Gutes Unternehmen mit viel Lichtblicken und ein paar Schattenseiten
Arbeitsatmosphäre
Generell herrscht ein produktives Arbeitsklima. In den Büros wird konzentriert gearbeitet. Die Kolleginnen und Kollegen sind höflich und es bestehen gute Umgangsformen. Man arbeitet zu einem großen Teil eigenverantwortlich, durch eigene Projekte und einen eigenen Aufgabenbereich steht man jedoch unter steigendem Zeitdruck. Es kommt vor, dass Vorgesetzte offen Druck ausüben: "Projekt xy muss bis.... fertig werden". In Vier-Augen Gesprächen werden Kritik und Erwartungen geäußert: "...da hätte ich mehr erwartet." Damit muss man klarkommen.
Kommunikation
Es gibt einen E-Mail Informationsservice über den personelle Veränderungen kommuniziert werden. Aus dem Intranet kann das aktuellste Organigramm abgerufen werden. Es erfolgen regelmäßige Ansprachen durch die Geschäftsführung in der Strategie und Veränderungen kommuniziert werden, das gleiche findet auf Abteilungsleiterebene statt. Eine offene Kommunikation wird gelebt, viel Information ist zugänglich und gut dokumentiert. Die Kommunikation und der Informationsfluss sind somit sehr gut.
Kollegenzusammenhalt
Viele Kolleginnen und Kollegen haben ein ähnlich hohes Ausbildungsniveau und die meisten sind Kosmopoliten mit sehr guten Fremdsprachenkenntnissen. Daher ist man sich ähnlich und viele verstehen sich auch gut. Der Umgang ist kollegial und es herrscht auf der gleichen Hierarchieebene keine Ellebogenmentalität. Trotzdem gelten hohe Anforderungen, so dass durch Zeitdruck Diskrepanzen entstehen können. Vom Unternehmen werden die Zusammenarbeit und der Zusammenhalt durch verschiedene Maßnahmen gefördert: Es finden Feiern statt, es gibt Get-Together, das Unternehmen unterstützt verschiedene Betriebssportgruppen. Über die Zeit entstehen auch viele private Kontakte.
Work-Life-Balance
Der Preis für eine sehr interessante Projektarbeit ist viel Arbeit und ein hoher Zeitdruck. Viele Projekte müssen innerhalb vorgegebener Zeit auf einem fachlich hohen Niveau bearbeitet und fertiggestellt werden. Die Mitarbeiter sind vom Sinn ihrer Arbeit überzeugt was sie zu Höchstleistungen antreibt. Es kommt vor, dass man sich selbst ausbeutet. Die allermeisten Kollegen arbeiten viel und setzen an sich selbst hohe Maßstäbe, auch die Erwartungen der Vorgesetzten sind hoch. Dienst nach Vorschrift und Arbeit ohne Überstunden sind zumindest im Projektgeschäft schwer möglich. DEG gehört zu den "guten" Banken, die spannende und sinnvolle Projekte weltweit durchführt. Das ist eine hochattraktive Arbeit, die gut ausgebildete Akademiker deutschlandweit anzieht. Hierdurch entsteht ein Konkurrenzdruck auf die bestehende Belegschaft. Hier mitzuarbeiten kann daher sehr erfüllend sein, hat aber auch seinen Preis.
Vorgesetztenverhalten
Einige Führungskräfte üben starken Druck auf ihre Mitarbeiter aus, es gibt Fälle in denen Führungskräfte ihre Mitarbeiter mobben. Leider wird das durch die Führungskraft kreierte negative Bild vom Mitarbeiter anschließend von vielen Entscheidungsträgern ungefragt übernommen. Vielleicht trägt auch die private Verbändelung zwischen Führungskräften dazu bei, dass nicht mehr objektiv geschaut wird ob eine negative Beurteilung wahrheitsgemäß ist. Es gilt das Motto: "Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus". In Folge wird es für den Mitarbeiter sehr schwer sich im Haus auf neue Stellen zu bewerben um sich zu rehabilitieren. Zu wünschen ist, dass ein Betriebsrat das Muster zum Mobbing offenlegt, Vorwürfe und Unterstellungen genauestens prüft und kritisch hinterfragt und dem gemobbten Mitarbeiter zur Seite steht. Hier gibt es deutlichen Nachbesserungsbedarf.
Interessante Aufgaben
Die Arbeit findet auf einem fachlich hohen Niveau statt. Die Projekte sind komplex, so dass man sich in neue Themen einarbeiten muss und das eigene Know-How gefragt ist. Durch die wechselnden Projekte bleibt die Arbeit spannend, hinzu kommt dass sich die DEG weiterentwickelt. Neue Vorgaben im Bankenwesen, Umstrukturierungen, etc. sorgen dafür, dass sich immer etwas ändert. Für Leute des Fachs (Betriebswirte, Entwicklungszusammenarbeit) ist die Arbeit sehr spannend. Auch die Zusammenarbeit mit kompetenten Menschen macht Spaß.
Gleichberechtigung
Gleichberechtigung ist gegeben. Ein großer Teil der Führungskräfte ist weiblich, so dass Frauen in wichtigen Positionen ernst genommen werden. Das ist ein positives Vorbild für jüngere Mitarbeiterinnen und beeinflusst das Betriebsklima positiv. Beim Thema Vereinbarkeit von Job und Familie ist DEG aktiv, auch interessante Positionen werden Teilzeit besetzt und Frauen können nach ihrer Rückkehr aus dem Mutterschutz wieder in wichtige Funktionen kommen. Wie gut sich dann ein relativ stressiger Job mit Familien- planung und leben vereinbaren lassen bleibt die individuelle Herausforderung.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt zwei Realitäten: Ein Teil der älteren Mitarbeiter wird ebenso wie die Jüngeren eingespannt, das heißt, die Mitarbeiter bleiben fachlich am Ball, bewältigen viel Arbeit, tragen die sich im Bankgewerbe ändernden Regulierungen mit, setzen neue Vorgaben um, etc. etc. Ein anderer Teil der Älteren genießt einen Sonderstatus bei dem der Mitarbeiter in der Abteilung "Narrenfreiheit" genießt. Es entsteht der Eindruck dass die Führungskraft den Mitarbeiter "aus der Pflicht" genommen hat. Er arbeitet so, wie er es schon immer getan hat und kann darüber hinaus keine Arbeit annehmen (...da man ja eh bald in Rente geht). Auf Jüngere wirkt das ungerecht, da von ihnen voller Arbeitseinsatz erwartet wird. Umso mehr, da einige der älteren Mitarbeiter die goldenen Zeiten der guten Bezahlung und großzügigen betrieblichen Altersvorsorge mitgenommen haben.
Arbeitsbedingungen
Es steht der Umbau in ein Großraumbüro an. Nicht klar ist wie dann die Arbeitsbedingungen sein werden. Ansonsten ist die Ausstattung modern, gute IT-Ausstattung, der Softwaresupport durch die IT-Abteilung ist sehr gut und komfortabel. Die Systeme funktionieren. Auf Dienstreisen hat man angemessene Budgets. Die Kantine ist sehr gut und man erhält ein Jobticket. Auch sonst gibt es gute Angebote und Vergünstigungen (Betriebsrente). Das Gebäude hat, obwohl neu, einige Nachteile: Im Sommer zu heiß, im Winter zu kalt, obwohl hier anscheinend nachgebessert wurde.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Nachhaltigkeit spielt eine große Rolle in der DEG. Die Mitarbeiter sind geschult was das Thema Nachhaltigkeit angeht und ein Umweltbewusstsein ist da. Es gibt eine Umweltabteilung in der qualifizierte Mitarbeiter arbeiten. Der entwicklungspolitische und Nachhaltigkeits-Auftrag wird ernst genommen.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Bezahlung ist angemessen. Es herrschen Rahmen von Gehaltsbändern in denen die Bezahlung sich bewegt. Transparenz ist noch nicht komplett da, aber dadurch dass der Betriebsrat bei diesem Thema unterstützt, geht es in die richtige Richtung. Anderswo kann man im Bankensektor mehr verdienen, aber mit den Zusatzleistungen (Jobticket, etc.) ist es ein faires Paket.
Image
Die DEG ist innerhalb Kölns durch ihre Nischentätigkeit (Entwicklungsbank zur Förderung der Privatwirtschaft in Entwicklungsländern) unbekannt. Für Branchenkenner und Institutionen im Bereich der Internationalen Entwicklungsbanken (European Development Finance Institutions) ist DEG sehr wohl ein Begriff. Generell sind alle Entwicklungsbanken Spezialfinanzinstitute mit besonderem Auftrag. Es gelten hohe Standards die von der DEG erfüllt werden und der Ruf innerhalb der Branche ist sehr gut.
Karriere/Weiterbildung
Generell steht es Kolleginnen und Kollegen frei sich auf Führungspositionen zu bewerben. Die Stellen werden ausgeschrieben und der Prozess wirkt transparent. Die üblichen, wer kennt wen, wer gibt wem Starthilfe, gelten allerdings auch hier.