Guter Einstieg in die Beratungswelt ohne Option auf persönliche Weiterentwicklung
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Spannende und herausfordernde Projekte.
- Viel Freiraum für die Gestaltung des Arbeitstags bzw. der Arbeitszeiten.
- hohes Vertrauen gegenüber Mitarbeitern (solange sie nicht dem Management widersprechen).
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- kein Spielraum für eine persönliche Entwicklung/Karriere.
- keine Perspektive für Mitarbeiter mit hohen persönlichen Zielen.
- keine Aufstiegschancen und Mitgestaltungsmöglichkeiten innerhalb des Unternehmens aufgrund fehlender Strukturen (keine Bereiche bzw. Teams, lediglich Geschäftseinheiten mit einer Führungsperson, darüber direkt die Geschäftsführung).
Verbesserungsvorschläge
- Einführung eines "Laufbahnmodells" für Mitarbeiter auf Basis eines gemeinsam definierten Entwicklungsziels als Pflichtbekenntnis für beide Seiten.
- Einführung von themen-/prozessbezogenen Teams, um Wissen zu konzentrieren und gezielt zu teilen.
- Regelmäßig stattfindende themenbezogene Veranstaltungen für aktuelle Themen im SAP-Umfeld
- Schaffen einer Basis im Gehaltsmodell für die Ausbildungen von Mitarbeitern - sowohl bei Referenten als auch beim Schulungsteilnehmer. Schulungen werden weder im Gehaltsmodell noch im Jahresgespräch (Zielvereinbarungen) berücksichtigt.
Arbeitsatmosphäre
Die Atmosphäre ist stark abhängig von dem zugeordneten Kundenprojekt. Es gibt wenige kommunikative Kollegen, die echtes Interesse besitzen, jemandem zu helfen.
Die viel versprochene Familienatmosphäre wird nur durch eine zentrale Person im Backoffice sichergestellt und kann auch nur in der Zentrale in Bielefeld wahrgenommen werden.
Es gibt in der Regel zwei Firmenevents pro Jahr (Sommer- und Winterveranstaltung). Die Veranstaltungen spiegeln den Stimmungszustand innerhalb des Unternehmens sehr gut wieder - gezwungen und nicht authentisch.
Kommunikation
Innerhalb des Unternehmens gibt es zwei Kommunikationsebenen - das Management und der "Rest".
Das Management, welches Wissen und geplante Veränderungen regelmäßig miteinander austauscht und auch Entscheidungen ohne Ankündigung trifft, ist spürbar nicht daran interessiert, wichtige Informationen für Mitarbeiter zeitnah zu verkünden.
Während der Corona-Zeit gab es ein monatliches Status-Update. Resultierend aus den Entwicklungen in Bezug auf die Corona-Situation wurde der Status-Termin ersatzlos abgeschafft.
Wichtige Informationen wie aktuelle Entwicklungen in Bezug auf das Unternehmen wie Kundenprojekte usw. erfolgen lediglich zu zwei Zeitpunkten im Jahr - der Sommer- und Winterveranstaltung.
Mitarbeiter mit länger Betriebszugehörigkeit bzw. "entsprechender Beziehung" erhalten jedoch vorab wichtige Informationen - leider teilen diese Kollegen ihr Wissen nur ungern.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt ist stark abhängig von dem Kundenprojekt.
Es gibt einige wenige Kollegen, die echtes Interesse besitzen, ihr Wissen zu teilen und darum bemüht sind, jüngeren Kollegen gezielt weiterzuhelfen.
Die Mehrheit der Kollegen ist jedoch bemüht, das selbstständig erlangte Fachwissen für sich zu behalten. Dieses Verhalten frustriert, kostet viel Zeit und letztlich leidet die Qualität im Projekt - ein Teufelskreis.
Work-Life-Balance
Überstunden werden vorausgesetzt und ohne Ausgleich eingefordert ("vertraglich mit dem Monatsgehalt abgegolten").
Es wird versucht, die arbeitenden Berater zu mindestens 100 % in Kundenprojekten auszulasten auch durch den Einsatz in mehreren Projekten parallel - getreu dem Motto "Work-Work-Balance". Das auf Fakturastunden basierende Gehaltsmodell (relativ geringer Fixanteil und hoher variabler Anteil auf Basis monatlicher Faktura) verleitet Mitarbeiter dazu, viel mehr Stunden zu arbeiten als notwendig - entsprechende Kontrollmechanismen durch Vorgesetzte gibt es nicht bzw. wird dieser nicht nachgekommen.
Für die verbleibende Freizeit existiert eine Vielzahl an Angeboten (z.B. subventionierte Mitgliedschaft für Fitness-Clubs), um mittels sportlicher Aktivitäten einen physio- und psychologischen Ausgleich zu schaffen.
Vorgesetztenverhalten
Gemäß des CI-Handbuchs gibt es Vorgesetzte in dem Unternehmen. Leider nehmen weniger als die Hälfte dieser Vorgesetzten ihre Funktion als Führungskraft wahr.
Der Fokus der Vorgesetzten beschränkt sich im Wesentlichen darauf, die Auslastung hinsichtlich der Fakturastunden im Projekt sicherzustellen. Eine Bewertung und Planung in Bezug auf eine persönliche Entwicklung (Themenschwerpunkte, Weiterentwicklungen) findet nicht statt. In der Regel wird einmal pro Jahr ein Mitarbeitergespräch mit dem persönlichen Vorgesetzten geführt - in diesem einstündigen Gespräch trägt der Mitarbeiter seinem Vorgesetzten die in den letzten 12 Monaten ausgeführten Aktivitäten vor, um anschließend über seine Gehaltsentwicklung zu verhandeln. Die Planung und Abstimmung für mögliche themenbezogene Perspektiven des Mitarbeiters ist nicht Bestandteil bzw. wird nicht vom Vorgesetzten wahrgenommen.
Schulungen und Weiterbildungen können nur durch Eigeninitiative beim Vorgesetzten eingefordert werden und sind selbstverständlich nicht fakturarelevant.
Interessante Aufgaben
Die Kunden und Projekte sind sehr umfangreich, spannend und inhaltlich sehr fordernd. Der Fokus liegt im Bereich Handel (Retail).
Die Zuordnung auf ein bestimmtes Thema bzw. Arbeitspaket erfolgt auf Basis der Entscheidungen im Management. Als Mitarbeiter existiert kaum ein Mitspracherecht für die Zuordnung auf ein bestimmtes Kundenprojekt bzw. Thema. Es ist leider auch gängige Praxis, jüngere Kollegen auf für sie völlig fremde Themen ohne jegliche Unterstützung oder vorherige Schulung zu setzen.
Gleichberechtigung
Es existieren keine Benachteiligungen aufgrund von Geschlecht, Hautfarbe oder Herkunft.
Das Unternehmen Consenso ist offen und tolerant hinsichtlich der Gleichberechtigung.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen werden sehr geschätzt. Privilegien existieren nur für Mitglieder des Managements.
Ältere Mitarbeiter haben folglich dieselben Vor- und Nachteile wie jüngere Kollegen.
Arbeitsbedingungen
Es wird alles dafür getan, um 100% arbeitsfähig zu sein. Moderne Laptops, Smartphone, Dienstwagen, unkomplizierte Hotel- und Reisebuchungen über das Backoffice.
Die Büros in der Zentrale in Bielefeld sind in die Jahre gekommen. Allerdings ist spürbar, dass die Kollegen vom Backoffice sehr darum bemüht sind, es trotzdem so gut wie möglich auszustatten - z.B. höhenverstellbare Tische, Kaffeeküche mit kostenlosen Getränken und Snacks.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es gibt die Option auf ein Jobrad. Die Firmenwagenregelung sieht keine Anreize vor, um in irgendeiner Weise ein umweltbewusstes Verhalten zu fördern bzw. zu honorieren.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist stark abhängig vom Verhandlungsgeschick und nicht von der eigenen Kompentenz. Es sind überdurchschnittliche Gehälter möglich.
Image
Es wird viel auf sozialen Plattformen dargestellt - was davon der Wahrheit entspricht, muss jeder an dieser Stelle für sich selbst bewerten.
Der Ruf auf dem Markt ist vorhanden - positiv und negativ.
Karriere/Weiterbildung
Schulungen und Weiterbildungen können nur durch Eigeninitiative beim Vorgesetzten eingefordert werden. Berufseinsteiger erhalten einen Crashkurs in den SAP-Lösungen und lernen anschließend im Projekt bzw. im Kundeneinsatz.
Regelmäßig stattfindende Events zur Aus- und Weiterbildung in Bezug auf aktuelle Themen in der SAP-Welt existieren nicht.
Umfassendes Wissen existiert bei einigen "Leuchtturmfiguren" im Unternehmen. Die Einbindung dieser Personen in zu schaffende Strukturen für einen regelmäßigen Wissens- und Erfahrungsaustausch findet nicht statt.