"Gehalt ist nicht alles"
Gut am Arbeitgeber finde ich
Dank des Kollegiums konnte man sich auch in turbulentesten Zeiten einigermaßen auf inhaltliche Themen konzentrieren in der Hoffnung, bessere Zeiten vorzubereiten. Ich wünsche Compleo, dass diese bald eintreten, wenn auch ohne mich.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
s. Gehalt/Sozialleistungen und Verbesserungsvorschläge
Verbesserungsvorschläge
- Versprechen nur machen, wenn man sie halten kann.
- Herausforderungen für den Betrieb nicht schönmalen, sondern Szenarien und Lösungen transparent aufzeigen, wenn zum Beispiel Maßnahmen erwogen werden, die die Mitarbeiter schlechter stellen.
- Salamitaktik vermeiden.
- "Gehalt ist nicht alles" - okay, außer, wenn der Rest durchschnittlich ist.
- Dienstleister sind gerade im Bereich Software absolut üblich und man kann nicht unabhängig von ihnen sein. Es kann nicht immer wieder die Sinnhaftigkeit des Einsatzes von Dienstleistern angezweifelt werden, wenn man es auf der anderen Seite nicht schafft, ausreichend Mitarbeiter zu gewinnen geschweigedenn zu halten.
- Kantinenpreise subventionieren
Arbeitsatmosphäre
Viel Sarkasmus, wenig Optimismus, trotzdem geben alle ihr Möglichstes.
Kommunikation
Sobald man die letzte Enttäuschung verdrängt hat, wird die nächste kommuniziert. Ich würde allerdings nicht behaupten, dass zu wenig kommuniziert wird.
Kollegenzusammenhalt
Team-intern gut. Aber Team-übergreifend werden Vereinbarungen oft, kurz nachdem sie getroffen wurden, auch schon wieder ignoriert.
Work-Life-Balance
Sie war hervorragend, als 60 % Anwesenheitspflicht noch nicht durchgesetzt wurden. Es gibt aber noch Gleitzeit und viel Verständnis für private Angelegenheiten.
Vorgesetztenverhalten
Von Desinteresse über tatsächlich gute Führung bis hin zu Micromanagement ist alles dabei. Es gibt keine Leitlinien für die Compleo-Führungskräfte. Mein direkter Vorgesetzter wurde öfter als jährlich ausgetauscht, was auch die persönliche Entwicklung enorm erschwert. Nur ein einziges Mal hat eine Führungskraft übrigens ihre Position aufgegeben bei Umstrukturierungen oder Fusionen. So gab es immer wieder Head-ofs ohne Mitarbeiter.
Interessante Aufgaben
Es ist immer noch die eMobility-Branche. An Purpose und spannenden Aufgaben mangelt es nicht. In Anbetracht der anderen Kriterien fühlt sich das Arbeiten aber zu oft wie ungesunder Ehrgeiz an.
Arbeitsbedingungen
Großraumbüros und mittelmäßige Laptops, dafür modernes Gebäude, gute Headsets und höhenverstellbare Schreibtische, Kaffee, Wasser und Obstkorb. Viel mehr verlange ich nicht.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehaltsunterschiede zwischen den zusammengewachsenen Unternehmen sind teils unfassbar unfair. Meine Bezahlung lag sogar unter dem Marktdurchschnitt und ich habe mich trotzdem bis nach der Insolvenz mit Gehaltsforderungen zurückgehalten. Man versprach mir dann auch eine Anpassung. Nach einigen Monaten war aber absehbar, dass sich meine Geduld nicht auszahlen würde - das Versprechen konnte nicht eingehalten werden.
Image
Compleo wird bei direkten Kunden in meiner Wahrnehmung in erster Linie mit schlechtem Service und Qualitätsmängeln in Verbindung gebracht. Man erkennt diese Probleme aber an und gelobt Besserung.
Karriere/Weiterbildung
Für mein Empfinden gibt es zwar zu viele Teams. Aber das hat den Nebeneffekt, das hier sehr vielen Personen ermöglicht wird, Führung zu übernehmen, sei es auch nur für ein kleines Team.
Weiterbildungen wurden ermöglicht, aber ohne konkreten Plan zur persönlichen Weiterentwicklung oder Zielerreichung.