Toller Teamgeist? Viel Verantwortung übernehmen? Beurteile selbst ….
Gut am Arbeitgeber finde ich
• Fahrgeld
• Arbeitsbeginn für Angestellte ab 6:30 Uhr
• Kostenloses Mineralwasser
• Homeoffice
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
• Informationsfluss
• Inkludierte Stunden (gewisse Std.Anzahl sind bei Angestellte durch das Gehalt abgegolten)
• Wie mit Konflikten umgegangen wird
• Kein neutraler Ansprechpartner bei Problemen, der einem weiter helfen kann
• Keine automatischen Gehaltserhöhungen.
• Es gab kein betriebliches Vorschlagswesen
• Führungsstil: meiner Einschätzung nach schwankte dieser zwischen autoritär und patriarchalisch.
Soll heißen: Die Führungskraft hat mir Vorgaben gemacht, die ich als Angestellte dann entsprechend umsetzen musste. Die Ergebnisse wurden meist engmaschig kontrolliert. Gewisse Entscheidungen könnten aber auch aus Fürsorge getroffen worden sein (das hoffe ich zumindest), deshalb sind meiner Meinung nach Tendenzen zum patriarchischen Führungsstil vorhanden.
Die Vorgaben waren für mich oft nicht nachvollziehbar und teilweise ungerecht, da diese oftmals eher Bauchentscheidungen waren und keinen klaren Grundregeln, die für alle galten, folgten. Die Kontrollen und Ansagen waren für mich sehr demotivierend, da mir bei Einstellung ein Bild vermittelt wurde, dass ich für einen Mitarbeiterkreis Verantwortung übertragen bekomme.
• 5S-Methode (Kontrolle des Arbeitsplatzes durch Führungsebene außerhalb der Arbeitszeit mit orangenen oder roten Klebepunkten). Näheres hierzu siehe Kommunikation.
Verbesserungsvorschläge
• auf inkludierte Stunden verzichten (gewisse Std.Anzahl pro Monat sind im Gehalt inkludiert)
• Transparenten Informationsfluss schaffen
• Motivation der Mitarbeiter durch selbstbestimmtes eigenverantwortliches Arbeiten und keine ständigen Kontrollen. Ich habe einfach nicht verstanden, wozu Fachpersonal eingestellt wird, wenn dann nicht gewünscht wird, dass diese selbst Entscheidungen treffen können/sollen.
• jährliche automatische Lohn/Gehaltserhöhungen (als Inflationsausgleich)
• Jahresziele erzeugen unnötig Druck (in meiner Abteilung war es so, dass der Fortschritt wöchentlich in einer "Stehung" präsentiert werden musste)
• Kaffeeautomat oder zumindest eine Kaffeemaschine anschaffen
Arbeitsatmosphäre
Im Grunde genommen, war immer eine gewisse Spannung in der Luft. Leider hatte ich oft das Gefühl, dass man sich unentwegt in meine Arbeit einmischte, meine Arbeit kontrollierte oder mich unterschwellig kritisierte (durch kleine „spitze“ Bemerkungen). Um meine Motivation nicht gänzlich zu verlieren, habe ich irgendwann meine Haltung abgelegt Wertschätzung (z. B. ein Lob) zu erwarten. Es ging soweit, dass ich meine Grenzen nur abstecken konnte, indem ich ganz direkt auf Äußerungen mit konfrontativer Abwehrhaltung reagierte. Dies liegt aber gar nicht in meiner Natur und es erforderte deshalb von mir viel Kraft und machte absolut keinen Spaß. Schade, denn die Arbeit in der Personalabteilung mache ich sehr gerne.
Kommunikation
• Fehlende Transparenz beim Informationsfluss
Ich hätte mir sehr gewünscht, dass ich die notwendigen Informationen, bekommen hätte. Somit musste ich oft eigene Ideen entwickeln, was allerdings oft nicht unentdeckt blieb. Was mich sehr traurig gestimmt hat war, wenn ich wichtige Infos durch den „Flurfunk“ bekommen habe. Auch dass ich in Prozessen, die ich hätte durchführen sollen, außen vorgelassen wurde.
• 5S-Methode / Kontrolle des Arbeitsplatzes und der Rollcontainer:
Es gab ein Handbuch mit Regeln (HSBS). Der Arbeitsplatz war nach der 5S-Methode einzurichten: Z. B. war für Angestellte aufgeführt, wie der Arbeitsplatz eingerichtet werden muss: wie viele Stifte, wie ist Rollcontainer einzuräumen ist (mit Bildmaterial) etc. Es erfolgte eine Kontrolle (weitere sollten noch folgen) der Führungsebene außerhalb der Arbeitszeit: Bei Abweichungen gab orangene (leichtere Abweichungen) oder rote Punkte (schwereren Abweichungen). Bei mir klebten zwei rote Punkte auf meinem Rollcontainer (wofür - keine Ahnung!). Diese Klebepunkte waren ohnehin im Verwaltungsbereich sehr gegenwärtig. Solche Aktionen hätte ich ehrlicherweise eher bei Kindern oder Jugendlichen als Erziehungsmaßnahmen erwartet
Kollegenzusammenhalt
Mit allen Abteilungen hatte ich ein sehr freundschaftliches Verhältnis, deshalb wurde ich vom überwiegenden Teil meiner Kollegen sehr wertgeschätzt. Es gab den/die eine(n) Kollegen(in), der/die echt richtige Schätze waren.
Work-Life-Balance
• Urlaub:
Jahresurlaub 27 Arbeitstage: mit Urlaub nehmen hatte ich keine Probleme
• Arbeitszeiten:
Verwaltung: ab 6:30 Uhr konnte begonnen werden zu arbeiten
• Homeoffice: Unternehmen bot für Angestellte 1 Tag pro Woche HO zwar an, allerdings hatte ich den Eindruck, dass es nicht gerne gesehen wurde
Vorgesetztenverhalten
Ist vermutlich von der Abteilung abhängig. Ich fühlte mich in den meisten Fällen bei Entscheidungen nicht einbezogen. Es war z. B. keine Ausnahme, dass ich im Nachhinein nur spärlich notwendige Infos bekam, was meine Motivation sehr zügelte. Insbesondere wenn es um Themen ging, die eindeutig in meinen Zuständigkeitsbereich gefallen sind oder Personen betrafen, die ich betreute. Hier stand ich dann eben vor meinen Kollegen sehr inkompetent da. Teilweise hatte ich das Gefühl, dass mit mir umgegangen wurde, wie mit einer Jugendlichen (z. B. wenn fast täglich auf die Mittagspause hingewiesen wurde oder „vorgeschlagen“ wurde, wann ich Urlaub nehmen sollte).
Natürlich kann es auch sein, dass Entscheidungen/Vorgaben top down nach unten weitergegeben wurden und meine Führungskraft selbst in einer schwierigen Situation war. Dies rechtfertigt aber nur einen kleinen Teil.
Interessante Aufgaben
Das erste Jahr habe ich viel Arbeiten bekommen, die nicht sehr anspruchsvoll waren.
Grundsätzlich macht mir meine Arbeit Spaß, daher habe ich meine Aufgaben immer gerne gemacht. Aber Vieles hätte optimiert werden können, hier fehlte mir aber der Gestaltungsspielraum. Lediglich bei der Zeitwirtschaft konnte ich durch ein Jahresziel einiges optimieren, allerdings hatte auch hier meine Führungskraft das letzte Wort.
Zusätzliche Aufgaben wurden meist sehr spät kommuniziert, weshalb dann eben sehr kurzfristig ein Ergebnis vorgelegt werden sollte, was dann mangels Zeitdruck nur sehr oberflächlich von mir abgehandelt wurde (meinen hohen Qualitätsanspruch musste ich deshalb oft über Bord werfen).
Allem in allem war die Arbeitsbelastung trotz dessen nicht sehr hoch.
Umgang mit älteren Kollegen
Ich habe nie mitgekriegt, dass ältere Kollegen aufgrund ihres Alters schlecht behandelt wurden. Ob ältere Kollegen gefördert wurden, kann ich leider nicht beurteilen, da mir keine gezielten Weiterbildungsmaßnahmen für diesen Personenkreis bekannt sind.
Arbeitsbedingungen
Büroausstattung:
Bei Eintritt in die Firma habe ich alle Gegenstände von meiner Vorgängerin übernommen: Laptop, (1 nicht sehr großer) Bildschirm, Kabelmaus, Tastatur und Headset. Allerdings war die Tastatur und das Headset sehr in die Jahre gekommen und deshalb sehr abgerockt. Da diese nicht ausgetauscht wurden, habe ich mich aus hygienischen Gründen dazu entschieden mit meiner privaten Tastatur und Maus zu arbeiten (ein Headset war mir dann doch zu teuer, als dass ich das auch aus eigener Tasche bezahlen wollte).
Ich habe insbesondere wegen dem Thema Effizienz (u. a. verbessert sich mit einem 2 Bildschirmen die Leistung und die Fehlerquote sinkt), sehr um einen 2. Bildschirm (für mich und meine Kolleginnen) gekämpft und nach ca. 15 x nachfragen, bekam wir diesen schlussendlich. Nach ca. 1 Jahr war es dann soweit, ich habe eine neue Tastatur und Maus erhalten. Darüber habe ich mich sehr gefreut.
Es gab in meiner Abteilung keine höhenverstellbaren Tische.
Belüftung:
Mehrere Fenster sind vorhanden, eine Klimaanlage in den Büroräumen allerdings nicht. In Sommermonaten wird es deshalb schon sehr heiß.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Die Firma hatte eine PV-Anlage auf dem Dach. In vielen Bereichen war das Unternehmen noch Papier lastig, wenn auch schon Geschäftsprozesse verschlankt wurden (z. B. Gehaltsabrechnung wurde auf Wunsch per E-Mail verschickt – die digitale Personalakte war aber noch Zukunftsmusik). Ansonsten ist mir nichts bekannt.
Gehalt/Sozialleistungen
• Mein Gehalt kam immer pünktlich.
• Es gibt keinen Betriebsrat, der sich für die Mitarbeiter einsetzen könnte.
• Ich hatte keinen Einblick in die Gehälter. Mein Eindruck war hierzu, dass die Gehälter scheinbar sehr unterschiedlich sind (dies entnehme ich aus Gesprächen mit meinen Kollegen) und die Löhne durchschnittlich sind. Vermutlich hängt dies von der guten/schlechten Verhandlung bei Einstieg in die Firma ab. Es gibt keine jährlichen automatischen Gehaltserhöhungen. Es kann auf Eigeninitiative eine Bitte um Erhöhung des Gehalts/Lohns in der Personalabteilung eingereicht werden. Die Entscheidungsgewalt hängt jedoch von der Geschäftsführung ab. Auch ich habe um eine Gehaltserhöhung gebeten, die aber abgelehnt wurde. Ich fühlte mich keinesfalls wertgeschätzt, da mir nicht einmal ein Grund für die Ablehnung genannt wurde. Es wurde lediglich gesagt, dass ich ja mal wieder nach einer Erhöhung fragen könne.
Sozialleistungen:
• JobRad
• Fahrgeld
• Beteiligung an betrieblicher Altersvorsorge
Karriere/Weiterbildung
Da ich zwar sehr lange Berufserfahrung habe, allerdings notwendige Kenntnisse der Lohnbuchhaltung fehlten, durfte ich an dem IHK-Seminar Personalabrechner teilnehmen. Dieser Kurs war für mich wirklich sehr viel wert. Ansonsten habe ich allerdings keine weitere Weiterbildungsmaßnahmen erhalten (außer den Ersthelferkurs).
Da ich in das eingesetzten Lohnprogramm nur sehr laienhaft eingelernt wurde und deshalb immer bei neuen Konstellationen und Problemen auf die Hilfe der Führungskraft angewiesen war, die mal helfen konnte oder eben auch mal nicht, habe ich um 3 Tagesschulungen gebeten, damit ich effizienter arbeiten kann. Hier hätte die Führungskraft auch gerne von den Schulungsunterlagen mitprofitieren können. Allerdings wurden diese Schulungen ohne Begründung abgelehnt.
Ich weiß aber, dass einige Mitarbeiter durchaus an Weiterbildungsmaßnahmen teilgenommen haben. Inwieweit dies im Sinne meiner Kollegen war, weiß ich aber nicht.