende das Unternehmen verlassen, wenn sie im Vergleich sehen, was für neu eingestellte Mitarbeitende möglich ist. Irgendwann reicht es einfach nicht mehr, dass einem jedes Jahr mit warmen Worten mitgeteilt wird, dass man eine super Leistung gezeigt hat, es jedoch bei diesen warmen Worten bleibt.
Weiterbildungen sind nach meiner Erfahrung problemlos möglich und ausdrücklich gewünscht. Jeder muss sich aktiv darum bemühen, und dieser Weg ist aus meiner Sicht in Ordnung.