Große Pläne, viel Potenzial, gute Perspektive - doch leider zu viele Bremsen!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Trainingsabteilung ist höchst kompetent, Offenheit für moderne Arbeitsmethodik in der Vergangenheit, Möglichkeit für kreatives Arbeiten
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Führungskultur, viel zu theoretische Talentprogramme, viel zu aufgeblasene Prozesse, Meeting-Wahnsinn, mangelnder Fokus auf das Wesentliche, den Kunden, und fehlende Wertschätzung der Erfahrung der Kundenkontakter (Sales Reps, Medical Manager), zu viele "Bewahrer" an entscheidenden Stellen im Unternehmen, Kritikscheu, schlechte Fehlerkultur
Verbesserungsvorschläge
Vor dem Wechsel der Geschäftsleitung und des führenden Managements (CEO & Commercial Director) befand sich das Unternehmen bzgl. Omnichannel-Marketing, Kunden zentriertes Verhalten, "Beyond-the-pill", Agile Working und Co-Creation auf einem sehr modernen, innovativen Weg. Seit Frühjahr 2022 erfolgt eine konsequente Abkehr und Rückbesinnung auf KPI-Erfüllung sowie "Old Pharma"-Strategien (z. B. share of voice, MaFo getriebene Entscheidungen). Der ursprünglich eingeschlagene Weg zur immer besser werdenden "Customer Experience" sollte wieder fortgesetzt werden.
Arbeitsatmosphäre
"People make the difference" - wenn dies wirklich ernst gemeint wäre, müsste es sich in Wertschätzung widerspiegeln. Doch leider ist die Atmosphäre von mangelnder Fehlerkultur (Fehler-Vermeidungs-Strategien), Desinteresse an Mitarbeiterentwicklung und teilweise völlig veralteten Führungsstilen (direktiv, wenig situativ) geprägt.
Kommunikation
Inflationäres Meetingverhalten bewirkt eine völlig überladene und oft der Realität entfremdete Kommunikation. Das Unternehmen hat eine Eigenbeschäftigung kultiviert, die ihresgleichen sucht. Die ausgelobte "customer experience" stört leider die mit allen Mitteln verteidigten Prozesse. New Working und innovative Co-Creation-Ansätze verkommen so leider oft zu "Rohrkrepierern". Silo-Denkweisen stehen im krassen Widerspruch zu crossfunktionalem Arbeiten, das eigentlich im Sinne der Kunden und des nachhaltigen Erfolgs einst sehr erfolgreich eingeführt wurde. Die Kommunikation seitens des Top-Managements findet nur sehr sporadisch und oft wenig authentisch statt.
Kollegenzusammenhalt
Viele langjährige Kollegen haben das Unternehmen bereits verlassen. In den Teams herrscht dennoch ein sehr gutes Teamwork, über alle Abteilungen hinweg wird einander geholfen und unterstützt.
Work-Life-Balance
Angesichts immenser administrativer Prozesse muss jeder für seine W-L-B schon selbst sorgen. Wer "Hier" ruft, wird in immer mehr Arbeitsgruppen und Workshops gesteckt, ohne Rücksicht auf Ressourcen.
Vorgesetztenverhalten
Veraltete Führungskultur (direktiv, Micromanagement) trotz guter Voraussetzungen (z. B. VUCA-Führungsseminare, regelmäßige Feedbackdialoge, Talentprogramme), die echte Mitarbeiterentwicklung interessiert leider die wenigsten Führungskräfte.
Die Führung ist m. E. das größte und wichtigste Entwicklungsfeld dieses Unternehmens sowie der Hauptgrund für den Verlust kompetenter, engagierter Talente.
Interessante Aufgaben
Co-Creation, crossfunktionale Arbeitsgruppen (auch pan-europäisch), Agile Working, Innovation-Hub - vieles wird geboten, leider weniges auch kontinuierlich verfolgt und entwickelt.
Umgang mit älteren Kollegen
Förderung und Wertschätzung wird nicht vom Alter abhängig gemacht.
Arbeitsbedingungen
Sehr schönes Office, eine äußerst komfortable Dienstwagenregelung ist leider in den vergangenen Jahren kontinuierlich auf eine im Branchendurchschnitt liegende zurück gestuft worden.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Sehr gut, vom höchst-modernen Werk in Pfaffenhofen bis hin zur Dienstwagenregelung und ökologischer Nachhaltigkeit bei Dienstreisen.
Image
Das in den letzten 10 Jahren hervorragend aufgebaute Image als CV-Company droht durch eine schlechter werdende Unternehmensreputation (in Bezug auf Mitarbeiterzufriedenheit) zu bröckeln. Das Unternehmen ist für die Präparatequalität und innovative Services (digitalte Kanäle, Co-Creation) bekannt und wird sehr geschätzt, doch eine positive Kundenerfahrung wird vor allem durch das Verhalten von zufriedenen und loyalen Mitarbeitern geprägt.
Karriere/Weiterbildung
Wer sich aktiv bemüht, erhält Unterstützung. Talentprogramme verpuffen, leitende Positionen werden bei CV meistens extern besetzt. In der Onkologie scheinen die Entwicklungschancen besser zu sein.