Es war früher wirklich ein Vorzeigeunternehmen....
Arbeitsatmosphäre
Fühlt sich irgendwie alles sehr angespannt an. Es ist auffällig, dass langjährige Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Fluktuation war früher nie ein Thema, jeder fühlte sich wohl und wir waren gemeinsam sehr erfolgreich. Das hat sich stark geändert. Die Hälfte der Kollegen ist auf dem Sprung und bleibt gefühlt nur noch aus Bequemlichkeit - ein Arbeitsumfeld, wo Du Innovationen vorantreiben kannst, sieht somit anders aus. Ich finde es maximal schade.
Kommunikation
Es gibt Meetings, wo über aktuelle Sales-Cases, Organisatorisches und Unternehmenszahlen gesprochen wird. Finde ich gut. Darüber hinaus passiert nicht viel. Mit meiner Chefin hatte ich im letzten Jahr vielleicht 3-4 Mal telefonischen Kontakt und das in einem Mini-Team. Man werkelt in seinen Projekten, hat ein paar Kollegen, mit denen man sich auch mal privat ein wenig über Teams austauscht - das wars dann auch.
Kollegenzusammenhalt
Früher war das einzigartig in der MS Partnerlandschaft - richtig guter Teamspirit, qualifizierte Kollegen, die fachlich und menschlich top waren. So konnte und wollte man arbeiten, hat sich auch in der Kundenzufriedenheit gespiegelt. Heute ist es ein anonymer Haufen. Man sitzt im Home-Office, die Stimmung ist angespannt. Jeder macht seins. Projekte kommen, Projekte gehen.
Work-Life-Balance
Bei mir persönlich durch fast schon aggressives "Nein" sagen in Ordnung. Kollegen, die jünger sind oder nicht ganz so viel Selbstvertrauen haben dem Chef die Stirn zu bieten, schreiben mir auch schonmal um 22:30 Uhr eine Mail bzw. pingen Dich um 1:00 Uhr in der Nacht an, was Du für eine Problemlösung parat hättest. Interpretiert selbst, wie die Work-Life Balance ist. Auf dem Papier und im direkten Gespräch mit den Vorgesetzen ist die Cosmo natürlich die Oase der inneren Ruhe und gaaaaaanz anders, als alle anderen Partner
Vorgesetztenverhalten
Ich mag unsere Geschäftsführung, allerdings ist der a) nicht bekannt, was beim gemeinen Volk so abgeht und b) auch nur ein Rädchen im Gesamtkonzern. Meine Chefin - eine Teamleitung - redet häufig nicht mit mir, somit ist das Verhalten fast nicht bewertbar. E-Mails bleiben unbeantwortet. Sie hat ihre eigene Sicht auf die Dinge. Andere Meinungen werden oftmals nicht akzeptiert. Ich denke, dass sie einfach selber total überfordert ist.
Interessante Aufgaben
Du kannst Dich überall engagieren. Es muss nur a) idealerweise in Deiner Freizeit erfolgen b) darfst Du niemals eine Gegenleistung erwarten. Aber, so fair muss man sein --> Wenn Du Spaß an Technologie hast und Dinge tust, weil sie Dich einfach interessieren und Du dies als Hobby auffasst, dann kannst Du schon in viele Bereiche reinschnuppern.
Gleichberechtigung
Doch, ich denke gut.
Umgang mit älteren Kollegen
Na, die alten Hasen bekommen mit einer Selbstverständlichkeit die Aufgaben übertragen, weil die jüngeren den Anforderungen noch nicht gewachsen sind, da fragt man sich manchmal schon, ob das Unternehmen nur aus 10 Mitarbeitern besteht.
Arbeitsbedingungen
Arbeitsbedingungen sind gut. Die Cosmo ist für ein IT Unternehmen dieser Größe immer ein bisschen hinterher und schaut vermutlich erstmal, was die Wettbewerber so machen und anbieten. Aber mit 12 bis 24 Verzögerung kriegt man schon alles vom Jobrad bis zur Workation Möglichkeit (ganz neu)
Gehalt/Sozialleistungen
Ich bin zufrieden habe auch sehr hart verhandelt beim Einstieg - alles was in den Folgejahren an Gehaltserhöhungen kam ist sehr überschaubar.
Image
Gefühlt sind 50% der Neueinstellungen Marketing Spezialisten. Vom professionellen Videoproduzenten bis zum Digital socialmedia artist. Professionelle Linkedin Postings in Dauerschleife. Gar nicht unklug in der Außendarstellung, aber ein bisschen mehr Fokus auf unser "richtiges" Business wäre auch mal nicht schlecht.
Karriere/Weiterbildung
Ein schwieriges Thema. Es gibt keine Entwicklungspfade. Du kannst Ideen unterbreiten und Glück haben, einen empfänglichen Vorgesetzten zu haben, der Dich begleitet und unterstützt - oder halt auch nicht. Ich persönlich nehme das Thema mittlerweile mit Galgenhumor - aufgrund meiner Leistungen wurde ich befördert, mehr Verantwortung, neue Signatur. Dummerweise warte ich auch Jahre später noch auf eine finanzielle "Beförderung", da hat sich nix getan. Neue "Entwicklungsperspektiven" lehne ich daher mittlerweile dankend ab. Wertschätzung geht anders.