Trauma nach Probezeitkündigung - drei Wochen nach Beginn der Werkstudententätigkeit
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Grundsätzlich ohne Kernarbeitszeit
- Gut ausgestattete Büro und gut ausgestatteter Laptop
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Kritik geht es nicht darum, über Deloitte schlecht zu reden und das Image zu zerstören, sondern mein Wunsch wäre, dass Deloitte Maßnahmen umsetzt, um künftigen Praktikanten und Werkstudenten bessere und leichtere Einarbeitung zu ermöglichen durch häufiger Feedbackgespräche, bessere Vereinbarkeit zwischen Studium und praktischer Tätgikeit gewährzuleisten(10-16h Stellen anstatt nur 20 std anzubieten)
Mitarbeiter im Umgang mit Praktikanten besser zu sensibilisieren (im Rahmen von Schulungen). Ideal wäre Zertifikatsprogramme ähnlich wie Ausbidlerschein.
- Trauma nach Probezeitkündigung
- Werkstudentätigkeit 20 Stunden (erschwerte Vereinbarkeit zwischen Studium und Beruf, da im Master viele Lehrveranstaltungen auf mehrere Wochentage verteilt)
- War sechs Monate lang Praktikant in einer anderen Big4, dort verlief die Einarbeitung wesentlich studentenfreundlicher (Bereit auf Fragen einzugehen, Hilfe wurden angeboten, bessere und strukturierte Erklärungen, häufig Lob für gelungene Arbeitsaufträge
dementsprechend Ansporn für höhere
Arbeitsleistung, sogar Bereitschaft mehr Aufgaben zu übernehmen.
- kein Feedback (auf Fehler kein Hinweis, sondern direkt fristlose Kündigung, finde ich sehr schade)
weil Vorgesetzte nicht einverstanden war weniger als 20h unibedingt zu arbeiten und Urlaubswünsche für die Klausurenphase. Für sie hatte mein Studium nicht die oberste Priorität
- Keine Zeit für Einarbeitung wegen Personalmangel in Risk Advisory Stabstelle Business Controlling Finance Operations.
- Vorstellungsgespräch unseriös, sehr kurz sehr wenig Fachfragen, keine Frage was man über Deloitte weiß, Vorstellungsgespräch bei einem anderen Big4 1std. lang mit vielen Fachfragen.
- mangelnde Geduld
-Intrigantes Verhalten von Kollegen:
Auf Anrufe mehrfach nicht reagieren für mehrere Stunden während der Einarbeitung für die erste Aufgabe.
Zunächst wurde falsche Recording gesendet. Dann versendet die stellvertretende Counselor: eine zweieinhalbstündiges Recordings, super lang und man konnte sich innerhalb eines Tages nicht einarbeiten, da die Benutzung
viele Programme auch neu für einen war.
Bei einer anderen Big 4 hatte ich so eine unübersichtliche und extrem eigenartige Einarbeitung nicht erlebt.
In der nächsten Woche, obwohl ich montags unibedingt nicht arbeitete: hatte ich die Mail am Montagabend erhalten, damit ich früher komme, obwohl klar war, dass ich an diesem Tag nicht arbeite. Außerdem verfügte ich über kein Diensthandy. Private Mitteilung, dass ich einen Einarbeitungstermin habe, erhielt ich nicht. Dann bekam ich am nächsten Tag eine weitere Aufgabe zur Einarbeitung. Obwohl ich mit bestimmten Tools von
SAP nicht vertraut war, noch nie bestimmte Funktionen und Programme bedient hatte, setzte mich die Kollegin derart unter Druck, indem ich trotz völlig neuer Aufgabe und nicht mal seit drei Wochen Werkstudent bin, derartig unter Zeitdruck. Selbst in einer anderenBig4 wir bei der Einarbeitung nicht unter Zeitrdruck und erledigten dennoch am selben Tag verschiedene Aufgaben.
Gleichzeitig innerhalb von zweieinhalb Stunden zu erledigen, obwohl ich zunächst mir ein halbstündiges Recording zur Einarbeitung anzuschauen hatte. Dabei hatte ich richtig Panik Fehler zu machen oder dass ich was falsches verstehe, deshalb muss man sich eigentlich die Aufzeichnungen mindestens drei Mal anschauen. Die Gründe für die Entlassung in der Probezeit nach drei Wochen ohne vorher kritisiert worden zu sein, auf Fehler hinzuweisen, ohne vorher abgemahnt zu sein, stattdessen innerhalb der letzten beiden Tagen zunehmend ignoriert zu werden, systematisch unter Druck gesetzt zu werden, geht gar nicht und ist massiv demotivierend. Seit dem leide ich an Trauma. Neben zu wenig Zeit für intensive Einarbeitung wegen Personalmanlgel war der Hauptgrund die mangelnde Bereitschaft drei Mal in der Woche 20h zusammenzuarbeiten.
Verbesserungsvorschläge
- Werkstudententätigkeit zwischen 12 bis maximal 16 Stunden sowie Freistellung während der Klausurenphase, damit Vereinbarkeit während Studium und Nebentätigkeit
- Empathischere, Geduldiger und aufrichtige Vorgesetzte
- Zusammenhalt in Teams fördern
- mehr Festangestellte einstellen
- Offene Kommunikation
- Regelmäßig Feedback und Verbesserungsmöglichen aufzeigen, da Werkstudentenstelle dazu dient, berufliche Handlungskompetenzen für spätere Vollzeittätigkeit zu erweitern
- Einarbeitung nicht mit langen Recordings (wegen Personalmangel)
-Keine Einarbeitung und erste Aufgaben unter extrem hohen Zeitdruck
- Essenszuschuss für Präsenzarbeitstage wünschenswert
Arbeitsatmosphäre
positiv: modernes Büro und große Monitore an allen Arbeitsplätzen
Kommunikation
- Es wäre wünschenswert, wenn bei der Einarbeitung häufiger die Möglichkeit bekommen hätte, Rückfragen zu stellen, da man permanent Angst hat Fehler zu machen und deshalb eigentlich unabsichtlich mehr Fehler macht.
- oft auf Anrufe, Nachrichten stundenlang nicht reagieren, stattdessen wird man allein gelassen, dementsprechend verlor ich meine Motivation und war nach Feierabend viel eher ausgelaugt als in einer Big4 trotz Mandantenreise und Überstunden, da ich in einer anderen Big4 mehr Unterstützung und Anerkennung für meine Arbeit erfuhr
Kollegenzusammenhalt
- Es wäre wünschenswert, wenn auch Praktikanten und Werkstudenten in unserer Service Line auch als Teil des Teams gesehen werden anstatt unterhalb der Hierarchie von Assistenten und Senioren. In einer anderen Big4 behandelten sogar Senior Manager und Manager die Praktikanten als gleichberechtigte Mitglieder. Fairerweise muss ich sagen, dass in unserer Deloitte Niederlassung in der Audit die Werkstudenten sehr gut behandelt und somit als Kollegen gesehen werden, natürlich weil die Dichte an Praktikanten und Werkstudenten sehr hoch ist.
Die Assistenten und Senioren dagegen halten sich häufig zusammen.
Work-Life-Balance
Beim Work-Life-Balance besteht ebenfalls Verbesserungsbedarf, da die Vereinbarkeit zwischen Studium und Werkstudentenstelle erschwert ist, wenn erwartet wird, dass man 20 Stunden in der Woche arbeitet. Selbst bei einer Wochenstunde von 16 Stunden habe ich
vereinzelte Vorlesungen verpasst, wegen Werkstudenstelle. Hätte ich drei Tagen hätte in der Woche und 20 Stunden gearbeitet, würde ich sogar mehrere Vorlesungen häufig verpassen, da ich ein Vollzeitstudium mit 30 ECTS pro Semester anstrebe, zumal ich geringer Zeit hatte die Vorlesungen nachzubereiten, eigentlich nur für drei vier Module.
Meine Empfehlung wäre die Werkstudentenstelle von 10-16 Std zu begrenzen, dafür bis zu 40 h außerhalb der Vorlesungszeit und unbezahlte Extra-Sonderurlaub für Prüfungsphase, die dafür in den Semesterferien nachgeholt werden müssen. Gleichzeitig stehen mehr Werkstudentenstelle von 0,4 bis 1 Werkstudenstelle pro Arbeitszeitsenkung zur Verfügung
Vorgesetztenverhalten
Vorgesetzte war zu Beginn meiner Praktika drei Wochen in Urlaub, so gut wie nicht erreichbar
Kurz vor Ende ihres Urlaubs meldet sie sich auf einmal wegen Probezeitkündigung und war enttäuscht, da sie anfangs im Vorstellungsgespräch einen netten Eindruck hinterließ. Ein persönliches Bild zu machen hätte ich ehrlicher Weise fairer empfunden. Eine vorherige Abmahnung oder Ermahnung hätte ich fairer empfunden. Man könnte nach drei Monaten jemanden entlassen, wenn zu oft Fehler gemacht wurde und jemand sich überhaupt nicht gut eingearbeitet hat. Aber doch nicht, wenn jemand nicht in der Lage ist 20h wegen des Studiums zu arbeiten.
- dabei hatte Vorgesetzte und fast alle Kollegen nicht mal an einer Universität, sondern an Hochschulen/Berufsakademien studiert
Interessante Aufgaben
- sehr viel stupides Arbeiten (hat wenig mit Studium zu tun)
- gleichzeitig viele neue Tätigkeiten mit vielen neuen unbekannten Tools, die man von einer anderen Big4 nicht kennt
Gleichberechtigung
Abhängig von Abteilungen und Teams, grundsätzlich werden beide Geschlechter gleich behandelt, allerdings könnte zwischen Praktikanten und normale Mitarbeiter etwas besser sein und ihnen etwas mehr wertschätzender behandeln, ist mein Gefühl.
Arbeitsbedingungen
-Verheerend für Werkstudenten
- Häufiger Feedback und Lob für gelungene Leistungen, Kritik und Hinweise auf Fehler, verbesserungsbedürftiges Verhalten wäre sehr sehr wichtig gewesen für die berufliche und persönliche Weiterentwicklung eines Werkstudenten, damit der Werkstudent als künftiger Hochschulabsolvent
fit für den Arbeitsmarkt als Vollzeitmitarrbeiter gemacht wird.
- oft nicht auf Anrufe reagieren, sondern man wird nicht selten ignoriert (auch wenn Personalmnagel herrscht, sollte man besser nicht die Werkstudenten zu sehr alleine lassen, sondern in der Anfangszeit häufiger begleiten)
- mangelnde Struktur in PC-Ordnern
- kein schriftliches Leitfaden zur Einarbeitung
- kein Verständnis für mangelnde Berufserfahrung und dass man noch Student ist und deshalb erstmalig lernen muss mit der Doppelbelastung zwischen Uni und Werkstudententätigkeit umzugehen
- bereits bei erster Aufgabe extrem hoher Zeitdruck
- Einarbeitung Recording statt aktives Erklären durch Festangestellten und keine Bereitschaft auf Nachfragen zu reagieren
- Extrem hohe Selbständigkeit wird erwartet von einem Neuling
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Bevorzugung öfters mit Bahn zu Mandanten zu reisen, Mülltrennung positiv
Sozialbewusstsein: Kein Verständnis für Uni, stattdessen ausbeuten und nur wenig Festangestellte einstellen, dafür lieber zwei bis drei Werkstudenten
Gehalt/Sozialleistungen
16 Euro die Stunde fair (jedoch verglichen mit Siemens etwas zu gering), Sozialleistungen jedoch verglichen mit KPMG, PWC eher schlecht: kein Essenszuschuss, dafür stehen kostenlose Getränke zur Verfügung
Image
Eigentlich gut, leider erlebte ich mehr Schein als tolles Image
Karriere/Weiterbildung
zu geringe Möglichkeiten, kein Feedback für persönlicher Leistungsstand