Eine Masterarbeit bei Continental in Neu-Ulm ist eine gute Entscheidung
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das Team in welchem ich war, war immer super hilfreich! Auch die Zusaammenarbeit über die Teams hinaus war immer großartig! Die Leute sind super nett und wollen ihr Wissen teilen. Keiner ruht sich auf irgendwelchen Titeln aus.
Auch das Produkt ist super! Es macht Spaß und man fühlt sich mit der Firma verbunden. Am Ende des Tages war ich stolz meinen beitrag zu diesem Produkt geleistet zu haben.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
-> Der HR-Prozess und die damit verbundenen Accounts wenn man vom Praktikum zur Masterarbeit wechselt: Ich wurde als Prakitkant für die ersten 2 Monate eingestellt, damit ich mich in das Thema, die Hardware und die Software einarbeiten konnte. Das war super, ABER als Praktikant startet man als Interner Mitarbeiter, wenn man dann anfängt die Masterarbeit zu schreiben wird man dann Externer. Das wäre alles kein Thema, wenn das nicht mit einem kompletten Accountwechsel einhergehen würde. Dadurch musste ich alle meine Daten und Vorarbeit der ersten 3-4 Monate (da ich das erst zu spät mitbekommen habe) umziehen, absichern und habe dann eine komplett neue E-Mail Adresse, Git und Teams Account bekommen. Das musste ich erstmal weiterleiten. Zusätzlich mussten alle SW-Lizenzen und Zugänge neu beantragt werden. Der Teams Account hat nach dem Umzug NIE sauber funktioniert. Zunächst, weil meine Uni Teams-Funktionalitäten nicht unterstützt, daher habe ich dann eine private EMail verwenden müssen( das herauszufinden hat ~2 Wochen gedauert mit der Beteiligung von 5 Leuten). Das hat dann dazu geführt, dass ich die Desktop-App nicht nutzen konnte, sondern auf die WebApp umsteigen musste. Die hat aber NUR in Edge und nicht unter Chrome funktioniert. Auch konnte das nicht einfach aufgerufen werden, sondern ich musste mich nacheinander in 2 Accounts anmelden in einer bestimmten Reihenfolge die nirgends in Dokumentationen erwähnt wurde. Wenn ich die Reihenfolge und die Startseite nicht richtig gewählt habe, wurde ich versucht auf die Teams2.0 Web-App weitergeleitet zu werden, welche das ganze nicht unterstützt hat und mir dann gesagt hat, dass ich nicht angemeldet bin.
Das ganze System hat für 2 Monate funktioniert, danach habe ich zwar EMails erhalten, dass ich Teams Nachrichten bekomme und Leute konnten mir auch Nachrichten senden, diese sind nur nie angekommen(übrigens kamen diese Emails nicht auf meine Arbeits-Email, sondern auf meine private Email). Eine Teilnahme an Meetings über Teams war somit sehr schwierig, da ich entweder durch die Reifen springen musste, oder als "Gast" an dem Anruf teilgenommen habe und immer erst manuell in den Call gezogen werden musste, obwohl ich eine Email erhalten hatte und zugesagt hatte.
Long Story short:
Wenn das wirklich By-Design so sein sollte, weiß ich nicht, ob ich diesen Weg als "Empfehlung" in Dokumentationen labeln würde. Das Verwirrende war auch, dass ich bereits meine Bachelor Arbeit am selben Standort geschrieben habe und da als Werkstudent gestartet bin und dann alle Accounts während der Arbeit so weiter nutzen konnte. Auch meine Kollegen waren verwirrt, da diese den Weg so bis jetzt nicht kannten. Vielleicht macht es in so einem Fall mehr Sinn den Praktikanten von Anfang an als Externen zu behandeln.
Der gesamte Prozess war super kompliziert und eine einzige Zeitverschwendung. Ich wurde in der Erstellung meiner Arbeit unterbrochen und der Administrative Overhead wurde einfach verdoppelt. Wozu? Damit ich einige interne Informationen nicht habe. Die einzigen Informationen die ich am Ende nicht hatte, waren interne Upper-Management Entscheidungen. Die anderen Nachrichten habe ich über die Newsletter-Anwendung erhalten. In dieser Anwendung erhält man Einblick in verschiedene Themen und eine Zusammenfassung des Artikels. Wenn man dann auf den Link des Artikels klickt bekommt man dann angezeigt, dass man keinen Zugriff auf den Artikel hat, weil man ja Extern ist. Man kann sich aber in Listen für interne Vorträge eintragen, da diese auf nem Sharepoint liegen auf den man Zugriff hat. Da könnte man sich jetzt auch die Frage stellen, ob diese Anwendung in dieser Form so Sinn ergibt.
Verbesserungsvorschläge
-> Tooling: Vielleicht mehr Resourcen/Zeit in Tooling und FOSS investieren. Es ist sehr viel potential für Automatisierung und Teilautomatisierung in der Entwicklung da.
Aber es findet sehr viel auf der Kommandozeile statt und teilweise gibt es PlugIns und Tools die das Leben einfacher machen, aber von denen noch niemand gehört hat oder sie nicht sauber funktionieren, weil das nicht sauber kommuniziert wird oder die Platform für Werbung und Austausch in dem Bereich nicht sichtbarer ist. Das heißt nicht, dass ich den Einsatz von KI fordere! Ja, man könnte davon profitieren und da gibt es schon Ansätze, aber ich beziehe mich eher darauf, dass manche Prozesse von Visualisierungstools und GUIs profitierien würden.
-> Studenten: Gerade am Standort Neu-Ulm hatte ich im Team ein Gespräch, dass das Thema Studenten eher schwierig ist. Die Zusammenarbeit mit der Uni vor Ort läuft nicht optimal. Continental als Firma ist nicht mehr so sichtbar, wie es einmal war. Ich denke, dass das gerade mit der Situation am Markt zusammenhängt, aber Continental hat hier in Ulm enorm talentierte Menschen direkt vor der Haustür und ist als Firma auch top aufgestellt. Macht die Türen auf, holt die Leute und die Innovationen rein! Conti kann davor nur profitieren!
Arbeitsatmosphäre
Es ist immer eine lockere und angenehme Atmosphäre. Ab dem Moment wo man das Büro betritt fühlt man sich wohl, da man immer mit einem Lächeln begrüßt wird.
Kommunikation
Die Kommunikation ist gewaltfrei, positiv und Kritik wird immer fair formuliert. Die Kommunikation unter den Kollegen und mit den Vorgesetzten ist immer einwandfrei.
Kollegenzusammenhalt
Man hält zusammen, wobei die neusten Nachrichten einen schlechten Einfluss auf dem Zusammenhalt hatten. Das wird sich aber sicher bald legen.
Vorgesetztenverhalten
Meine Vorgesetzten haben sich immer einwandfrei verhalten und es hat sehr viel Spaß gemacht mit ihnen zusammenzuarbeiten. Wenn es mal Schwierigkeiten gab, dann haben sie immer Wege gefunden und sich stets für mich eingesetzt!
Interessante Aufgaben
Das Thema meiner Masterarbeit war definitiv interessant und sehr nah am Puls der Zeit.
Gleichberechtigung
Continental setzt sich definitiv für Gleichberechtigung ein.
Umgang mit älteren Kollegen
Von dem was ich gesehen habe, wird mit älteren Kollegen gut umgegangen und Rücksicht auf deren Interessen genommen.
Arbeitsbedingungen
Man hat Zugang zu der Technik die man für die Entwicklung braucht und wird mit guten Geräten ausgestattet.
Das SW-Tooling könnte besser sein, aber im Großen und Ganzen kann man damit sehr gut arbeiten.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist ein Thema. Die Zahlen die ich von den Angestellten gehört habe sind gut. Die Zahlen die ich als Student gesehen habe sind eher ok. Es gibt bessere aber auch schlechtere Angebote. In meinen Augen sollte aber das Gehalt für Studenten ein wenig höher sein.
Image
In meinen Augen hat Continental ein gutes Image. Die Produkte sind solide und das sieht auch der Markt. Leider mag der Markt nur die Zahlen nicht und das sorgt für eine gewisse Unsicherheit. Das wirkt sich leider negativ auf die Firma aus, aber ich denke, dass sich das regeln wird.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt gute Weiterbildungsmöglichkeiten über interne Tools und es ist leicht Online-Schulungen zu gewissen Themen zu machen. Im Moment gibt es nur gerade Schwierigkeiten und daher ist eine Karriere im Moment nicht unbedingt stabil.