Hat das Potential ein guter Arbeitgeber zu sein
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Ich finde es sehr gut dass Denns ihren Mitarbeitenden 20% auf den Einkauf gewährt.
- Die Produkte die Denns anbietet sind nachhaltig
Verbesserungsvorschläge
Schade finde ich, dass es bei vielen der Mitarbeitenden überhaupt kein Verständnis für Bio-Lebensmittel gibt. Selbst viele Marktleitungen kaufen so gut wie überhaupt nichts im eigenen Markt ein, sondern gehen zu den Discountern und das trotz 20% Rabatts. Denns müsste mMn. bei der Einstellung mehr darauf achten, dass die Person Bio auch wertschätzt und das nicht nur für elitären Chichi hält.
Arbeitsatmosphäre
Ich habe im Markt als Schichtleiter gearbeitet. Die Atmosphäre ist natürlich stark von den Kollegen/innen im Markt abhängig. Ich habe beides erlebt: tollen Zusammenhalt, Verständnis füreinander, miteinander scherzen und herzlich sein, aber auch Missgunst und Anfeindungen. Der Job hat mir gezeigt wie wichtig die Kolleg/innen sind, wie viel Spaß die Arbeit mit den richtigen Leuten machen kann, aber auch wie einem plötzlich alles schwer fällt und man keine Motivation mehr hat wenn man sich gegenseitig beschuldigt, und schlechte Laune herrscht.
Work-Life-Balance
Als Führungskraft im Markt (daher Schichtleitung, Stellvertretung oder Marktleitung) wird schon recht viel von einem abverlangt. Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass die meisten Führungskräfte, keine richtige Mittagspause mehr machen (sind zu angespannt um sich in Ruhe hinzusetzen), d.h. es wird nur neben dem Computer schnell etwas gegessen. Es kommt vor das zahlreiche Überstunden gemacht werden müssen (weil andere ausfallen und man einspringen soll) und die Führungskräfte generell viel Stress haben da sie sehr viele Sachen im Blick haben müssen und am Ende auch für die Fehler der anderen Verantwortlich sind.
Es ist auf jeden Fall möglich für sich selbst einzustehen, Pausen zu machen, Überstunden abzulehnen, aber es ist schwer das durchzuziehen. Viele die ich kennen gelernt habe, konnten nicht wirklich komplett abschalten und zur Ruhe kommen, sondern waren überarbeitet.
Vorgesetztenverhalten
Was mich auch gestört hat ist Folgendes. Man hängt sich beim Job wirklich rein. Hat keine Krankheitstage, steht morgens um 6.00 Uhr auf der Matte und legt direkt mit 100% los, macht auch körperlich schwere Arbeit und ist dazu bereit Überstunden zu machen. Dann kommt einmal die Woche die Regionalleitung und es kommt hauptsächlich Kritik, die aus meiner Sicht oft kleinlich und nicht wirklich hilfreich war. Es gibt Kolleginnen, die stehen mit Hexenschuss am Backstand, sind nie krank, stehen in aller Herrgottsfrühe auf, sind immer pünktlich und beschweren sich nie. Dann kommt die Regionalleitung und beschwert sich darüber dass die Person nach 8h Schicht nicht noch durch den Laden wirbelt um vorzuziehen oder Sie nicht freundlich genug gegrüßt wurde . Das hat mich echt wütend gemacht. Es ist bei mir nicht das Gefühl aufgekommen dass man zusammen daran arbeitet den Markt besser zu machen, sondern es wurden von oben herab Ansagen gemacht, die für mich von wenig Verständnis von den Abläufen im Markt gezeigt haben.
Umgang mit älteren Kollegen
Fand ich in vielen Fällen sehr fair. Es arbeiten recht viele ältere Menschen, die auch etwas langsamer arbeiten bei Denns und trotzdem klappt es doch sehr gut, da diese Menschen dann eben andere Stärken mitbringen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Alles in allem ist Denns natürlich ein sehr nachhaltiger Arbeitgeber, weil Biolebensmittel einfach nachhaltig sind. Ich habe mich oft darüber gefreut was für tollen Produkte verkaufte werden, von Unternehmen, die sich aus Überzeugung für gute Dinge einsetzen.
Umso trauriger hat es mich gemacht, dass Denns aus meiner Sicht beim sozialen Verhalten starkes Verbesserungspotential hat. Ein Beispiel ist für mich die grundätzliche Befristung von Arbeitsverträgen (zumindestens im Markt) auf 1 Jahr. Das ist für mich einfach nur eine Verlängerung der Probezeit, weil der Bedarf nach Mitarbeitern ist ja da. Denns nimmt sich quasi die Möglichkeit die Mitarbeitenden auch nach der Probezeit noch einfach loswerden zu können. Das finde ich äußerst schwach und des Unternehmensmotto "Gemeinsam für eine bessere Welt" wird für mich durch solche Praktiken unglaubwürdig!