Spannende Projekte, wenig Wertschätzung für Angestellte
Gut am Arbeitgeber finde ich
Man kann unheimlich viel lernen, viel Spaß haben und ein tolles Netzwerk aufbauen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Bezahlung, Überstunden, Umgang mit Eltern, Umgang mit Belästigungen und Bullying.
Verbesserungsvorschläge
Lebt die Werte, mit denen ihr werbt, endlich auch selber. Stellt mehr POCs ein, werdet flexibler in euren Arbeitszeitmodellen und zieht klare Grenzen bezüglich akzeptablem Verhalten - auch auf Parties. Auch unangemessenes Verhalten im FAC Partyzug muss innerhalb der Agentur geahndet werden. Keine Ausnahme. Und bezahlt eure Leute so, dass sie in einer Stadt wie Düsseldorf vernünftig leben können.
Arbeitsatmosphäre
Grundsätzlich ist die Atmosphäre nett und kollegial, man hilft sich wo möglich und es herrscht ein lockeres, freundliches Miteinander, in dem man sich menschlich nicht verbiegen muss, um akzeptiert zu werden. Nichtsdestotrotz gibt es durchaus eine Kultur, in der unangemessenes Verhalten (Belästigung, Beleidigungen oä) geduldet wird. Dahinter steckt, dass die Werbebranche allgemein ein Problem mit unangemessenem zwischenmenschlichen Verhalten hat und das „Aushalten“ solcher Zustände vielerorts erwartet wird, um sich als „stark genug für den Job“ zu beweisen. Beschwert man sich, fehlt oft das Verständnis.
Kommunikation
Agenturen brüsten sich gerne mit dem Versprechen, flache Hierarchien zu bieten. Das kann man von DDB nicht behaupten, auch wenn es oberflächlich erst mal so wirkt. Titel zählen hier sehr und es gibt eine sehr klare Kommunikationskette, die man bloß nicht außer acht lassen sollte. Hier gilt: top down.
Kollegenzusammenhalt
Das miteinander unter den Angestellten ist weitestgehend sehr angenehm, man versteht sich als ein Team.
Work-Life-Balance
Überstunden, Überstunden, Überstunden. Kein Abfeiern, keine Auszahlung. Auch wenn eure Vorgesetzten euch erzählen, dass „in ihrem Team drauf geachtet wird, dass man nicht zu viel arbeitet“ - sind solche Versprechen nichts wert, solange es nicht klar im Vertrag geregelt ist. Solche Zustände sind übrigens längst nicht mehr zeitgemäß und tragen ganz erheblich dazu bei, dass die klassischen Agenturen im Vergleich zu den Media Häusern riesige Probleme haben, Nachwuchskräfte zu finden oder gute Leute zu halten.
Vorgesetztenverhalten
Habe persönlich extrem schlechte Erfahrungen gemacht, kenne aber auch andere Beispiele. Wäre nicht fair, das hier auszupacken.
Interessante Aufgaben
Spannende Kunden, viel Potential auch an großen Projekten mit bemerkenswertem Budget mitzuwirken. Es wird eine steile Lernkurve geboten, wenn man denn möchte.
Gleichberechtigung
Die Belegschaft kommt weitestgehend aus dem weißem Mittelstand. Ich behaupte aber, das wird besser und dass da in den letzten Jahren bewusst dran gearbeitet wurde, auch wenn noch ein weiter weg bevorsteht.
Was allerdings noch nicht besser geworden ist, ist das Verhalten gegenüber Eltern (vor allem Frauen), die nach der Elternzeit in Teilzeit arbeiten möchten. Hier kenne ich einige Beispiele, die rausgeekelt wurden und denen sehr klar gesagt wurde, dass sie Teilzeit „einklagen“ müssen würden. Da hilft ein nahezu komplett weibliches Führungsteam, welches sich gut auf dem Titel der Horizont macht, auch nur bedingt.
Umgang mit älteren Kollegen
Werbung halt - es gibt quasi keine Kollegen ü50
Gehalt/Sozialleistungen
Unterirdisch. Das ist natürlich der mit Abstand bedeutendste Grund dafür, dass den Agenturen die Nachwuchskräfte fehlen. Aber anstatt diesem Problem mal ehrlich in die Augen zu schauen, gibt es endlose Podiumsdiskussionen und W&V Kommentare darüber, wie man „Werbung wieder interessant machen kann“. Ganz einfach: indem ihr eure Leute vernünftig entlohnt und ihre Zeit respektiert. It’s not rocket science.
Image
Macht sich super auf dem Lebenslauf und hat zu Recht den Ruf als eine der kreativsten Agenturen überhaupt.