Kaum ist die Subventionierung von E-Autos gestrichen, schon wird alles eingestampft. Kein tragfähiges Geschäftsmodell.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ich habe einen Arbeitsplatz und mein Gehalt kommt pünktlich. Es gibt Firmen in der Region die sind wesentlich schlechter aufgestellt aber auch wesentlich besser!
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Siehe in den anderen Punkten
Verbesserungsvorschläge
Akzeptiert endlich den Standort Deutschland inklusive ist eine Rechtssprechung und den arbeitsrechtlichen Geflogenheiten und implementiert ein Betriebsrat und ein Tarifvertrag nach IG Metall Standard und hört auf allen was vorzuspielen.
Arbeitsatmosphäre
Zu Beginn wurde ganz groß propagiert und nun wird am Standort nicht mehr weiter gebaut und alles nach Ungarn verlagert was geht. Bei einem vierfach niedrigeren Mindestlohn ebenso nachvollziehbar. Mit der Streichung der Subventionierung für den Kauf von E-Autos, ist das Geschäftsmodell mehr als fragwürdig geworden da man als Zulieferer der großen Automobilhersteller mit deutschen Produktionskosten gegebenenfalls zu teuer wird.
Kommunikation
Die relevanten Dinge erfährt man auf dem Flurfunk die unrelevanten Dinge entnimmt man im Internet oder der Presse. Fakt ist, der Nicht-Ausbau des Arnstädter Werkes wurde bereits auf dem Flurfunk Monate vorher bestätigt. Ebenso wie die Investitionen in Ungarn und den damit einhergehenden Verlagerung von Tätigkeiten. Das Arnstädter Werk wird langfristig nur eine Showbühne sein.
Kollegenzusammenhalt
Die Nationen bleiben unter sich und entsprechend gibt es das Verhalten unter den Nationen. Chinesisch-stämmige Mitarbeiter verhalten sich teilweise wie Lehnsherren und deutsche Mitarbeiter werden meines Erachtens nach systematisch diskriminiert.
Work-Life-Balance
Man versucht chinesische Arbeitsmethoden auf deutsche Mitarbeiter anzuwenden. In China kann man das zwar mit den Leuten machen, da dort eine entsprechende Ausstattung an Humankapital vorhanden ist, aber nicht hier in Deutschland. Man wird als Mitarbeiter ausgequetscht und vieles ist von dem guten Willen des Vorgesetzten abhängig.
Vorgesetztenverhalten
Es ist wie in jedem nichtarifgeführten Unternehmen. Von oben nach unten wird getreten und von unten nach oben wird gebuckelt.
Interessante Aufgaben
Es gibt spannendere Tätigkeiten mit wesentlich mehr kognitive Abwechslung. Am schlimmsten ist es wenn die Eintönigkeit die Oberhand gewinnt und dadurch teilweise auch Arbeitsunfälle passieren. Insbesondere im Winter und im Hochsommer wenn die Temperaturen entsprechend hoch oder niedrig sind fragt man sich oft ob es nicht besser ist doch den Job zu wechseln.
Gleichberechtigung
Gleichberechtigung existiert jedoch wird der eine mehr oder weniger gleich behandelt als der andere. Es hängt wie in jedem guten Unternehmen von deiner Position gegenüber dem Chef ab. Leistung und Engagement werden in der Regel ignoriert und Selbstmarketing und Selbstdarstellung honoriert.
Umgang mit älteren Kollegen
Aufgrund des erhöhten Durchschnitts bei der Bevölkerung muss man mit den älteren zwangsläufig auskommen.
Arbeitsbedingungen
Es sind Arbeitsbedingungen und man ist nicht freiwillig hier. Die grundlegenden Arbeitsschutzmaßnahmen werden eingehalten, wobei auch nicht übertroffen werden. Der Arbeitsalltag ist aber in der Regel von Stress, Druck, mangelnde Organisation und Führungsverhalten geprägt. Die einzige Konstante ist, dass man sich immer wieder übers neue über die Kollegen wundern kann, insbesondere die chinesischen Kollegen und dass die Führungsspitze jedes Mal auf neue "sinnbefreite" Massnahmen kommt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Eine Umwelt und ein Sozialbewusstsein existieren mir aber auch nicht. Ich möchte nicht wissen was alles in der Baugrube verschüttet wurde und was in irgendwelchen Nacht und Nebelaktionen verschwunden/entsorgt wurde. Einhergehend mit der Produktion hätte auch gleich eine Verwertungsanlage für Altbatterien entstehen müssen. Diese wird aber lieber Zulieferern überlassen, da man sich mit den langfristigen Folgen seiner Produkte nicht auseinandersetzen möchte. Von der kleinen Mülltrennung oder dem Papierkorb im Pausenraum rede ich jetzt mal nicht, weil das kein wirkliches Engagement meinerseits darstellt sondern eher als Mindestmaß angesehen werden darf. Sozialbewusstsein existiert, das Mitarbeiter als notwendiges Übel zur Zielerreichung akzeptiert werden müssen. Manche Kollegen fragen sich manchmal ob es den Uiguren gleich schlecht wie uns geht, oder wo die hiesigen Manager noch von den dortigen lernen können.
Gehalt/Sozialleistungen
Ein Gehalt wird gezahlt und das meist pünktlich. Ansonsten kann man sich von tariflichen Benefit verabschieden. Aufgrund der Prämisse dass das Anschlüsse Werk wahrscheinlich seinen fünfjährigen Geburtstag nicht überleben wird, bauen sich viele Kollegen entsprechend ein oder mehrere Standbeine mit auf. Sozialleistungen liegen im gesetzlichen Minimum und werden meines Erachtens nach nicht erweitert, außer es findet irgendwo eine Publikation in der Presse statt.
Image
Zwar ein bösen notiertes Unternehmen, aber regional entsprechend verrufen. Und da im Geschäftsmodell noch nicht einmal eine Verwertung oder Aufbereitung der hergestellten Produkte angeboten wird kann sich jeder selbst ein Bild über das Image machen. Ich hoffe persönlich dass es dir Verbrenner noch sehr lange geben wird, und dass wir endlich mal aufhören alleine die ganze Welt zu retten, (Deutschland).
Karriere/Weiterbildung
Karriere ist schon möglich aber nicht mit den einhergehenden Privilegien. Am Ende opfert man für ein paar Euro seine Lebenszeit und wird entsprechend einfach nur noch mehr getreten und dann gegebenenfalls noch von unten. Weiterbildung wird auf ein Mindestmaß reduziert oder nur durchgeführt falls es extern erforderlich ist. Aufgrund der Prämisse dass es keinen Tarifvertrag gibt ist alles einfach nur guter Wille. In Anbetracht der Situation, dass das Geschäftsmodell wahrscheinlich nicht tragfähig ist und alles über eine Luxemburger Holding Struktur abgebildet wird gehen die meisten Kollegen davon aus, dass wir einen Bosch 2.0 hier haben.