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CONTENS 
Software 
GmbH
Bewertung

Konservative Führungskultur aber nette Kollegen

1,8
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich IT gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Gut finde ich den Umgangston, es gibt so gut wie nie laute Worte, Streit oder dergleichen. Auch schwierige Themen aus HR werden stets professionell vermittelt. Es gibt jedes Jahr eine Weihnachtsfeier. Man bemüht sich auch um mehr "Wohlfühlfaktor", schafft Kicker und PS4 an und richtet eine Lounge ein. Diese könnte von jedem ohne Einschränkung genutzt werden, solange man natürlich jede Minute strikt auf Freizeit bucht. Und wie erwähnt - die Leute an der Basis sind persönlich alle wirklich top!

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Meine Zeit bei CONTENS war (aus beruflicher Sicht!) leider komplett vergeudet, ich würde hier nicht noch einmal anfangen, auch nicht für das doppelte Gehalt.
Berufserfahrene können es versuchen, sollten aber gut beim Gehalt verhandeln können.
Berufseinsteiger sollten sich ein Unternehmen suchen bei dem sie Perspektive haben, fair bezahlt und für voll genommen werden.
Schade. Die Beanstandung dieser Kununu Bewertung Seitens contens bestärkt mich in der Meinung, dass man wenig Kritikfähigkeit besitzt. Interessant ist, dass während meiner Überarbeitung nun eine positive Bewertung folgte mit Auszügen aus meiner Bewertung die ins positive gedreht wurden. Hier kann jeder seinen Schluss selbst ziehen. Ich hingegen werde künftig nichts mehr auf Kununu Scores geben. Ich finde Kununu gut, aber die Rechtssprechung ist klar auf Seiten des Unternehmens und deshalb bleibt von den transparenten Bewertungen nicht mehr übrig als eine weitere Plattform für die Selbstbeweihräucherung für die Firma. Ich habe diese Bewertung geschrieben weil ich finde, der aktuelle Kununu Score von derzeit 4,5 Sternen entspricht bei weitem nicht den wirklichen vorherrschenden Verhältnissen. Bei 4,5-Sterne-Firmen kündigen nicht viele Leute. Ich empfinde die 4 oder 5 Sterne Bewertungen als blanken Hohn.
Ich finde außerdem dass die Unternehmenskultur sehr schädlich für den Unternehmenserfolg ist. Die Firma könnte nach 20 Jahren schon viel weiter sein, wenn man auch im Management modernere Ansichten und Prozesse aufgreift und veraltete Methoden in Frage stellt. Auch stellt in meinen Augen der fehlende Vertrieb und das uninspirierte Marketing eine Gefahr dar - die geringe Sichtbarkeit am Markt ist für diese lange Zeit beschämend und dennoch gibt man das Zepter nicht aus der Hand. Hier wäre es meiner Meinung nach längst überfällig sich kompetente Verstärkung mit ins Boot zu holen.

Verbesserungsvorschläge

Auch wenn ich es bezweifle dass auch nur ein Bruchteil der Vorschläge zumindest ansatzweise diskutiert werden ... bitteschön:
Den Mitarbeitern zeigen dass sie wertvoll sind, dann klappts auch mit der Motivation und der Mitarbeiterbindung - ganz ohne absurd lange Kündigungsfristen.
Gut wäre, den Mitarbeitern eine faire (monetäre) Beteiligung am Unternehmenserfolg zu ermöglichen.
Mehr über den Tellerrand blicken, neue Konzepte aufgreifen
Den Mitarbeitern einfach mal etwas mehr vertrauen, mehr Verantwortung abgeben. Die Leute können und wissen mehr als man denkt.
Aber in jedem Fall: Bitte keine 5-Sterne-Fake-Bewertungen auf Kununu schreiben oder schreiben lassen.

Arbeitsatmosphäre

Mitarbeitern wird in meinen Augen wenig echte Verantwortung übertragen. Ich finde, Mitarbeiter werden an einer sehr kurzen Leine gehalten. Das gilt meiner Erfahrung nach auch und insbesondere für das mittlere Management. Diese meiner Ansicht nach eher im Retro-Stil geprägte Firmenkultur muss man mögen.

Kommunikation

Jeden Montag gibt es ein Meeting - bis auf Abwesenheiten, Krankheiten und Termine
war der Informationsgehalt für mich gleich null und ich empfand es als sehr anstrengend und größtenteils sinnlos. Ich hatte das Gefühl dass es nicht nur mir so geht. Wichtige Dinge wie strategische Themen, Marketing, Vertrieb oder Quartalszahlen gab es während meiner Zeit nie. Selbst im Jahresrückblick wird nur vage von "einem guten Jahr" oder (meistens) von "der schwarzen Null" berichtet. Aber konkrete Zahlen, Zielerreichungen oder Gewinne - so wie in vielen anderen Firmen üblich - kenne ich von hier nicht. Mitarbeiter sollen vermutlich nicht zu viel wissen.

Kollegenzusammenhalt

Der Zusammenhalt zwischen den Kollegen ist außergewöhnlich. Es herrscht gegenüber dem Management eine "wir sitzen alle im selben Boot" Mentalität. Konkurrenzkampf oder ähnliches existiert nicht (dafür gibt es auch keinerlei Anlass, siehe "Karriere"). Man kann hier aus Kollegen Freunde werden lassen.

Work-Life-Balance

Ja, es gibt Gleitzeit. Allerdings merkte ich davon durch die strikte Kernzeit von 10 bis 17 Uhr (Fr. 16 Uhr) wenig. Man kann im Ausnahmefall auch früher aufhören oder später kommen, nach formeller Anfrage. Ist in meinen Augen also kein "Benefit", sondern normal. Spricht den Dauerbrenner Kernzeit an, hört man nach meinen Erfahrungen nach Ausflüchte wie dass man möglichst viel gemeinsame Zeit im Büro verbringen wolle oder dass man keine Termine mehr ansetzen könnte, da man ja nie wisse, ob alle da sind. Gähn.
Ja, es gibt vereinzelt auch Homeoffice. Das wird aber meines Wissens penibel vertraglich geregelt und steht nur vereinzelten Mitarbeitern zu - ich finde hier ist immer viel Misstrauen im Spiel.
Ja es gibt auch MA die ihren gesetzlichen Anspruch auf Teilzeitarbeit geltend gemacht haben.
Mit gesunder Work-Life-Balance tun sie sich in meinen Augen schwer, ich denke das liegt daran dass den Mitarbeitern zu wenig vertraut wird. (siehe auch "Theorie X" Douglas McGregor)
Oft fühlte ich mich nicht wie ein Erwachsener, sondern eher wie ein Schuljunge, der Hausarrest bekommt weil er unartig war. Absurd.

Vorgesetztenverhalten

Es wird immer betont, dass die "open door policy" herrscht, und man dankbar für wertvolles Feedback sei. Man kann auch immer das persönliche Gespräch suchen. Nach meinen Erfahrungen ist man allerdings überhaupt nicht kritikfähig. Tatsächliche Selbstreflexion und das Identifizieren und Wahrhaben von eventuellen Problemen findet nach meinen Erfahrungen leider nicht statt.
Ein Beispiel wie ich diese Gespräche wahrgenommen habe (im übertragenen Sinn):
"Der Himmel ist blau".
"Wir sind überrascht, eigentlich ist der Himmel bei uns immer weiß".
"Ja, das ist eine Wolke, aber der restliche ..."
"Das weiß ich jetzt nicht, das müsste man mal prüfen. Wir haben jedoch die Erfahrung gemacht, dass der Himmel immer weiß ist. Aber vielen Dank für dein Feedback, das ist uns immer wichtig."

Interessante Aufgaben

Die Aufgaben sind naturgemäß stark abhängig davon wo man eingesetzt wird. Allem voran muss man sagen dass man hier am besten fährt, wenn man sein Hirn morgens am Empfang abgibt und Abends beim ausstempeln wieder abholt. Genauso wird man in vielen Einsatzgebieten viel Berühung mit ColdFusion haben, einer Technologie von 1995 auf deren größter Konferenz in Europa jährlich um die 100 Teilnehmer zu erwarten sind. Man sollte es mögen mit derartigen Technologien zu arbeiten. Neue Technologien werden nach meinen Erfahrungen sehr spärlich und punktuell in Projekten eingesetzt.
Auf Projektseite herrscht klassisches Agentur Business. Die Aufgaben können interessant sein. Aber meiner Erfahrung nach schlägt man sich zu oft mit vielen undokumentierten, komplexen Tools herum.
Bei der Produktentwicklung sollte man sich auf seine eigenen, kleinen Tasks konzentrieren, dann fährt man hier gut. Niemals das big picture betrachten und etwa Prozesse oder autokratische Entscheidungen hinterfragen.

Gleichberechtigung

Diesen Satz musste ich auf Wunsch des Unternehmens hin streichen.

Umgang mit älteren Kollegen

Mein Eindruck ist als würden lang dienende Kollegen nicht die nötige Wertschätzung erhalten.

Arbeitsbedingungen

Die meisten haben höhenverstellbare Schreibtische, das ist gut. Aber die restliche Ausstattung ist meiner Meinung nach sehr marode und wurde in meinen Augen in den letzten Jahren kaputt gespart. Niemand hatte zB 27" Monitore, alle 24" oder niedriger.
Viele konkrete Vorfälle, welche ich erlebt habe, musste ich auf Wunsch des Unternehmens hin streichen, da ich keine Beweise habe. Ich könnte jetzt eine eidesstattliche Versicherung aufgeben ... ich habe allerdings wichtigeres zu tun als einen Rechtsstreit zu beschwören der mir nichts bringt.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Mir ist nicht bekannt dass die Firma irgendwie für Umwelt oder Soziales einsteht. Es gibt eigentlich immer den billigsten Kaffee vom Discounter, die billigste Milch, Mülltrennung gibts nicht wirklich (auch wenn zwei Eimer in den Büros stehen, die am Ende zusammen gekippt werden), Rechner werden gerne über Nacht laufen gelassen, usw.
Soziales: Anstatt zB Weihnachten mal was Wohltätiges zu tun oder eine Spende an eine Hilfsorganisation zu tätigen (Brunnenbau, Patenschaft, etc.) wird ein überflüssiges Video gedreht oder Plastikkram verschickt. Kann man sehen wie man will - aber Umwelt- oder Sozialbewusstsein kann ich beim besten Willen hier nirgends erkennen.

Gehalt/Sozialleistungen

Absolut inakzeptabel. Ja, Gehalt ist immer ein Thema und es kann für den AG nicht niedrig genug und für den MA nicht hoch genug sein. Was hier ablief ist aber absurd. Nicht alle wollen leben um zu arbeiten. Vielleicht sollte man sich mal durchrechnen wie viel von den Monatslöhnen netto übrig bleibt, wie es sich davon in München (Miete, Lebenshaltung, usw.) leben lässt und evtl. auch mal nen Blick in einen IT-Gehaltsspiegel für München riskieren.
Berufseinsteiger und Azubis: Finger weg!

Image

Es ist sehr tragisch wenn man mit (egal welchen) Kollegen zusammen steht und dabei alle grinsend abwinken wenn es um strategische Fragen geht, andererseits das Management so Wehement und überzeugt seinem konservativem Weg folgt. Das Image habe ich daher sehr gespalten erlebt - von "wir machen alles richtig" ganz oben und "hoffnungslos" an der Basis.

Karriere/Weiterbildung

Das, was bei CONTENS als "mittleres Management" bezeichnet wird, ist in meinen Augen keines. Von daher denke ich auch dass es nicht viele wirkliche Karriereoptionen geben kann. Ich rede nicht von ellenlangen Karrierepfaden - bei so winzigen Firmen auch schwierig, aber selbst Unit Leader oder Projektleiter scheint mir hier wenig erstrebenswert zu sein.
Mir sind keine Weiterbildungsmaßnahmen bekannt die über ein paar online Kurse oder ein einzelnes Coaching vor ein paar Jahren hinaus gehen. Mein Eindruck ist, dass hier "gerne in der Freizeit" die Devise zu sein scheint. Ich persönlich habe des öfteren hören müssen dass Zertifizierungen nicht bezahlt werden, da Zertifizierungen dem Unternehmen per se "nichts bringen". Kapital durch konkrete Personalentwicklung und Weiterbildung der Mitarbeiter scheint hier ein unbekanntes Thema zu sein.

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Arbeitgeber-Kommentar

Alexander Friess, Leiter Personal
Alexander FriessLeiter Personal

Danke für Deine persönliche Einschätzung und Deine positiven Aspekte, wie den Umgangston, die professionelle Vermittlung von HR-Themen, unsere Weihnachtsfeiern, den Kollegenzusammenhalt und die interessanten Aufgaben.

Dass Deine subjektiven Erfahrungen in den von Dir erwähnten Bereichen nicht immer positiv waren, bedauern wir sehr. Wir nehmen diese Hinweise sehr ernst und prüfen, wie sie sich in die Praxis umsetzen lassen. Viele Anregungen aus Gesprächen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben wir in den letzten Jahren umgesetzt, z.B. HomeOffice, kostenfreie Getränke und Snacks, flexiblere Arbeitszeiten, Weiterbildungen, Teilnahmen an Konferenzen und vieles mehr. Seit Jahren achten wir aktiv auf eine sehr ausgewogene Work-Life-Balance und darauf, dass Überstunden die Ausnahme bleiben.

Wir danken Dir für die Zusammenarbeit und wünschen Dir für Deine persönliche und private Zukunft alles Gute und viel Erfolg.

Viele Grüße,
Alexander

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