Holl mich hier raus...
Gut am Arbeitgeber finde ich
20% Mitarbeiterrabatt wird angeboten, doch selbst mit diesem unüblich hohen Rabatt können sich die meisten Mitarbeiter kaum leisten, in der eigenen Filiale einzukaufen. Die hohen Biopreise in Kombination mit dem zu niedrigen Gehalt machen das schwer möglich.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Mitarbeiter werden dazu angehalten, Aufgaben zu übernehmen, für die sie weder ausgebildet noch richtig eingelernt wurden. Diese sollen sie dann sogar an neue Kollegen weitergeben. Nach dem Motto: "Es wurde dir zwar nie richtig beigebracht, aber nach einem Jahr wirst du es schon irgendwie können." Das betrifft Bereiche wie die Bäckerei, Fleischtheke, Bistro, Käse oder Frischware.
Verbesserungsvorschläge
Auf meine bereits früher geäußerte Kritik, sowohl gegenüber meinen Vorgesetzten als auch der Zentrale, sollte reagiert werden. Eine Antwort, die lediglich der Öffentlichkeitsarbeit dient und besagt, ich solle mich bei XY melden, damit der Kritik nachgegangen wird, ist überflüssig. Ich habe das bereits vor dieser Bewertung getan, und es hat niemanden interessiert.
Mitarbeiter sollten wertgeschätzt und fair bezahlt werden. Ein festes Urlaubs- und Weihnachtsgeld, das vertraglich zugesichert ist, wäre wünschenswert, anstatt nur ein freiwilliges, das in den letzten Jahren oft genug ausgefallen ist.
Arbeitsatmosphäre
Die meisten fühlen sich dort nicht wirklich wohl. Zwar ist die Atmosphäre im Markt selbst angenehm, doch wird diese leider durch die Unternehmensstruktur getrübt.
Kommunikation
Es gibt eine Flut an Informationen, oft mehrfach wiederholt. Leider sind etwa zwei Drittel der E-Mails reine Zeitverschwendung für alle Beteiligten. Zwar sind Analysen in Tabellenformat grundsätzlich hilfreich, jedoch werden diese in zehn unterschiedlichen Versionen und an verschiedenen Tagen verschickt. Die Darstellung variiert, doch in 80% der Fälle beinhalten die E-Mails dieselben Daten.
Kollegenzusammenhalt
Im Markt herrscht ein starker Zusammenhalt. Auf der Seite der Zentrale hingegen fühlt es sich eher an wie ein "wir gegen die".
Work-Life-Balance
Dass der Einzelhandel Schichten von früh bis spät sowie Samstagsarbeit mit sich bringt, ist jedem vorher klar, und das zähle ich für mich nicht als negativen Punkt. Jedoch gibt es folgende Probleme:
- Ständige Dienstplanänderungen
- Neue Vorgaben zur Früh- und Spätschicht, die plötzlich eingeführt werden und zur Einstellung nicht zur Sprache kamen
- Eine vertraglich festgelegte 6-Tage-Woche
- Ein Handy, das rund um die Uhr, 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr von einem Filialmitarbeiter betreut werden muss – selbst in der Freizeit, beim Schlafen oder im Schwimmbad. Dafür gibt es keine zusätzliche Vergütung. Wenn es klingelt und man aus privaten Gründen nicht sofort reagiert, muss man sich rechtfertigen.
Vorgesetztenverhalten
Die Vorgesetzten sind im Grunde sympathisch, oft freundlich und behandeln einen nicht von oben herab. Der Umgang miteinander ist teilweise sogar sehr gut. Das eigentliche Problem liegt bei den realistischen Zielen: Diese werden stufenweise von der Geschäftsleitung oder der Zentrale vorgegeben – selbst wenn sie kaum erreichbar sind. In der Filiale wird dann irgendwie versucht, die Vorgaben doch noch umsetzbar zu machen.
Man könnte es so zusammenfassen:
Meine Vorgesetzten geben mir ein Brett und einen Nagel, den ich einschlagen soll... nur fehlt mir der Hammer dazu. Den Hammer zu liefern, war wohl zu teuer. Trotzdem soll der Nagel in das Brett.
Interessante Aufgaben
Fleißige Mitarbeiter müssen oft zusätzliche Arbeit übernehmen, während leistungsschwächere toleriert werden, da es schwierig ist, neues Personal zu finden.
Gleichberechtigung
Es gibt keine Unterschiede im Umgang zwischen Männern und Frauen.
Umgang mit älteren Kollegen
Ich habe keine negativen Erfahrungen gemacht, daher vergebe ich hierfür 5 Sterne.
Arbeitsbedingungen
Zwar ist manches noch veraltet, aber es wird schrittweise daran gearbeitet, alte Systeme wie MDE und PCs zu modernisieren. Es dauert zwar, aber die Entwicklung geht in die richtige Richtung.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Mülltrennung ist vorgeschrieben, und alles, was möglich ist, wird recycelt. Es werden auch neue Ansätze wie die Nutzung von wiederverwendbarem Material anstelle von Folie eingeführt. Es gibt definitiv Bemühungen in diese Richtung, aber es gibt noch Raum für Verbesserungen.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehälter liegen im unteren bis mittleren Bereich. Mit einem passenden Vorgesetzten und etwas Glück kann man ein branchenübliches Einkommen erreichen. Allerdings bleibt das Gehalt in den meisten Fällen eher unter dem Durchschnitt.
Image
Insgesamt steht das Unternehmen ganz gut da.
Karriere/Weiterbildung
Die Karriereleiter steht grundsätzlich für alle offen. Wer bereit ist, die Missstände zu akzeptieren und dennoch seine Arbeit konsequent erledigt, hat die Chance, weiterzukommen.